Dragon Kiss (epub)
räusperte sich und ließ ihren Arm los. »Besser?«
»Ja.«
»Und …?«
»Und was?«
Er hob eine Augenbraue, und Annwyl zog ein grimmiges Gesicht. »Danke.«
»Na, war das jetzt so schwer?«
Sie wandte sich ab, und er erhaschte noch einen Blick auf dieses hübsche Hinterteil. Er gab ihr einen Klaps mit der Handfläche. Annwyl blieb stehen. Knirschte mit den Zähnen. Tat aber nichts.
Er näherte sich ihr von hinten. »Gut«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Du wirst besser. Du würdest mich am liebsten zu Brei schlagen, aber du bist in der Lage, dich zu beherrschen. Sehr schön.« Er wollte sie so sehr berühren, doch er bekämpfte diesen Wunsch, so gut er konnte. Er hatte keine Ahnung gehabt, dass ein menschlicher Körper so schwer zu kontrollieren war.
»So«, bellte er barsch. »Fangen wir wieder an.«
»Also.« Morfyd stellte eine Schüssel Eintopf vor Annwyl hin. »Erzähl mir von deinem Brastias.«
Annwyl blickte finster. »Er ist nicht mein Brastias. Im Moment ist er der Brastias von keiner Frau.« Annwyls finsterer Blick verwandelte sich schnell in ein Grinsen. »Interessiert?«
»Was?« Morfyd zuckte zusammen. »Nein!«
»Ah, dann bist du also nur neugierig.«
»Ach, vergiss, dass ich gefragt habe.«
Annwyl tauchte den Löffel in den deftigen Eintopf. Nach ihrem langen Tag mit dem Ritter verlangte ihr Körper nach Nahrung.
»Ist es schwierig, mit all diesen Männern zu leben? Den ganzen Tag? Täglich?«
Annwyl trank etwas von Morfyds Wein. Sie wusste, dass die Gefahr einer Infektion vorüber war, doch der Wein schmeckte trotzdem unglaublich köstlich.
»Überhaupt nicht.«
»Wirklich?«
»Absolut. Wenn dich einer der Männer unangemessen berührt, schlägst du ihm den Arm direkt am Schultergelenk ab. Dann, während er verblutet, schlägst du ihm das Gesicht zu Brei, und du wirst feststellen, dass die anderen Männer dich in Ruhe lassen.«
Morfyd starrte Annwyl mit großen Augen an.
»Was denn?«
Morfyd räusperte sich. »Nichts.«
Annwyl hörte Fearghus kommen; die Höhle erzitterte unter jedem seiner mächtigen Schritte. Sie sah nicht von ihrer Mahlzeit auf, bis er den Raum betrat. »Drachenfürst.«
»Lady Annwyl.«
»Ich hatte mich schon gefragt, wann du kommen und mich besuchen würdest.«
Der Drache würdigte Morfyd kaum eines Blickes. »Musst du nicht irgendwohin, Morfyd?«
»Nein.«
Der Drache stieß ihren Stuhl mit einer seiner Krallen an. Sie starrte ihn böse an, stand aber auf. »Na schön. Ich gehe zurück ins Dorf.«
»Gute Idee. Du musst dich um all die kranken Menschen kümmern.«
Morfyd lächelte den Drachen verächtlich an, während sie sich an Annwyl wandte. »Wir sehen uns morgen, Annwyl.«
»Ich wünsche dir eine gute Nacht.«
Annwyl aß ihren Eintopf auf, dann wandte sie sich dem Drachen zu, einen Becher Wein in der Hand.
»Also, Drachenfürst, was sind deine Pläne für den heutigen Abend?«
Er setzte sich unbeholfen zurecht, und das Ende seines tödlichen Schwanzes landete sanft in ihrem Schoß. »Tja, ich dachte, wir könnten noch mal diese Sache machen.«
»Diese Sache?« Annwyl versuchte mit aller Macht, ihr Lächeln zu unterdrücken, während sie mit der Hand über die geschuppte Spitze strich. Das äußerste Ende war geformt wie eine Pfeilspitze und genauso scharf. Sie dachte kurz darüber nach, ob der Drache sie wohl mit einem Stein schleifen musste. »Du meinst reden?«
»Ja. Ja. Wie auch immer man es nennt.«
»Du redest gern, was? Gib es zu!«
»Ich rede gern mit dir . Und das ist alles, was ich zugebe.«
»Na gut. Kein Grund, brummig zu werden.« Seine Schnauze kam ebenfalls näher. Ohne auch nur darüber nachzudenken, streichelte sie mit der Hand darüber. Und der Drache ließ es zu. »Also, erzähl mir mehr von deiner Familie.«
»Langweilen dich meine Familiengeschichten nicht?«
»Überhaupt nicht.« Sie beugte sich vor und sah ihn an, die Hand wieder auf seiner Schwanzspitze. »Ich warte.«
Fearghus seufzte. »Also gut, einmal haben wir unserem kleinsten Bruder den Kopf rasiert.«
Annwyl lachte schallend auf.
7
7
Annwyl knallte auf den Boden. Schon wieder. Sie musste zugeben, langsam hatte sie genug davon, die Welt liegend von unten zu sehen.
Sie verzog das Gesicht, als der Schmerz ihr durch den Kopf schoss. Der Ritter hatte sie mit der Rückseite seiner Hand getroffen; das Schwert, das er hielt, verstärkte den Schlag noch.
»Ich glaube, du hast mir die Nase gebrochen!«
»Möglich.« Er stand über ihr und starrte ihr
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