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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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ist das denn?«
    »Oh. Tut mir leid.«
Ragnar entließ die Winde, die er gerufen hatte, und der Tornado löste sich auf.
    » Du hast das gemacht?«
    »Das ist nichts. Es
hilft mir nur beim Nachdenken.«
    »Ja, aber …«
    »Brauchst du etwas,
Dagmar?«
    Sie blinzelte mehrmals
hinter ihren Augengläsern, eine Hand an die Brust gepresst. »Äh … ja. Ja.« Sie
holte Luft, um ihre Nerven zu beruhigen. Als sie erneut sprach, hatte sie sich
wieder unter Kontrolle. »Dein Bruder und dein Vetter sind mit Annwyl auf dem
Übungsplatz.«
    »Und was tun sie da?«,
fragte er.
    Eine Braue hob sich
über kalten grauen Augen und einfachen, stahlgefassten Augengläsern, und Ragnar
konnte nur seufzen. »Ich glaube langsam, sie legen es absichtlich darauf an,
dass ich ihnen die Schuppen über die Ohren ziehe.«
     
    Keita hatte schon
immer etwas für Kämpfe übriggehabt. Sie vermied es, selbst zu kämpfen, aber sie
liebte es umso mehr, dabei zuzusehen. Und das … das war ein guter Kampf.
    Mit nur einem Schild
und einem Schwert hatte es Annwyl geschafft, beide Blitzdrachen in Schach zu
halten und gleichzeitig ein paar gute Treffer zu landen. Alle drei bluteten, aber
nichts von Bedeutung war abgeschnitten, abgerissen oder fehlte auf sonst eine
Art. Das war übrigens eine Regel auf den Übungsplätzen auf Annwyls Gebiet: Sie
waren nur zum Training da, nicht zum Töten.
    Doch Keita verstand
genug vom Kämpfen, um zu wissen, dass diese zwei Blitzdrachen sich bei ihren
Hieben nicht gerade zurückhielten. Sie hätte Gold darauf gewettet, dass sie das
zu Anfang getan hatten. Kein Nordländer kämpfte gern gegen Frauen –
hauptsächlich, weil es nichts Ehrenhaftes war –, aber nach fünf Minuten im Ring
war ihnen wahrscheinlich aufgegangen, dass Annwyl nicht irgendeine Königin war,
die gern von sich glaubte ,
sie könne kämpfen, und ansonsten ein Symbol für ihre Männer darstellte als
etwas, wofür man kämpfte.
    Nein. Nicht Annwyl.
Sie war und blieb immer eine Kämpferin. Eine Kriegerin, die ihre Männer in die
Schlacht und in einen möglichen Tod führte.
    »Was ist hier los?«
    Keita sah ihren
ältesten Bruder an. »Ich glaube, sie trainieren.«
    Fearghus schüttelte
den Kopf. »In letzter Zeit kämpft sie gegen jeden.«
    »Und sie hat ein paar
neue Tricks gelernt«, warf Briec ein.
    »Ich frage mich, wer
ihr das wohl alles beigebracht hat?«, fügte Gwenvael hinzu, und Keita trat ihm
mit Kraft auf den Fuß. »Au! Wofür war das denn?«
    Fearghus warf seinem
Bruder einen bösen Blick zu, bevor er sich wieder auf Annwyl konzentrierte.
»Sie übt im Moment jeden Tag. Manchmal neun bis zehn Stunden.«
    Und all diese Arbeit
war deutlich zu sehen. Keita hatte Annwyls Muskeln bestaunt, als sie sie das
erste Mal gesehen hatte, aber ihr zuzusehen, wie sie gegen zwei Männer kämpfte,
die viel größer und stärker waren als sie, war ein gewaltiger Anblick. Außerdem
schien Annwyl zu wissen, dass sie nicht so stark war wie ihre Gegner, also
setzte sie ihre Schnelligkeit und geringere Größe zu ihrem Vorteil ein. Und es
funktionierte. Die beiden mächtigen Nordland-Krieger schafften es kaum, sich
gegen diese eine Frau zu behaupten. Sie waren wahrscheinlich verwirrt und ein
bisschen beschämt darüber. Aber dazu gab es keinen Anlass. Keitas eigene Sippe
hatte akzeptiert, dass Annwyl eine gefährliche Gegnerin war und bis zu ihrem
letzten Atemzug bleiben würde. Der Cadwaladr-Klan weigerte sich standhaft,
gegen sie zu kämpfen, und schämte sich dessen überhaupt nicht.
    Ein Schatten fiel über
Keita, und mit einem Blick über ihre Schulter sah sie Ragnar herankommen.
Hinter ihm lief eine atemlose Dagmar. Hatte sie bis in die Nordländer rennen müssen, um ihn
zu holen? Die Frau
sah erschöpft aus.
    Ragnar drängte sich
zwischen Keita und Fearghus. »Hören sie eigentlich nie auf mich?«, fragte er.
    »Anscheinend nicht«,
antwortete Keita. »Aber keine Sorge. Sie dürfen einander auf dem Übungsgelände
nicht töten. Es ist eine Regel oder so etwas.«
    »Das beruhigt mich
überhaupt nicht.«
    »Willst du gehen und
sie aufhalten?«
    »Sie haben sich für
diesen Weg entschieden«, erklärte Ragnar, »jetzt müssen sie ihn bis zum Ende
gehen.«
    Ohne den Blick von
seiner Gefährtin abzuwenden, sagte Fearghus: »Anders ausgedrückt: Du hast nicht
vor, da reinzugehen und deinen eigenen Kopf zu riskieren.«
    »So könnte man es auch
ausdrücken, aber auf meine Art klingt es sehr viel ehrenvoller.«
    Im Kampfring setzte
Vigholf sein Schwert ein, um

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