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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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versichern,
dass Dagmar Reinholdt nie auf dem Richtblock gelandet wäre.«
    »Reitest du immer noch
darauf herum?«, wollte Keita wissen.
    »Du hättest jederzeit
da rauskommen können, aber du musst ja immer deine kleinen Spielchen machen.«
    »Du bist gut. Wenn ich
mich hätte exekutieren lassen, wärst du wütend gewesen. Aber wenn ich die Stadt
niedergebrannt hätte, wärst du noch wütender gewesen.« Keita stand auf und
schlug Ren dabei scheinbar versehentlich mehrmals mit dem Schwanz ins Gesicht,
weil er immer noch lachte. »Ich kann es dir nie recht machen!«
    Éibhear sah sie über
die Schulter an. »Du wärst gar nicht in dieser Lage gewesen, wenn du den Mann
nicht umgebracht hättest.«
    »Welchen Teil von ›Ich
war’s nicht‹ kapierst du nicht?«
    Ihr kleiner Bruder
legte den Kopf schief, und Keita entblößte die Reißzähne, bevor sie schrie:
»Ich war’s nicht!«
    Éibhear richtete eine
Kralle auf sie. »Aber hattest du vor, ihn zu töten?«
    »Was hat das denn
damit zu tun?«
    »Es tut mir leid«,
unterbrach Ragnar sie. »Aber soll das etwa eine Antwort sein?«
    Keita warf ihm einen
bösen Blick zu. Götter, war er groß. Er verdeckte komplett die beiden Sonnen
mit seinem großen Körper und seinem noch größeren Dickschädel! Und all dieses Lila.
Was für eine nervtötende, seltsame Farbe! »Und an welcher Stelle hast du dich
eingeladen gefühlt, dich an unserem Gespräch zu beteiligen, Kretin?«
    »Keita!«, schnauzte
Éibhear und stellte sich sofort auf die Seite des Blitzdrachen. »Das war
unhöflich. Entschuldige dich!«
    Keita wollte Éibhear
gerade sagen, wohin er sich seine verdammten Entschuldigungen stecken sollte,
als Ren ihr ins Ohr flüsterte: »Hast du deine Wette schon vergessen, meine
Freundin?«
    Verdammt. Sie hatte
sie wirklich vergessen. Aber das, genau wie die meisten Dinge, war nicht ihre
Schuld. Es war früh, und sie hatte noch nichts gegessen. »Außerdem müssen wir
es noch ein paar Tage mit ihnen allen aushalten. Es kann nicht schaden, ein
bisschen nett zu sein«, fügte Ren leise hinzu.
    In dem Bewusstsein,
dass ihr Freund recht hatte, wedelte Keita mit den Klauen in der Luft herum.
»Ihr Götter! Es tut mir leid, Lord Ragnar. Wie du siehst, bin ich nicht gerade
ein Morgendrache, und ich werde vor dem Frühstück manchmal ein bisschen
schnippisch. Ich bitte vielmals um Entschuldigung.«
    »Das kann jedem mal
passieren«, murmelte Meinhard, während er seine Reisetasche packte.
    »Macht nichts«, warf
Vigholf ein.
    »Ich kann für mich
selbst sprechen – und konnte es auch schon immer«, sagte Ragnar, den Blick immer
noch auf Keita gerichtet.
    »Also, du verzeihst
mir doch, oder, Mylord?« Sie ging zu ihm hinüber, und ihr Schwanz schwang
hinter ihr hin und her, bis sie nahe genug war, dass die Spitze sich seine
Brust hinaufbewegen konnte. »Es wäre schrecklich, wenn du mir noch böse wärst.«
    Ragnar starrte ihren
Schwanz an, während sein Bruder und sein Vetter kerzengerade dastanden und sie
anblickten … was ungefähr der Moment war, als ihr Bruder sie am Schwanz packte
und sie in den Wald zerrte.
    »Wir sind gleich
zurück«, sagte er, während er sie ein gutes Stück wegzog und dabei alle Bäume
und Büsche ignorierte, die sie auf dem Weg umknickten oder vollkommen
zerstörten.
    »Éibhear, du kleiner
Scheißer! Lass mich los!« Er tat es, indem er ihren Schwanz von sich
schleuderte, dem ihr restlicher Körper dann naturgemäß folgte.
    »Was führst du im
Schilde?«
    »Ich weiß nicht, wovon
du redest.«
    »Lüg mich nicht an,
Keita!« Er beugte sich vor und zeigte mit einer Kralle auf sie. »Du und Ren
gemeinsam, das ist selten gut für Außenstehende. Also frage ich dich noch
einmal: Was führst du im Schilde?«
    Keita stand auf und
bürstete sich mit den Vorderklauen die Walderde von den Schuppen. »Ich führe
gar nichts im Schilde, kleiner Bruder.«
    »Komm mir nicht so. Du
solltest besser nicht schon wieder Spielchen spielen.«
    »Was für Spielchen?«
    »Keita …«
    »Oh, was denn, kleiner
Bruder? Du warst zwei Jahre weg und glaubst jetzt, dass du mich herumkommandieren
kannst, wie Fearghus und Briec es tun?«
    Éibhear blinzelte.
»Sie kommandieren dich herum?«
    »Sie haben es
versucht. Sie sind gescheitert. Du kannst mir glauben, wenn ich dir sage, dass
es dir nicht besser ergehen wird.«
    »Hör mal.« Er nahm sie
an der Schulter, zog sie noch etwas weiter weg und senkte die Stimme. »Ich
verstehe, dass du gute Gründe hast, diesen Drachen zu hassen.

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