Dragon Fire
fragen?«
»Nein.«
»Machst du dir keine
Sorgen?«
»Nein.«
Ragnars Klauen zuckten
und wollten sich zu gern um die Kehle des Prinzen legen, doch das wäre eine Verschwendung
eines sehr guten Baumfällers gewesen. »Besorg uns etwas zu essen.«
»Alles klar«,
entgegnete der Blaue fröhlich und machte sich auf, um eine Herde Schafe zu
reißen, an der sie auf dem Weg hierher vorbeigekommen waren.
»Meinst du, er könnte
dich noch mehr nerven?«, fragte Vigholf kichernd.
»Ich glaube nicht.«
»Du bist zu streng mit
ihm. Er ist ein Welpe. Wir waren auch mal so. Na ja … du vielleicht nicht, aber
ich. Und Meinhard. Das wächst sich aus.«
Meinhard ließ seine
Halswirbel knacken, dass es in der ganzen Schlucht widerhallte. »Und, gehst du
ihr nach?«
»Sie hat ihren kleinen
ausländischen Schoßhund dabei – wozu braucht sie da mich?«
»Da klingt aber einer
verbittert. Und du bist schon so, seit du mit ihr vom Jahrmarkt zurückgekommen
bist. Warum? Was ist passiert?«
»Nichts.« Und das war
die absolute Wahrheit. Nichts war passiert, als sie wiederkamen. Stattdessen
hatte die Prinzessin den Rest des wertvollen Abends damit verbracht, mit ihrem
ausländischen Verbündeten zu reden, womit Ragnar ganz einverstanden war. Er
hatte keine Zeit für die Prinzessin und ihre Spielchen. »Und ich bin nicht
verbittert. Ich bin vorsichtig. Das solltet ihr auch sein. Lasst euch nicht von
einem hübschen Lächeln und einem flinken Schwanz täuschen.«
»Du bist so
schwanzfixiert«, sagte Vigholf.
»Ich versuche, dir
einen Rat zu geben, Bruder.«
»Und vergiss ihr
hübsches Lächeln nicht, Vigholf. Ich erinnere mich nicht, dass einer von uns
ein hübsches Lächeln erwähnt hätte«, schaltete sich
Meinhard ein.
Frustriert verlangte
Ragnar zu wissen: »Wovon redet ihr zwei da?«
Vigholf tätschelte
Ragnars Schulter. »Wir verstehen dich, Bruder. Ehrlich. Wir kommen alle mal an
einen Punkt, wo wir daran denken, sesshaft zu werden.«
»Sesshaft werden? Mit ihr ?« Das würde nie passieren. Und nicht nur, weil sie es
als eine Art unerträgliche Knechtschaft betrachtete, jemandes Gefährtin zu werden.
Als sich Ragnar in der vergangenen Nacht von einer Seite auf die andere geworfen
hatte, weil er nicht schlafen konnte, wenn die Drachin ihm so nahe war, war ihm
bewusst geworden, was für ein Fehler jede Art von Beziehung mit ihr wäre.
Warum? Weil sie etwas ausheckte. Er wusste es. Ihr Bruder wusste es. Dieser
Ostländer wusste es definitiv auch. Die Einzigen, die keine Ahnung zu haben
schienen, waren seine verdammten Verwandten.
»Aber du hast selbst
gesagt, Bruder, dass sie einen flinken Schwanz hat.«
»Und dieses hübsche
Lächeln mit diesen perfekten Reißzähnen.«
»Ich habe nichts über
ihre Reißzähne gesagt.«
»Aber sie sind
perfekt, und ich bin mir sicher, dass dir das wichtig ist.«
Jetzt hatte Ragnar
endgültig genug, schnappte sich seine Tasche, machte sich auf den Weg zur Stadt
und verwandelte sich im Gehen.
»Du verlässt uns doch
nicht, Vetter, oder?«
»Wenn du in die Stadt
gehst, solltest du vielleicht eine Heilerin nach deiner Brust sehen lassen,
Bruder. Dieses ganze Gekratze in letzter Zeit kann nicht gut sein«, sagte
Vigholf.
»Es könnte ein
Schuppenpilz sein«, fügte Meinhard hinzu.
»Und deiner
bezaubernden Prinzessin mit dem hübschen Lächeln und dem verführerischen
Schwanz würde das gar nicht gefallen.«
»Das ist nämlich
ansteckend!«
»Oh! Ah! Ragnar! Das
war jetzt aber eine unfeine Geste!«
Ren trennte sich von
Keita, sobald sie im Zentrum der kleinen Stadt Fenella waren, die einige der
besten Universitäten, Magierschulen und Hexengilden der Südländer besaß. Hier
war es gewesen, wo sich sowohl das Schicksal von Ren als auch das von Keita vor
mehr als einem Jahrhundert dramatisch geändert hatte. Und hierhin kamen sie
immer zurück, wenn sie Antworten brauchten.
Und die Götter
wussten, das sie Antworten brauchten – und zwar schnell.
Ren gab dem Juwelier
die Halskette, die der Nordländer in Esylds Haus gefunden hatte. Der Juwelier
war ein alter Mann, der sein Handwerk sehr gut verstand. Und während der Mensch
seine Arbeit machte, lehnte sich Ren zurück und ließ seine Gedanken schweifen
und seine Energie sich in der Stadt ausbreiten, um sicherzugehen, dass alles
gut war. Er lächelte ein wenig, als er sah, dass Keita ihren alten Ausbilder
gefunden hatte. Ein Elf namens Gorlas. Ren selbst war nie ein großer Fan der
Elfen gewesen. Ja, sie konnten gut mit
Weitere Kostenlose Bücher