Dragon Fire
senkte
den Kopf, hob den Blick und ballte die Hände zu Fäusten. Das genügte.
»Schon gut, schon
gut«, sagte der Mann und hob die Hände. »Kein Grund, gemein zu werden.«
Die Männer gingen, und
das Mädchen wandte sich lächelnd wieder den Blitzdrachen zu. »Der hat nur eine
große Klappe, sonst nichts. Aber wenn ihr wieder Probleme bekommt, sagt mir
einfach Bescheid. Ich kümmere mich darum.«
Und Vigholf war hin-
und hergerissen zwischen Lachen und der Überzeugung, sie werde sich wirklich darum
kümmern. Wahrscheinlich sogar ziemlich gut.
»Ich gehe besser mal
Keita suchen«, sagte Ragnar schließlich und seufzte ein wenig.
»Ist die Prinzessin
plötzlich deine Verantwortung, Bruder?«
»Sicher, dass du uns
nichts zu sagen hast, Vetter?«, fragte Meinhard.
»Ja.«
»Lügst du?«
»Vielleicht ein
bisschen.«
Er ging und ließ
Vigholf und Meinhard allein mit den beiden jungen Frauen.
»Ich bin Branwen«,
sagte die junge Drachin. »Das ist Izzy. Sie ist keine Blutsverwandte, aber sie
ist meine Cousine.«
Diese Feuerspucker
lebten ganz einfach viel zu kompliziert.
»Schön für dich«,
sagte Vigholf und hievte seine Axt auf die Schulter. »Ich und Meinhard
trainieren jeden Tag bei Tagesanbruch«, erklärte er den beiden. »Und wir
trainieren hier auf dem Platz, solange wir auf Garbhán Isle sind. Was ihr mit
dieser Information macht, bleibt euch überlassen.«
Sie machten sich auf
den Rückweg zur Burg, um dort vielleicht ein paar Salben für ihre
davongetragenen schmerzhaften Verletzungen zu suchen.
Dagmar legte den
Lederstreifen, der aussah wie ein Stück, das von einem Schwertgriff gerissen
worden war, auf den langen Tisch, der von Karten und Korrespondenz der
verschiedenen Legionskommandanten bedeckt war.
»Ich könnte seit Jahren
dort sein«, sagte Fearghus und sein Blick wanderte zu seiner Gefährtin. Annwyl
stand mit dem Rücken zu ihnen am Fenster, die Arme verschränkt, und starrte
hinaus.
»Es sieht relativ neu
aus«, sagte Dagmar. Dann, mit einem Seufzen, ging sie hinüber zu einer kleinen
Truhe, die sie in diesem Raum aufbewahrte. Sie bewahrte wichtige Korrespondenz
und wichtige, aber nicht so oft benutzte Karten und andere Gegenstände darin
auf. Sie war die Einzige, die einen Schlüssel dazu besaß; keiner der Drachen
machte sich die Mühe, nach einem zu fragen, denn sie konnten die Truhe auch
ohne Schlüssel aufreißen. Sie zog den Schlüsselbund hervor, den sie am Gürtel
trug, öffnete die Truhe und holte ein paar Gegenstände heraus. Sie legte sie
auf den Tisch neben das neueste Stück. Zwei waren Lederstreifen mit eingebrannten
Emblemen, ein anderes war ein Teil einer Halskette, und wieder ein anderes war
eine Goldmünze. Alle in den letzten Monaten von Addolgar geborgen.
Fearghus und Morfyd
kamen näher, um sie sich anzusehen. Fearghus sah Dagmar mit seinen kalten schwarzen
Augen an. »Du erzählst uns erst jetzt davon?«
»Es gab keinen Grund,
jemanden zu alarmieren, solange ich nicht sicher war. Ich lasse meine Leute da
draußen so viele Informationen sammeln, wie sie können, und Ghleanna und
Addolgar sind informiert.«
»Und?«
Dagmar ließ sich auf
einen Stuhl auf der anderen Seite des Tisches fallen. »Es gibt immer noch
nichts Definitives. Keine Zeugen. Keine Souveräne wurden vor oder nach den
Angriffen gesichtet. Nichts.«
»Aber das?«, fragte
Morfyd und deutete auf die Stücke, die Dagmar gesammelt hatte.
»Das könnten Beweise
sein, aber es reicht nicht aus.«
»Wir können mehr
Soldaten in den Westen schicken, um sie zu suchen. Um herauszufinden, ob es die
Souveräne sind, und dann entsprechend zu handeln.«
Fearghus sagte mit
gesenktem Kopf: »Es sind nicht die Souveräne, die wir finden müssen.«
»Warum nicht?«
»Es heißt«, erklärte
Dagmar, »dass die menschlichen Soldaten der Hoheitsgebiete nichts weiter als
Marionetten ihrer Drachenherren sind.«
»Der Eisendrachen«,
ergänzte Fearghus.
Morfyd schüttelte den
Kopf. »Glaubt ihr wirklich, Thracius würde es wagen, uns anzugreifen?«
»Offen?« Fearghus
zuckte die Achseln. »Wohl kaum. Aber dass Thracius seinen menschlichen
Kampfhund Laudaricus und die Souverän-Legionen losschickt, um unsere Truppen zu
dezimieren? Um uns zu beschäftigen, unsere Legionen zu zersplittern, damit wir
nicht sehen, was wirklich vor sich geht – vielleicht direkt vor unserer Nase?
Das kann ich mir durchaus vorstellen, Schwester.«
»Ich verstehe nicht.«
Er deutete auf die
Karte, die vor ihm auf dem Tisch
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