Dragon Fire
warten konnte.
29 Keita drehte sich in
seinen Armen, ihr Körper war viel zu nahe. Zu nahe, wenn er hier der größere
Drache sein wollte.
»Das ist sehr süß von
dir«, sagte sie.
»Ich bin nicht dafür
bekannt, sehr süß zu sein.«
»Nein, bist du nicht.«
»Ich könnte es aber.«
»Nein, könntest du
nicht.« Sie kicherte. »Aber ich mag dich trotzdem.«
»Danke. Das ist gut zu
wissen.«
Ihre Hände glitten um
seine Taille und ihr Bein schlang sich um seine Wade. »Du hältst dich vor mir
zurück.«
»Ja.«
»Warum?«
»Warum sollte ich dir
alles geben, wenn du deutlich gemacht hast, dass du es nicht haben willst?«
Sie schüttelte den
Kopf. »Ich verstehe euch Blitzdrachen nicht. Bei der ersten Frau, die ihr
trefft, wollt ihr gleich sesshaft werden und kleine Küken mit ihr haben.«
»Nein, Keita.« Er
legte seine Hände um ihr Gesicht. »So einfach ist es nicht. Du bist wohl kaum
die erste Frau, die ich kennengelernt habe. Definitiv nicht die erste, mit der
ich im Bett war. Aber du bist die erste, die mein ehrliches Interesse geweckt
hat. Die mich wirklich lockt.«
»Das wird nicht ewig
dauern. Jeder Mann langweilt sich irgendwann.«
»Für Blitzdrachen ist
das Leben zu hart, um Langeweile zuzulassen. Und nur ein Dummkopf würde sich in
der Nähe der Frauen, die wir bekanntermaßen wählen, langweilen. Wenn man sich
langweilt, lässt man die Deckung fallen – und wacht am nächsten Morgen mit hämmernden
Kopfschmerzen und einer fehlenden Hinterklaue auf.«
»Das ist eine hübsche
Geschichte.«
»Für meinen Vetter war
es tragischerweise eine Tatsache.«
Sie schnaubte und
vergrub kurz den Kopf an seiner Brust. »So unterhaltsam diese Tatsache auch ist
– ich denke an dich.«
»Ach ja?«
Sie tätschelte seine
Schulter und ging hinüber zu einem Baum in der Nähe. »Ich kann es nicht,
verstehst du?«
»Was kannst du nicht?«
»Zulassen, dass ich
gefangen gehalten werde, gegen meinen Willen angekettet, gezwungen, ein Leben
voller Lügen zu leben.«
»Die meisten von uns
nennen das einfach Inbesitznahme. Menschen nennen es Ehe.«
»Und ich kann das
nicht.«
»Was kannst du dann?«
»Außer schön sein?«
»Du bist viel mehr als
das, Keita.«
Sie lächelte geziert.
»Ich hätte nie gedacht, dass ich dich das einmal sagen höre, Warlord.«
»Wie könnte ich
nicht?«, fragte er, ging einen Schritt auf sie zu und beobachtete, wie sie
sofort einen Schritt rückwärts machte. Sie wich nie zurück, wenn jemand ihr ein
Kompliment über ihre Schönheit oder ihr neuestes Kleid machte oder ihr
androhte, sie zu töten. Aber seine einfachen Worte führten dazu, dass sie
beinahe in den dunklen Wald hinter ihnen gerannt wäre. »Jeden Tag spielst du
ein gefährliches Spiel mit deiner Sippe, den Feinden und dem Hofstaat deiner
Mutter. Jeden Tag tust du, was du kannst, um den Thron deines Volkes zu
schützen und deine Geschwister voreinander.« Das brachte sie zum Kichern,
obwohl sie trotzdem noch einen Schritt vor ihm zurückwich. »Und jeden Tag
zeigst du Fürsorge für deine Umgebung, aber ohne diese unattraktive Schwäche,
die mich über alle Vernunft ärgert.«
ȃibhear ist nicht
schwach.«
»Selbst jetzt
beschützt du noch den Schwächsten deiner Horde.«
»Wir haben keine
Horden, und Éibhear ist nicht der Schwächs-te. Ich meine, er ist überhaupt
nicht schwach.« Ihr Rücken knallte gegen den Baum hinter ihr, und sie stampfte
mit dem Fuß auf. »Also ehrlich! Du bist so gemein zu ihm!«
Ȇberrede mich doch,
nett zu sein.«
»Erpressung ist so
unwürdig für einen Drachen.«
»Das ist keine
richtige Erpressung. Eher Nötigung«, neckte er sie, während er die Hände links
und rechts von ihr gegen den Baum stützte und ihr so den Weg abschnitt. »Und
wir Nordländer sind stolz darauf, notfalls Dreckskerle zu sein, die andere
drangsalieren.« Er beugte sich vor und küsste sie. So ein sanfter Mund und so
eine talentierte Zunge.
Sie hob die Hände,
umfasste seinen Kiefer. Und Ragnar wusste, dass er nicht mehr länger dagegen ankämpfen
konnte.
Keita wusste nicht,
was sie mit diesem Drachen tun sollte. Er stellte keine Forderungen, abgesehen
von relativ logischen. Er versprach ihr nichts und schenkte ihr nur sich
selbst. Es war nicht fair. Wie sollte sie dagegen ankämpfen? Wie sollte sie
sich selbst treu bleiben, wenn er sie unbedingt so sehen musste, wie es sonst
keiner tat?
Er machte sich von
ihrem Kuss los und sank langsam vor ihr auf die Knie.
Eine Bewegung, die sie
noch
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