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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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»dass du anfängst, über deine Zukunft in
deinem Volk nachzudenken – und daran zu denken, deinen rechtmäßigen Platz auf
dem Thron zu beanspruchen.«
    Keita senkte fast
unmerklich den Kopf, während ihre braunen Augen den leeren Hof um sie herum
absuchten. Als sie fertig war, beugte sie sich ein wenig vor und schob dabei
sorgfältig ihre dunkelroten Haare hinters Ohr. »Ich habe und werde auch nie
meine königliche Blutsverwandtschaft mit meiner Großmutter vergessen, meine
Herren. Aber ich habe schlimmste Befürchtungen, was die Sicherheit meines
Vaters und meiner Brüder angeht …«
    Lailoken hob seine
freie Hand, um sie zu stoppen. »Da gibt es keinen Grund zur Sorge. Wenn deine
Mutter versteht, dass dieser Wechsel nur zum Besten ist, bin ich mir sicher,
dass sich eine gute Lösung für alle finden wird.«
    »Aber wie?«
    »Mach dir darüber
keine Sorgen. Wir sind in dieser Sache nicht allein, weißt du? Und wir haben
dafür gesorgt, dass unsere … Freunde genau wissen, was deine Anliegen und
Forderungen sein könnten.«
    »Und wer sind diese
Freunde, Mylords?«
    »Das wird zur rechten
Zeit bekannt werden. Im Moment, Mylady, musst du nur wissen, dass deine Chance
auf wahren Ruhm und Macht unmittelbar bevorsteht. Bist du bereit dafür?«
    Keita nickte und trat
zurück. Sie warf einen Blick um sich, bevor sie sagte: »Geht vor, wie ihr es
für richtig haltet, Mylords. Ich bin bereit für alles, was die Welt für mich
auf Lager hat. Und jetzt geht … mit meinem Segen.«
    »Danke, Mylady.«
    Die beiden Drachen
verneigten sich tief vor der Prinzessin, und sie erwiderte die Geste mit nichts
weiter als einem kleinen Kopfnicken. Ohne ein weiteres Wort ging sie in
Richtung eines der Felder davon, die die Festung der Menschenkönigin umgaben.
    Als sie weg war, sahen
sich die zwei Ältesten fest in die Augen, bevor sie sich abwandten und in
verschiedene Richtungen davongingen.
     
    Keita stand mit fest
vor dem Körper verschränkten Händen da und starrte in die Ferne auf Bäume und
noch mehr Bäume, während ihr Atem schnell und keuchend ging. Als Ragnar sie
fand, berührte er sie nicht.
    »Keita?«
    »Sie wagen es, so nahe
bei meiner Familie an mich heranzutreten? Sie wagen es, dafür hier herzukommen? Ich dachte, sie würden nach mir schicken.
Oder einen Boten senden.«
    »Sie fühlen sich
sicher.«
    »Das sollten sie
nicht. Sie sollten sich überhaupt nicht sicher fühlen.«
    »Keita …«
    »Ich hätte sie
niederstrecken sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte. Ich hätte Fearghus
alarmieren sollen. Er hätte sie in Stücke gerissen, bevor sie auch nur eine
Hoffnung auf Flucht hatten.«
    »Und was hätte das
genützt?«
    Keita schloss die
Augen, es fiel ihr schwer, ihre Wut unter Kontrolle zu bekommen. »Sie sind hier an mich herangetreten, Ragnar, wo meine Familie nicht
mehr als ein paar hundert Fuß entfernt ist!«
    »Du musst dich in den
Griff bekommen«, sagte er ruhig. »Du musst daran denken, warum wir das tun.
Warum wir dieses Risiko eingehen.«
    Ragnar hatte recht.
Wenn sie ihrer Wut jetzt nachgab, konnte sie alles ruinieren. Gillivray und
Lailoken waren unbedeutende Faktoren in diesem Spiel. Marionetten, die
wahrscheinlich lange tot sein würden, bevor der eigentliche Kampf begann. Sie
glaubte auch nicht, dass sie einen Krieg wollten, doch genau das würde
passieren, bevor Königin Rhiannon je ihren Thron aufgab. Aber Keita hatte immer
noch die Hoffnung, dass sie einen Krieg verhindern konnte. Dass sie die
Eisendrachen aufhalten konnte. Dass sie sie alle aufhalten konnte.
    Es dauerte einen
Moment, aber dann wurde ihr bewusst, dass ihre Atmung wieder normal war, ihre
Hände nicht mehr verkrampft waren und ihr Körper nicht mehr zitterte.
    Außerdem hielt Ragnar
sie jetzt fest, einen Arm um ihre Taille gelegt, seine Wange an ihren
Hinterkopf gedrückt. Er hatte ihre wachsende Wut allein dadurch gelindert.
    »Du musst es deiner
Mutter sagen«, erinnerte Ragnar sie.
    »Noch nicht.«
    »Keita, du hast es
versprochen.«
    »Ich weiß, aber da
habe ich sie angelogen.«
    »Du wirst ihre Geduld
auf die Probe stellen.«
    »Meine Mutter hat
keine Geduld. Ich aber. Wir warten noch, bis wir es ihr sagen. Es hat noch
nicht angefangen, Warlord. Noch nicht.«
    Endlich doch wieder
lächelnd, erinnerte sie ihn: »Ich habe dir für heute Abend Versprechungen
gemacht.«
    »Und die können nicht
warten.«
    Weil sie tief in ihrer
Seele verstand, dass Zeit endlich war, wusste sie, dass nichts, was ihr etwas
bedeutete,

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