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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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hatten, es nicht zu tun.
    Als die Luft rein war,
kreuzte Ren von einer Seite der Höhle zur anderen und glitt dann durch soliden
Fels, um von einer Seite der Felswand auf die andere zu kommen. Eine von vielen
Fähigkeiten, mit denen seine Art gesegnet war und die zu nutzen er in vollen
Zügen genoss, und einer der Gründe, warum Rhiannon ihn auf diese Mission
geschickt hatte.
    Sobald er auf der
anderen Seite war, hielt Ren inne und schaute über das Land, das sich vor ihm
erstreckte. Das Land füllte sich gerade, wie es schien, von einem Ende zum
anderen mit Soldaten. Legionen über Legionen von Soldaten. Eine ordentliche
Anzahl von ihnen Eisendrachen, Tausende und Abertausende von ihnen Menschen.
Sie trainierten unter den heißen Sonnen und bereiteten sich auf die Schlacht
vor.
    Bereiteten sich auf
den Krieg vor.
    Ren bekämpfte den
Drang, in Panik zu verfallen, und zwang sich, sich auf das zu konzentrieren,
wozu er hergekommen war: Informationen sammeln und sie der Südland-Königin
bringen. Eine Aufgabe, die er nach besten Kräften erledigen würde.
    Er wandte sich von dem
bedrückenden Anblick ab und glitt durch die Felswand zurück in die Höhle.

32 Keita kauerte sich
neben ihren kleinen Bruder und sah zu, wie Morfyd das Blut von seiner Hand
wusch. Es sah aus, als hätte er sich an Celyns Gesicht die Knöchel gebrochen,
und Morfyd wollte sichergehen, dass sie richtig heilten und sich nicht
entzündeten.
    »Ich muss einen
Umschlag machen«, sagte Morfyd und suchte ein paar Kräuter in der Nähe als
Zutaten zusammen.
    Keita hob vorsichtig
die Hand ihres Bruders an und hielt sie in ihren. »Geht es dir gut?«, fragte
sie.
    »Aye, Schwester«,
sagte er und klang erschöpft nach seinem Wutausbruch. »Beruhige dich.«
    »Oh. Das werde ich.«
Dann hieb sie ihm auf seine gebrochenen Knöchel und genoss den
Schmerzensschrei, den ihr Bruder ausstieß.
    »Was in allen Höllen
tust du da?«, verlangte Morfyd zu wissen.
    »Du!«, sagte Keita und
zeigte auf Éibhear. »Wie kannst du es wagen, Izzy das anzutun! Und dann auch
noch vor ihren Eltern!«
    »Ich habe versucht, sie zu beschützen!«
    »Nein, hast du nicht,
du verlogener Kerl!«
    »Keita!«
    Jetzt wirbelte sie zu
ihrer Schwester herum. »Und du!«
    »Was tue ich denn?«
    »Ihn verzärteln! Als
hätte er es verdient!«
    »Oh, es tut mir so
leid, dass ich mich nicht benehme, wie Keita die Schlange es für richtig hält!
Es tut mir leid, dass ich nicht nach deinen Vorgaben handle!«
    Keita schubste ihre
Schwester, und die schubste sie zurück. Sie hatten sich schon fast in den
Haaren, als Éibhear dazwischenging. »Hört auf! Was ist bloß los mit euch?«
    Keita löste sich von
den beiden und stolzierte davon. Sie war zu wütend, um überhaupt klar denken zu
können.
    Sie fühlte mit Izzy,
das war es. Und warum? Weil sie das selbst schon durchgemacht hatte. Dass
irgendein Kerl einen vor allen anderen zur Rede stellte, weil er sie aus dem
einen oder anderen Grund nicht haben konnte. Na ja, meistens aus einem Grund.
Und zwar dem, dass Keita ihn nicht wollte. Und obwohl es nicht genau dasselbe
war, wusste sie trotzdem, wie sich ihre Nichte fühlte. Gedemütigt fühlte sie
sich. Und wer hätte es ihr verdenken können?
    Keita hatte geglaubt,
sie hätte Éibhear besser erzogen. Offensichtlich hatte sie sich geirrt!
Zumindest das eine Mal.
    Und was noch
merkwürdiger für sie war? Dass das Einzige, was sie im Moment tun wollte, damit
es ihr besser ging, nicht war, shoppen zu gehen, eine Stadt zu zerstören oder
etwas aus der Schatzkammer ihrer Mutter zu stehlen. Sie wollte nichts
dergleichen. Nein, sie wollte nur Ragnar den Listigen sehen. Ihn sehen. Mit ihm
reden. Sich von ihm trösten lassen.
    Ein Wunsch, das musste
sie zugeben, den sie ein kleines bisschen beängstigend fand!
     
    Ragnar und Vigholf
nahmen den jungen Drachen mit hinaus in die Östlichen Felder. Sie stellten ihn
mitten hinein und gingen weg. Als sie ein gutes Stück entfernt waren, zogen sie
ihre Kleider aus und verwandelten sich.
    »Also gut, Junge«,
rief Ragnar. »Verwandle dich, wenn du kannst.«
    Es dauerte eine Weile,
doch dann loderten Flammen auf und der junge Drache war wieder in seiner natürlichen
Gestalt.
    Ragnar ging zu ihm
zurück und prüfte die gebrochenen Knochen in seinem Gesicht, seinen gebrochenen
Arm, die gebrochenen Rippen. Ehrlich, Izzy hätte keine Minute später
vorbeikommen dürfen.
    Ragnar hatte gehofft,
er würde in der Lage sein, den jungen Drachen noch in seiner Menschengestalt

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