Dragon Fire
du?«
»Na ja …«
Sie stemmte die Hände
in die Hüften. »Mach mir keinen Ärger, Warlord. Was hast du mir verschwiegen?«
»Es ist etwas, das
Vigholf mir über eure Menschenkönigin erzählt hat. Es beschäftigt mich schon
die ganze Zeit.«
»Götter, wen hat sie
jetzt wieder umzubringen versucht?«
»Nein, nein. Nichts
dergleichen. Es ist nur … sie hat Träume.«
Keita senkte langsam
die Arme. »Was für Träume?«
»Von brutalen
Kriegern, die auf Dämonenpferden reiten und ihre Kinder holen kommen.«
Keita ging wieder hin
und her, den Blick auf den Boden gerichtet. »Menschliche Krieger?«
»Menschen, ja. Aber
Hexen. Wenn ich es richtig beurteile, träumt sie von den Kyvich. Kriegerhexen
aus den Eisländern.«
Keita blieb mit dem
Rücken zu ihm stehen.
»Ragnar … haben ihre
Pferde Hörner?«
Annwyl hatte ihr
Training für heute abgesagt, und sie war auch froh darüber. Es war ganz einfach
zu viel los, als dass sie sich hätte konzentrieren können. Und nicht konzentriert
zu sein, bedeutete mehr Schaden, als sie im Moment zu tolerieren bereit war.
Sie betrat den
Rittersaal durch die hintere Tür und fand Talaith am Esstisch. Sie hatte Essen
vor sich stehen, schien aber mehr darin herumzustochern, als zu essen.
»Wie läuft’s?«, fragte
Annwyl, während sie sich neben ihre Freundin auf einen Stuhl fallen ließ.
»Es könnte schlimmer
sein, denke ich. Ich wünschte, es wäre besser.«
»Was beunruhigt dich?
Abgesehen vom Offensichtlichen, meine ich.«
Talaith schob ihren
Teller von sich. »Ich mache mir Sorgen, dass Izzy dumme Entscheidungen treffen
könnte, nur um diesen Idioten zu ärgern, den ich liebe wie meinen eigenen
Sohn.«
»Es ist frustrierend,
wenn man sie liebt, ihnen aber trotzdem das Gesicht einschlagen möchte, oder?«
»Sie sind zu jung für
all das.«
»Ich kann sie mit
einer neuen Truppe losschicken. Sie kann sich um die Plünderer an der Küste
kümmern.«
Talaith verzog das
Gesicht. »Das macht es irgendwie zu ihrer Schuld, oder nicht? Sie liebt ihre
Einheit, aber wir würden sie wegschicken wegen dieses … dieses …«
»Zentaurenmists?«
»Genau. Übrigens«,
wechselte sie das Thema. »Ich finde Ebba großartig.«
»Großartig«, stimmte
Annwyl zu. Sie hob die Hand. »Horch mal. Sie hält sie ruhig, aber man hat nicht
dieses Gefühl des Grauens, jeden Moment ihre entsetzten Schreie zu hören.«
»Es ist wunderbar.«
»Oh je.«
Talaith zuckte
zusammen. »Was?«
Annwyl deutete auf die
offene Tür des Rittersaals, durch die Éibhear und Morfyd hereinkamen.
Talaith trommelte mit
den Fingern auf den Tisch. »Ich sollte mich da nicht einmischen.«
»Nein. Solltest du
nicht.«
»Es geht mich nichts
an.«
»Nein.«
Drei Sekunden später
knallte Talaith die Hände auf den Tisch. »Ich kann mich da nicht raushalten!«
Annwyl rieb sich die
Nase, um sich das Lachen zu verkneifen, als sie zusah, wie Talaith um den Tisch
herumging und auf Éibhear zusteuerte, der sie mit großen Augen und vollkommen
panisch ansah, während Morfyd sich vor ihren Bruder stellte, um ihn zu
verteidigen, wenn es nötig war.
»Ich bin jetzt gerade
so sauer auf dich, mir fehlen die Worte!«
»Celyn nutzt sie
aus!«, verteidigte er sich.
»Das geht dich nichts
an, Éibhear.«
»Hör mal, es tut mir
leid, wenn ich dich verletzt habe, Talaith …«
»Mich? Das solltest du
Izzy sagen.«
»… aber sie hat alle
angelogen!«
»Auch das geht dich
nichts an.«
Annwyl sah Izzy den
Flur entlang zur Treppe stürmen; wahrscheinlich hatte sie Éibhears Stimme
gehört. Sie hatte gerade die letzte Stufe erreicht, als Annwyl ihr entgegenkam
und sie am Arm festhielt. »Wie wäre es mit einem Spaziergang?«, befahl Annwyl
mehr, als es vorzuschlagen.
»Du!«, schrie Izzy
über ihre Schulter, während Annwyl sie zum Hinterausgang führte. »Du bist ein
selbstgerechter Depp!«
»Ich habe an dich
gedacht, du dämliche Kuh!«
»Kuh?«
Annwyl zerrte ihre
Nichte zur Tür hinaus und immer weiter, da sie überzeugt war, dass Izzy, wenn
sie auch nur einen Augenblick anhielt, direkt wieder in den Saal laufen und
Éibhear alle blauen Haare einzeln von seinem riesigen Kopf reißen würde.
Ragnar sah Keita scharf
an. »Du hast auch von ihnen geträumt?«
»Einmal … vielleicht
zweimal.« Sie kratzte sich an der Kehle. »Ich habe mir nicht viel dabei
gedacht, weil prophetische Träume nicht so mein Ding sind.« Sie trat näher.
»Wie schlimm ist es?«
»Die Kyvich?« Er lachte
kurz auf, aber sie
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