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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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argumentierte der Blaue. »Wir können nicht einfach …
gehen. Was, wenn Frauen und Kinder betroffen sind?«
    Nicht gewillt, auch
nur eine wertvolle Sekunde seines Lebens damit zu verschwenden, sagte Ragnar:
»Meinhard.«
    Meinhard trat rasch an
den Blauen heran. »Weißt du noch, was wir besprochen haben, bevor wir abgereist
sind?«
    »Aye, aber …«
    »Und weißt du noch,
was du versprochen hast?«
    »Aber ich sage doch
nur, dass …«
    »Weißt du es noch?«
    Der Blaue seufzte so
laut, dass Ragnar erwog, ihn zu schlagen … nur um ihn zum Weinen zu bringen.
»Aye. Ich erinnere mich.«
    »Dann tu, was du
versprochen hast.« Meinhard tätschelte seine Schulter. »Sei ein guter Junge.«
    Ragnar machte sich auf
den Weg die Straße entlang. Je weiter sie kamen, desto mehr Leute sahen sie.
Die meisten befanden sich in der Nähe des vierstöckigen Schlosses des Barons.
    »Eine Hinrichtung«,
murmelte Vigholf hinter ihm. »Das erklärt es.«
    »Gut«, sagte Ragnar
und deutete auf eine andere Straße, die von der Hauptstraße abging. »Wir gehen
da lang, außen herum und raus aus der Stadt. Bis sie fertig sind, sind wir
weg.«
    Ragnar ging los, und
seine Verwandten und der Prinz folgten ihm. Doch er horchte mit einem Ohr
darauf, was bei der Hinrichtung vor sich ging. Manchmal, wenn ein beliebter
Einheimischer hingerichtet wurde, konnte es einen Aufstand geben, und der
konnte schnell gewalttätig werden. Er wollte nur ungern in so etwas
hineingeraten. Vor allem, wenn der königliche Weltverbesserer die Nachhut
bildete.
    Sie näherten sich der
Ecke, wo sie in die nächste Straße abbiegen wollten, als Ragnar denjenigen, der
die Hinrichtung organisierte, sagen hörte: »Möchtest du noch irgendwelche
letzten Worte sagen?«
    Er ging schneller,
denn er wusste, dass diese letzten Worte einen Tumult auslösen konnten.
    »Ihr guten Leute …« Er
hörte die Worte über den Platz und die Straße klingen und kam stolpernd zum
Stehen. Seine Brust – die ihn nicht mehr geplagt hatte, seit er das letzte Mal
mit der Drachenkönigin gesprochen hatte – begann wieder zu jucken.
    Sein Bruder und sein
Vetter blieben abrupt neben ihm stehen.
    »Was ist los?«, wollte
Vigholf wissen.
    Ragnar ignorierte ihn
und schaute mit ihnen zusammen den Prinzen an. Der Blaue war ebenfalls stehen geblieben,
und als er sah, dass Ragnars Blick auf ihm lag, zuckte er schuldbewusst
zusammen.
    Ragnar ging um seinen
Bruder herum und schaute zum Richtblock hinauf. Eine frische Schlinge schwang
in der kühlen Nachmittagsluft, und ein schwarz maskierter Bulle von einem Mann
stand bereit, um seine Arbeit zu machen.
    Und dort, vorn auf dem
Richtblock, stand eine Prinzessin, die offensichtlich nicht wusste, wie man nicht in Schwierigkeiten geriet. Sie war in
mehr Ketten gelegt, als für jemanden nötig schien, von dem diese Menschen
zumindest glaubten , er sei menschlich. Zwei Einheiten
Männer richteten Piken auf sie.
    Ihre langen
dunkelroten Haare wehten in dieselbe Richtung wie die Schlinge hinter ihr, und
sie hatte Schmutz auf den Wangen, der Nase und auf ihrem blauen Kleid. So
streckte sie die gefesselten Hände aus, und ihre großen braunen Augen blickten
flehentlich, als sie noch einmal sagte: »Ihr guten Leute. Ich flehe euch an:
Seht das Unrecht, das hier geschieht. Die Ungerechtigkeit. Denn ich bin
unschuldig!«
    Wohl kaum .
    »Was tut sie denn
da?«, fragte Vigholf, den Blick auf den Richtblock fixiert.
    »Theater spielen«, war
Ragnars einzige Antwort. Denn das war die einzige Erklärung. Sie war eine
Drachin, um Himmels willen! Sie konnte die ganze Stadt in Schutt und Asche
legen, ohne auch nur ihre natürliche Gestalt anzunehmen, und doch hatte sie
zugelassen, dass sie sie dort hinauf zur Hinrichtung führten!
    Was ist bloß los mit diesen Südland-Royals?
     
    Keita verschränkte die
Hände ineinander und schaute zum Himmel hinauf, immer darauf bedacht, den Kopf
so zu halten, dass die Menge die Tränen in ihren Augen glitzern sehen konnte.
    »Ich versichere euch
guten Leuten, dass ich nichts mit Baron Bampours tragischem Tod zu tun hatte.
Denn ich …«
    »Dauert das noch
lange?«
    Keita ließ den Mund
zuschnappen und schaute zornig in die Menge zu ihren Füßen. Sie schaute an all
den unnützen Wachen vorbei und konzentrierte sich auf den Mann, der ihren
eloquenten Monolog unterbrochen hatte.
    Die Haube seines
Umhangs verdeckte sein attraktives Gesicht. »Entschuldige«, sagte er, »sprich
weiter.«
    »Danke«, fuhr sie ihn
an.
    Keita atmete aus,

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