Dragon Kiss (epub)
Badewanne. Sie glitt hinein und schauderte.
»Kalt?«
»Ein bisschen.«
Die Felldecke abwerfend, stand er langsam auf und ging auf sie zu. Sie betrachtete seinen Körper, als er neben der Wanne stehen blieb. Unter all diesen langen, harten Muskeln lagen das Herz und die Seele eines Drachen. Ihres Drachen. Sie leckte sich die Lippen; sie konnte nur daran denken, seinen Schwanz noch einmal in ihren Mund zu nehmen.
Fearghus kauerte sich neben sie. Er legte seine Hand in der Wanne zwischen ihre Schenkel. Sie hoffte, dass er sie berühren würde, doch er tat es nicht. Seine Hand blieb einfach dort liegen, bis sie bemerkte, dass das Wasser schön warm wurde. Diese Drachenmagie hatte wirklich etwas für sich.
»Entspann dich«, überredete er sie sanft. Und genau das tat sie, lehnte sich in der Wanne zurück und legte ihren Kopf auf den Rand.
Fearghus goss Wasser über ihr Haar und seifte ihren Schopf ein. Er wusch das Blut und den Schweiß des Tages aus ihren Haaren und schließlich auch von ihrem ganzen Körper.
»Bequem?«
»Ja.«
»Entspannt?«
»Sehr.«
»Gut.«
Dann schrie Annwyl auf, als Fearghus ihren Kopf unter Wasser tauchte. Er hielt sie mehrere lange Sekunden dort, während sie kämpfte, um ihren Kopf von diesem Stück Stahl, das er Arm nannte, zu befreien. Schließlich ließ er sie los, und sie kam hustend und spuckend wieder zurück an die Luft.
»Was in aller …«
Er nahm sie an den Schultern und hob sie mühelos aus der Wanne. »Hör mir gut zu, Frau. Gehe nie wieder ohne mich zu meiner Familie! Nie wieder! Du wirst nie wieder, und ich meine nie wieder, dein Leben so aufs Spiel setzen! Haben wir uns verstanden?«
Annwyl riss sich von ihm los und machte mehrere taumelnde Schritte rückwärts. »Nein! Wir haben uns nicht verstanden!« Sie drehte sich zu ihm um. »Ich habe getan, was ich tun musste. Und ich würde es wieder tun! Und ich habe keine Angst vor deiner Familie!«
»Annwyl«, warnte er sie mit zusammengebissenen Zähnen.
»Nein! Ich will nichts davon hören!« Heftig strich sie sich die widerspenstigen, nassen Strähnen braunen Haares aus den Augen. »Hast du überhaupt eine Ahnung, was ich heute durchgemacht habe? Innerhalb von nur einem Tag stand ich in der Flamme der Drachen … zweimal !«
»Aber ich …«
»Still!« In erschrecktem Schweigen stand er da. »Ich musste mich außerdem diesem kaltherzigen Miststück stellen, die du deine Mutter nennst! Ich habe meinem eigenen Bruder den Kopf abgeschlagen! Und ich musste deinem Bruder die Hand brechen, weil er nicht aufhören wollte mich anzufassen!«
Fearghus begann zu grinsen, und sie stoppte ihre Tirade. »Was?«
»Du hast ihm die Hand gebrochen?« Widerwillig fing er an zu lachen.
»Na ja, es war mehr sein Finger. Aber dem Theater nach, das er gemacht hat, hätte man meinen können, ich hätte ihm den ganzen Arm gebrochen.«
Fearghus lachte. Sehr. Und am Ende lächelte auch Annwyl.
Was zum Teufel sollte er tun? Er liebte diese Frau. Liebte alles an ihr. Wollte sie als seine Gefährtin. Doch sie musste ein Königreich führen. Verbündete gewinnen. Feinde vernichten. Er sah schon die Furcht in den Augen der Männer. Sie hatten ihren »Tanz« mit der Drachenflamme erlebt. Einen Tanz, den sie überlebt hatte. Und sie wussten alle, dass sie ihn zu ihrem Liebhaber gemacht hatte. Seine Gegenwart würde nur ihre Sicherheit aufs Spiel setzen.
»Was denkst du gerade, Drache?«
Er schüttelte den Kopf und ging auf sie zu. »Nichts«, flüsterte er, während er ihr den Arm um die Taille legte.
»Immer noch ein Lügner, wie ich sehe.« Sie machte sich von ihm los.
Er seufzte. »Was, Annwyl?«
»Du hast vor zu gehen, nicht wahr?«
Woher sie solche Dinge wusste, würde ihm für immer ein Rätsel bleiben. »Schau, du musst ein Königreich …«
»Blödsinn!«
»Was?«
»Er hat mir gesagt, dass du mir mit irgendwelchem noblen Blödsinn ankommen würdest, von wegen ich müsste mein Königreich verteidigen und niemand könnte uns beide als Paar billigen.«
»Gwenvael«, knurrte er zornig. »Annwyl, es ist zu deinem …«
»Du hast zwei Möglichkeiten, Drache«, unterbrach sie ihn ruhig.
Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ach ja?«
»Ja. Die hast du.«
»Und die wären?«
»Nimm mich jetzt in Besitz. Oder lass mich für immer gehen.«
Er würde seinen Bruder für seine große Klappe umbringen.
»Du weißt nicht einmal, was das bedeutet.«
»Doch, das weiß ich.«
Er wollte sie in Besitz nehmen. Sie sich zu
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