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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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ist nichts.«
    »Sicher.«
    »Und du weißt, dass
ich ungern Gerüchte oder Tratsch verbreite.«
    »Natürlich, Bruder.
Ich frage auch nur, weil ich das Gefühl habe, dass die Götter versuchen, mir
etwas zu sagen. Ich bin mir nur nicht sicher, was. Aber ich wusste, wenn es
einen Menschen gibt, der mir helfen kann … dann ist das Bruder Simon.«
    »Oh. Na ja.« Es war
wirklich traurig. Der Mönch konnte keinem Kompliment widerstehen. Das war auch
der Grund, warum Ragnar den Mann als Informationsquelle nutzte, den Gefallen
aber nie erwiderte. Zumindest nicht mit Informationen, die echten Schaden
anrichten konnten.
    Simon beugte sich vor,
und Ragnar tat es ihm nach. »Es gibt Gerüchte.«
    »Ja?«
    »Dass diese spezielle
Buchhandlung eine Tarnung ist für …«
    »Eine Orgienhöhle?
Einen Prostitutionsring? Eine Sexsklavenkommune?«
    Simon blinzelte. »Äh …
nein.«
    Ragnar kam sich lächerlich
vor und erklärte: »Tut mir leid. Wie gesagt, ich hatte da dieses Gefühl .«
    »Ich verstehe, aber es
ist nichts so Interessantes. Leider nicht, Bruder. Um genau zu sein, sind die
Gerüchte, die ich gehört habe, fast albern, aber … ich habe gehört, dass die
Buchhandlung eine Tarnung sei, oder eine Fassade, könnte man sagen … für eine
Gilde.«
    »Eine Diebesgilde?«,
fragte Ragnar freiheraus und dachte an Keitas ständig wachsende Garderobe.
    »Nein, nein. Eine
Gilde von Spionen.«
    Ragnar richtete sich
auf und sein Stuhl machte Geräusche, die befürchten ließen, dass er es nicht
mehr lange machen würde, aber Ragnar kümmerte sich nicht darum. Er war zu
verblüfft von Simons Worten. »Eine Gilde von Spionen?«
    »Aye. Aber wie ich
schon sagte, es ist nur ein Gerücht.«
    Nur ein Gerücht,
allerdings. Doch ein Gerücht, das Prinzessin Keita leicht glauben würde. Und er
wusste auch, warum. Weil ihr wahrscheinlich die Vorstellung gefiel, mit Spionen
ins Bett zu gehen. Spione, die sie benutzen könnten, um an Informationen über
die Höfe der beiden Königinnen zu gelangen. Er hätte am liebsten gefragt: »Kann
sie wirklich so dumm sein, das nicht zu erkennen?« Doch andererseits hatte er
doch schon die Antwort auf diese Frage, oder nicht? Sie war zu dumm, um es zu erkennen.
    Ragnar fragte sich
allerdings, wie weit Keita gehen würde, um immer genug »Spione« in ihrem Bett
zu haben. Würde sie ihren Liebhabern nur Informationen preisgeben oder würde
sie auch aktiv Informationen für sie auskundschaften? Was hatte sie ihnen schon
erzählt? Musste Esyld im Moment leiden, weil ihre Nichte Bettgefährtin von
jenen geworden war, die ihr Böses wollten? Ragnar wusste es wirklich nicht.
    Auch wenn ihm bewusst
wurde, dass er sich nach den Tagen sehnte, an denen er nichts mehr mit den
königlichen Feuerspuckern zu tun haben musste.
     
    Gorlas sah zu, wie
eines seiner liebsten Wesen ruhelos in seinem privaten Büro auf und ab ging. Er
erinnerte sich noch gut daran, wie Keita zum ersten Mal in seinen Laden
gekommen war. Damals war sie eine gelangweilte Studentin gewesen, aber mit
einem Blick hatte Gorlas gewusst, dass es kein Leben für diese Schönheit war,
den ganzen Tag an einem Schreibtisch zu sitzen und den Vorlesungen
langweiliger, alter Professoren zuzuhören. Innerhalb weniger Tage lauschte sie
nur noch seinen Vorträgen. Zusammen mit ihrem Freund aus dem Osten, Ren von den
Auserwählten. Sie waren beide schön, schlau und verschlagen. Und angesichts des
Weges, den Keita in Wahrheit einschlagen wollte, passte es für sie alle perfekt
zusammen.
    Zu schade, dass sie
ständig das Wichtigste vergaß, das er immer versucht hatte, ihr beizubringen –
dass man sich nicht mit ihrer Mutter anlegte. Das wollte Keita einfach nicht
begreifen. Und jetzt … jetzt war sie hier.
    »Was zur Hölle hat
sich Esyld dabei gedacht?«, fragte Keita. »Konnte sie ihre Liebhaber nicht in
den Außenebenen lassen? Musste sie sich hier mit ihnen treffen?«
    »Beruhige dich.«
    »Nein, ich beruhige
mich nicht ! Hat sie den Verstand verloren? Wird
sie frühzeitig alt? Sie bringt uns noch beide um!«
    »Keita …«
    Sie stemmte die Hände
in die Hüften. »Wo?«, wollte sie wissen. »Wo hat sie sich mit ihm getroffen?
Hier? Auf einem gemieteten Herrensitz? In der Lieblingsschänke der Königin? Wo
hat sich dieses dumme Weib mit ihrem Liebhaber getroffen, damit jeder, der
meiner Mutter berichtet, sie sehen konnte? Wo, Gorlas?«
    »Sie hat in Castle
Moor gewohnt.«
    Keita schnappte nach
Luft, tastete hinter sich nach einem Stuhl und ließ sich

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