Dragon Fire
aber irgendwie
zu Dagmars persönlicher Assistentin geworden war, erschien augenblicklich.
»Ja, Lady Dagmar?«
»Fanny, könntest du
dich um diese beiden hier kümmern? Ein heißes Bad für beide und etwas zu
essen.«
»Natürlich, Mylady.«
Fanny lächelte die beiden an. »Willkommen zu Hause, Lady Iseabail und Lady Branwen.
Bitte folgt mir.«
»Na komm, Rhi«, sagte
Izzy zu ihrer Schwester, »du kommst mit uns.« Sie wollte Fanny und Branwen
folgen, hielt aber inne und warf ihren Eltern einen finsteren Blick zu. »Glaubt
bloß nicht, ihr wärt damit vom Haken.«
Talaith hatte schon
den Mund geöffnet, um ihrem verzogenen Gör von Tochter zu sagen, was sie mit
ihrem »Haken« machen sollte, aber Keita, Dagmar, Briec und Morfyd hielten ihr
alle die Hand vor den Mund. Sie stampfte mit den Fuß auf, aber sie weigerten
sich, ihre Hände wegzunehmen, bis Izzy und ihre Cousine die Treppe hinauf und
im Flur verschwunden waren.
»Göre!«, schrie sie,
als sie sie losließen.
»Sie war verletzt«,
sagte Briec. »Ich habe dich gewarnt …«
»Halt. Die. Klappe.«
»Und normalerweise
könnte ich damit leben, wenn sie sauer auf dich ist – aber auf mich ist sie
auch sauer. Das kann ich nicht hinnehmen. Meine Töchter lieben mich. Ich lasse
mir das nicht von dir ruinieren.«
Keita schaute zu ihrem
Bruder auf. »Hältst du das wirklich für hilfreich?«
»Hilfreich? Ich soll
hilfreich sein?«
»Sie ist so stur!«,
knurrte Talaith, die inzwischen auf und ab wanderte. »Ich weiß nicht, woher sie
das hat.«
Jetzt starrten sie
alle an.
»Unglaublich, dass du
die Dreistigkeit besitzt, das laut zu sagen«, bemerkte Briec.
»Und was soll das nun
wieder …«
Sie fuhren alle
erschreckt zusammen, als sie das Quieken der Mädchen hörten, bevor Izzy und
Branwen die Treppen wieder heruntergeschossen kamen, über den Esstisch sprangen
und direkt zur Tür hinausstürmten.
»Ihr Götter!«, rief
Talaith aus. »Wo ist die …«
»Rhianwen geht es
gut«, rief Fanny. Ein paar Sekunden später erschien sie oben an der Treppe, die
glucksende Rhianwen im Arm. »Ich habe sie.«
»Was ist los?«
»Keine Ahnung. Sie
haben in ihrem Zimmer aus dem Fenster geschaut, mir das Baby zugeworfen, äh, übergeben , und sind zur Tür gerannt.«
»Was in allen …«
Gwenvael kam in den
Saal gerannt. Er war so überwältigt von dem, was da draußen vor sich ging, dass
er nicht einmal sprechen konnte. Er zeigte nur immer wieder mit dem Finger nach
draußen.
Dagmar stemmte die
Hände in die Hüften. »Was ist los mit dir?«
Gwenvael holte Luft,
dann sprudelte er heraus: »Auf dem Hauptgelände. Draußen. Annwyl … und die Blitzdrachen.«
Er hob zwei Finger. »Zwei von ihnen. Sie kämpft gegen zwei von ihnen.«
Einen Moment lang
herrschte verblüfftes Schweigen, dann rannten alle zur Tür, und nur Talaith und
Dagmar blieben zurück.
»Wartet, wartet,
wartet!«, schrie Dagmar. Die Gruppe blieb stehen und drehte sich zu ihr um.
»Ihr müsst sie aufhalten!«, befahl sie.
Briec schnaubte als
Erster und stürmte zur Tür hinaus, gefolgt von den anderen, während Talaith
nach Rhianwen sehen ging.
Ragnar saß unter einem
Baum und schaute über das hohe Gras hinweg in die Weite. Er hatte ein
geöffnetes Buch im Schoß liegen, aber er hatte kaum einen Blick hineingeworfen,
seit er hier saß. Er hatte im Moment weit höhere Dinge im Kopf.
Er bekam die Blicke
von Dagmar und Königin Annwyl nicht aus dem Kopf. Nicht weil sie dachten, er
ginge mit Keita ins Bett. Das war schließlich Teil ihres Plans.
Nein, Ragnar war
aufgebracht, weil sich Keita dann dem Rest ihrer direkten Verwandtschaft allein
hatte stellen müssen. Natürlich hatte er es sich nicht ausgesucht zu gehen. Sie
hatte deutlich gemacht, dass das alles so ablaufen musste, aber das hieß nicht,
dass es sich für ihn richtig anfühlte. Und obwohl er so tun konnte, als sei
sein Wunsch, Keita zu beschützen, ein Instinkt, den alle Nordland-Männer
hatten, wusste er es besser. Er wusste, dass seine Gefühle für sie mehr als
reiner Instinkt waren.
Dennoch verstand Keita
ihre Sippe besser, als er dazu je in der Lage sein würde, aber selbst dieses
Wissen linderte seine Besorgnis nicht.
Dagmar stürmte auf ihn
zu und kam schlitternd zum Stehen. Sie war außer Atem, und sie war
offensichtlich gerannt , um hierherzukommen. Dagmar rannte ?
»Ragnar …«, begann
sie, aber ihr Blick blieb an dem kleinen Tornado hängen, der sich in der Mitte
des Feldes drehte. »Bei aller Vernunft, was
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