Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
keine Überraschungen in seinem
Gutshaus. Doch hinter dem Tor konnte nichts die beiden Drachen zurückhalten.
Das Problem war nur, zu dem Tor zu kommen. DeLaval hatte als Adliger Athols
Erlaubnis, seinen kleinen Wachtrupp als Schutz mitzubringen. Und weil DeLaval
so gut zahlte, konnte er sich frei auf dem Gelände bewegen. Jetzt, wo sie
darüber nachdachte, wurde Keita bewusst, dass einer der vielen Gründe, warum
sie aufgehört hatte, nach Castle Moor zu kommen, DeLaval mit seiner notgeilen,
verzweifelten Art gewesen war. Aber sie war so auf ihre Tante, ihre Mutter und
den verdammten Blitzdrachen konzentriert gewesen, dass sie DeLaval ganz
vergessen hatte. Jetzt saßen sie und Ragnar beide in der Falle.
    Natürlich sprach sie
immer noch nicht mit Ragnar – nur wenige hatten es geschafft, sie so wütend zu
machen wie er, und dann gleich zwei Mal –, aber es würde ihrer Beziehung zu
ihrer Mutter auch nicht förderlich sein, wenn der Drachenlord aus den
Nordländern auf Südland-Territorium getötet wurde. Und sie wollte nicht, dass
er starb, das musste sie sich eingestehen. Dass er auf dem Boden kroch
vielleicht, aber nicht, dass er starb.
    »Komm mit mir zurück,
Keita«, bat DeLaval. »Komm mit mir nach Hause. Ich will nur reden.«
    Der Mann stand nackt
und mit einer Erektion vor ihr und wollte nur reden. Ehrlich, damit zeigte er
ihr nur wieder einmal, warum sie die Anhänglichen so hasste!
    Sie wusste, dass sie
hier raus musste, und zwar schnell. Sie konnten sich nicht verwandeln, und
damit waren sie und Ragnar diesen scharfen Waffen ausgeliefert.
    »Sinclair, Liebling.«
Sie legte ihre Hand an seine Wange. »Das würde ich zu gern tun, aber ich muss zuerst
nach Hause. Wir können uns später treffen.«
    DeLavals Kiefer
spannte sich, und Keita wurde klar, dass sie ihn gleich hätte anlügen sollen,
und sei es nur, damit er sie hinter dieses verdammte Tor brachte. Doch statt
eines weiteren Anlaufs, bei dem DeLaval flehte, vor ihr im Staub kroch und ihr
Geschenke machte, bis Keita ihn stehen ließ – was bisher immer so geschehen war
–, würde es jetzt ganz anders werden. Vor allem, wenn seine Männer zusahen.
    DeLavals Griff um
ihren Oberarm wurde fester und ließ Keita schmerzlich das Gesicht verziehen.
    »Lass uns das drinnen
besprechen«, sagte er und zog sie zurück zur Tür, während Athol tatenlos zusah.
    Keita sah sich rasch
um, ob es einen einfachen Ausweg gab, doch bis auf Athols Assistenten – der
ziemlich besorgt aussah, aber seinen Herrn so sehr fürchtete, dass er niemals
einschreiten würde – sah sie niemanden, der einer einsamen Frau und ihrem
mönchischen Begleiter helfen würde. Denn das waren sie DeLavals Meinung nach.
Der Adlige hatte nie die Wahrheit über sie erfahren – viele menschliche Adlige
kannten die Wahrheit nicht. Und sie brachten sie selten mit den königlichen
Drachen in Verbindung, die bei der Menschenkönigin der Dunklen Ebenen lebten.
Trotzdem, wollte ihr niemand an diesem verdammten Ort helfen?
    Andererseits war das
die Art von Unterhaltung, die viele von Athols Gästen angeblich liebten. Diese
Gerüchte hatte sie immer abgetan, weil sie nie einen Beweis dafür gesehen hatte
– bis zu diesem Moment. Bis sie den Blick in Athols Gesicht sah, während er
kühl zusah, wie DeLaval versuchte, sie wieder ins Schloss zu zerren.
    Im Gegensatz zu
DeLaval wusste Athol genau, wer und was sie war. Er wusste auch, was Ragnar
war, selbst wenn er seinen Titel und seine Blutlinie nicht kannte. Und Athol
wusste, dass diese Situation sich leicht in beide Richtungen entwickeln konnte,
je nachdem, wie gut Ragnar in Menschengestalt kämpfen konnte und wie schnell
DeLaval sie in Ketten legte.
    Wenn sie die Wahrheit
über Athol gewusst hätte, hätte sie schon vor langer Zeit Spaß daran gehabt,
das Gebäude um den Elf herum niederzubrennen. Dafür war es aber jetzt zu spät.
Zu spät für Reue.
    »Keita?« Sie hörte die
Frage in Ragnars Stimme und durchschaute, was hinter den andächtig gefalteten
Händen und dem geneigten Kopf steckte. Er mochte ein Drachenmagier sein, aber
er wusste, wie man ein Schwert, eine Streitaxt, eine Pike benutzte – als Drache und als Mensch.
    Zu wissen, dass sie
sich keine allzu großen Sorgen um den Blitzdrachen machen musste, erleichterte
ihr die Sache ein klein wenig. Aber nur ein klein wenig.
    »Meine Männer werden
dir Gesellschaft leisten, Mönch«, sagte DeLaval zu Ragnar. Er zerrte noch
einmal an Keita, aber sie grub ihre nackten Füße in den Boden und

Weitere Kostenlose Bücher