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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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erkundigte sich die verzogene Prinzessin:
»Hast … hast du mich gerade Prinzessin oder Piss -essin genannt?«
    »Ist das wichtig?«
    Vigholf und Meinhard
hielten ihre Schilde bereit, die Schwerter gezückt. Der Blaue dagegen stand
zwischen den Drachen und den Menschen und hatte die Hände erhoben. »Wartet!
Wartet! Das ist nicht notwendig. Wir können über alles reden!«
    Der Körper, den Ragnar
über der Schulter hatte, bebte.
    »Lachst du?«
    »Ist er nicht süß?
Verbringt zwei Jahre unter blutrünstigen Grobianen und ist immer noch genauso
liebenswert wie an dem Tag, als er geschlüpft ist. Tatsächlich war übrigens
mein Gesicht das erste, das er sah, als er aus seiner Schale schlüpfte. Meine
Mutter hatte mir gesagt, ich sollte ihr sagen, wenn es so weit ist, aber ich
wollte nicht. Ich wollte ihn ganz für …«
    »Halt den Mund.«
    »Hast du mir gerade
gesagt, ich soll den Mund halten?«
    »Ja.«
    »Du unhöflicher,
selbstverliebter, egoistischer …«
    Da schleuderte Ragnar
sie von seiner Schulter.
    Vigholf blinzelte.
»Was zum Teufel tust du da?«
    »Wir lassen sie hier.
Macht weiter mit der Hinrichtung!«, rief er laut. »Sie gehört euch!«
    »Wir lassen meine
Schwester nicht zurück!«, protestierte der Blaue.
    »Dann kannst du
hierbleiben und dich mit ihr zusammen hinrichten lassen. Ich gehe.«
    »Wie kannst du nur?«,
jammerte die Prinzessin vom Boden aus. »Mich hier sterben lassen! Wie ein Tier
auf der Straße! Kümmert sich denn gar niemand um mich?«
    »Halt den Mund.«
    »He!« Der Blaue
schubste ihn. »Du redest mit meiner Schwester!«
    »Wenn du das noch mal
machst, Kleiner, sorge ich dafür, dass du deiner Schwester ähnlicher wirst, als
dir lieb ist!«
    In geduckter,
kampfbereiter Stellung fragte Meinhard. »Ist das jetzt wirklich der richtige
Zeitpunkt für so einen Streit?«
    Vigholf schob seinen
Schild vor, um die Waffen abzuwehren, die auf ihn gerichtet waren. »Was sollen
wir machen, Bruder?«
    Die Soldaten wurden
kühner, begannen mit ihren Piken zu stoßen und drückten gegen Vigholfs und Meinhards
Schilde.
    Natürlich konnten sie
in dieser Lage einiges tun, um möglichst viele zu verschonen, aber Ragnar war
nicht in der Stimmung, sich darum Gedanken zu machen.
    »Tötet sie alle!«,
befahl er.
    »Wir könnten auch
wegrennen«, warf der Blaue verzweifelt ein, der immer noch versuchte, die
Menschen zu retten.
    »Wegrennen?« Vigholf
schüttelte angewidert den Kopf.
    »Wenn du versuchst,
jemandem wehzutun« – der Blaue schluckte hart – »dann zwingst du mich, sie zu
verteidigen.«
    Ragnar hatte für diese
»Drohung« nur ein Schnauben übrig.
    Der Blaue runzelte die
Stirn. »Was soll das denn heißen?«
    Der Boden unter ihren
Füßen bebte, und Ragnar senkte den Blick und sah, wie sich Erde und Steine nach
oben wölbten, als sich unter ihnen etwas bewegte.
    Die befehlshabenden
Offiziere der Wache beorderten ihre Männer zurück, als die Erde vor Ragnar und
seiner Sippe in alle Richtungen spritzte und etwas, das er nur aus Büchern
kannte, daraus hervorbrach.
    »Was«, fragte Vigholf,
ohne zurückzuweichen, »in aller Schlachtenscheiße ist das denn?«
    Im Gegensatz zu Ragnar
las Vigholf nicht viele Bücher. Wenn er also etwas sah, das so lang war wie Ragnar
in Drachengestalt, aber nicht so breit, dessen goldene Schuppen in der
Mittagssonne glänzten, während eine Mähne aus schwarz-goldenem Fell sich von
seinem Scheitel das Rückgrat entlang bis zum Schwanz zog, verwirrte ihn das
nur. Außerdem hatte die Kreatur keine Hörner, sondern ein Geweih; keine Klauen,
sondern fellbedeckte, gestreifte Tatzen, wie Ragnar sie bei großen
Dschungelkatzen gesehen hatte. Das Wesen hatte weniger Reißzähne, aber mehr
Mahlzähne als Hordendrachen oder Feuerspucker; es besaß keine Flügel, schwebte
aber ebenso mühelos in der Luft wie jeder geflügelte Drache. Mit anderen Worte:
ein Wesen, das nicht nur Vigholf mit seiner Merkwürdigkeit entsetzte, sondern
auch Meinhard.
    Doch es war gar nichts
so Ungewöhnliches, wenn Ragnar sich recht daran erinnerte, was er gelesen
hatte. Es war ganz einfach ein Ostland-Drache.
    Ohne Flügel über ihnen
kreisend, spuckte der Fremde Flammen. Seltsam war, dass niemand verletzt wurde,
obwohl die Flammen alles in einem Umkreis von hundert Fuß bedeckten.
    Ragnar hob eine Hand
und zog sie durch die Flamme. Er spürte keine Hitze, keinen Schmerz. Und doch
war es keine Illusion. Er spürte die Kraft der Flamme gegen seine Hand wehen.
Merkwürdig. Einfach …

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