Dragon Fire
der Magie studiert hatte, ließ seine Fingerknöchel
knacken. Er freute sich höchstwahrscheinlich auf einen ordentlichen Kampf der
Magier direkt hier im Saal der Blutkönigin.
Zu dumm für sie, dass
er noch andere Möglichkeiten hatte. »Talaith?«, rief Ragnar.
»Du Mistkerl«, zischte
Briec, und Gwenvael lachte.
»Er ist gut!«
Die schöne Hexe kam zu
ihnen herüber. »Was ist los?«
Er neigte sich zu ihr
und flüsterte: »Ich will zu einem geheimen Rendezvous mit Keita, aber ihre
Brüder haben sich mir in den Weg gestellt. Kannst du mir helfen?«
Fearghus starrte ihn
mit offenem Mund an. »Ihr Götter, du bist so ein Mistkerl !«
»Was ist los mit euch
allen?«, wollte Talaith wissen. »Warum könnt ihr ihn nicht in Ruhe lassen? Er
ist so süß!«
»Ihr Götter, Briec«,
bemerkte Gwenvael, »sie hat getrunken.«
»Eigentlich nicht«,
widersprach Talaith. »Ich hatte nur zwei Gläser Wein.« Aber sie hob vier
Finger, als sie das sagte. Um ihr zu helfen, klappte Ragnar ihren kleinen und
den Ringfinger nach unten. »Er ist soooo süß. Du bist sooooo süß.« Dann wandte
sie sich den drei Feuerspuckern zu, die ihm den Weg versperrten. »Und ihr lasst ihn in Ruhe!«
In ewiger, stiller
Dankbarkeit für Dagmar Reinholdt und ihren hilfreichen Hinweis, wie man mit
Keitas Brüdern umging, ging Ragnar an ihnen vorbei und den gleichen Weg hinaus
wie zuvor Keita. Als er vor der Tür stand, schnüffelte er in der Luft und fing
ihren Duft auf. Er setzte ihr nach, folgte ihrer Spur an Hundezwingern und Pferdeställen
vorbei. Er wusste, dass er in Keitas Nähe kam, denn ihr wunderbarer Duft wurde
stärker. Aber er blieb abrupt stehen und trat schnell zurück in die Schatten
eines leeren Wachhauses.
Sie umarmte zwei
ältere Drachen in Menschengestalt; beide trugen lange braune Umhänge. Einer war
ein blauer, der andere ein roter.
»Die Ältesten
Gillivray und Lailoken! Wie schön, euch zu sehen!«
»Mylady, bitte«, sagte
der eine. »Nicht so laut.«
»Oh.« Keita hielt sich
eilig den Mund zu. »Tut mir leid.« Sie trat näher heran. »Gibt es ein Problem?«
»Kein Problem. Kein
echtes.«, sagte einer.
»Aber wir sind froh,
dich wieder hier zu Hause zu haben. Wo du hingehörst. Bei deinem Volk.«
»Und ich bin froh,
wieder hier zu sein.« Sie warf einen finsteren Blick zur Festung hinüber. »Auch
wenn meine Mutter es mir nicht einfach macht zu bleiben.« Ihr Gesicht war ein
Bild der Sorge, sie nahm je eine Hand der Ältesten und sagte: »Ich habe von dem
bedauernswerten Zwischenfall mit dem Ältesten Eanruig gehört. Es tut mir so leid.«
»Zum Glück war keiner
von uns dabei und musste es mit ansehen, Mylady.«
»Ich auch nicht.« Sie
schüttelte den Kopf. »Trotzdem. So eine Tragödie. Er war den Unseren und dem Haus Gwalchmai fab Gwyar
gegenüber immer so loyal.« Ragnar verdrehte die Augen. Ihr Götter! Mussten die
königlichen Namen in den Südländern immer so kompliziert sein? »Ich war
geschockt, und ich muss zugeben, auch beunruhigt, als ich hörte, was passiert
ist.« Sie holte tief Luft. »Ich traue mich kaum zu fragen, aber … steckte meine
Mutter dahinter?«
»Dafür gibt es keinen
Beweis, Mylady«, sagte einer von beiden leise.
»Ich habe nicht
gefragt, ob ihr Beweise habt, Älteste. Was sagt euch euer Bauchgefühl?«
»Was sagt dir dein Bauchgefühl, Prinzessin?«, drängte der andere.
Sie atmete lange aus
und richtete kurz den Blick in die Ferne. »Ihr kennt mich beide gut genug, um
zu wissen, was ich denke. Die Abneigung meiner Mutter dem
Ältesten Eanruig gegenüber war allgemein bekannt, und wie du weißt, Ältester
Gillivray« – sie gestikulierte zu dem alten blauen Drachen hin – »habe ich das
nie verstanden. Er war immer so lieb zu mir. So offen und ehrlich. Und er hat
mich ziemlich beschützt.«
»Das Blut in dir, Prinzessin,
stammt eindeutig aus den Adern deiner Großmutter.« Der rote Drache – der
Älteste Lailoken, nahm Ragnar an – grinste. »Sie hätte dich geliebt, mehr als
Worte ausdrücken können.«
»Es schmerzt mich,
dass ich sie nie kennenlernen konnte. Soweit ich gehört habe, hätten sie und
ich viel gemeinsam.«
»Das stimmt,
Prinzessin.« Lailoken trat näher. »Und daran musst du dich in den kommenden
Monaten erinnern. Das darfst du nie vergessen.«
»Warum?«, fragte
Keita, die Augen in scheinbarer Verwirrung aufgerissen.
Die zwei Ältesten
sahen sich an, und Lailoken nickte Gillivray zu.
»Es ist Zeit,
Prinzessin«, erklärte Gillivray leise,
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