Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
Schwierigkeiten.
„Ich muss erst eine Bemerkung über die Verpflichtungserklärung vorausschicken“, sagte Monish, als wir alle an einem langen Tisch Platz genommen hatten. Die beiden Männer öffneten schwarze Ledermappen, und ich versuchte, nicht allzu neugierig zu erscheinen. „Sie besagt, dass Sie die Autorität der Au-delà-Wächter anerkennen und sich ihrem Richtspruch beugen. Die Bestrafung, die sie für angemessen halten, wird von Ihnen akzeptiert.“
„Bestrafung?“, sagte ich und räusperte mich, weil meine Stimme auf einmal ganz heiser klang. „Was für eine Bestrafung denn? Und warum soll ich bestraft werden? Ich habe doch nichts getan. Mit dem Tod der beiden Hüterinnen habe ich nichts zu tun, und ...“
Monish hob die Hand, um mich zu unterbrechen. „Ich habe nicht gesagt, dass Sie bestraft werden. Ich habe nur gesagt, dass Sie sich einer solchen Entscheidung beugen werden, wenn die Wächter und das Komitee es für notwendig erachten.“
Ich holte tief Luft. „Und wenn ich Ihre oder die Autorität dieses Komitees nicht anerkenne?“
Monishs Hand lag flach auf dem Tisch. Paolo wirkte gelangweilt. „Dann werden Sie aus dem Au-delà ausgeschlossen. Sie dürfen dann mit keinem Mitglied mehr in Kontakt treten, und Sie werden auch nicht mehr als Hüterin anerkannt.“
„Aha.“ Ich nagte an meiner Unterlippe und dachte nach. Es gab doch bestimmt auch inoffizielle Hüter. Ich hatte ja selbst gar nichts von der Gesellschaft gewusst, als ich als Hüterin erkannt worden war. Vielleicht ließ man mich ja in Frieden, wenn ich ruhig meiner Wege ging.
„Der Ausschluss aus dem Au-delà ist eine ernste Angelegenheit. Er bedeutet, dass Sie keinerlei Zugang mehr zu seiner Gesellschaft haben würden. Sie werden keine Ausbildung, keine Hilfe und keine Informationen erhalten, wenn Sie ihre Autorität nicht anerkennen. Ich muss darauf bestehen, dass Sie über einen solch endgültigen Schritt gründlich nachdenken.“ Monishs Gesichtsausdruck war gelassen, aber ich hörte die Warnung hinter seinem singenden Tonfall.
Anscheinend hatte ich keine andere Wahl. Entweder erkannte ich die Führung der Anderswelt an und unterwarf mich ihren Regeln, oder aber ich durfte nicht mitspielen. Natürlich konnte ich Nein sagen und nur noch Drakes Gefährtin sein, aber dabei würde ich nicht glücklich werden. Ich wollte Hüterin sein. Ich wollte um meiner selbst willen geschätzt werden, weil ich einen eigenen Wert, eigene Fähigkeiten und Bedeutung besaß, auch ohne Drake.
Also verdrängte ich Angst und Bedenken und nickte. „In Ordnung. Ich erkenne eure Autorität an.“
Monishs Anspannung ließ nach, und ein winziges Lächeln umspielte seine Mundwinkel, bevor er wieder ernst wurde. „Gut. Was die beiden Hüterinnen angeht, so erklären Sie uns bitte, warum Sie sich mit ihnen treffen wollten und wieso Sie gerade sie als potenzielle Mentorinnen ausgewählt haben.“
In den nächsten zwanzig Minuten erklärte ich ihnen so ziemlich dasselbe wie der Budapester Polizei - wieso ich auf der Konferenz war (allerdings hatte die Budapester Polizei keine Ahnung von den wahren Hintergründen des Kongresses), warum ich einen Mentor suchte und warum ich mit Moa und Theodora gesprochen hatte. Als Paolo schließlich für uns drei Kaffee holte, war meine Kehle wie ausgedörrt, aber ich fühlte mich dennoch einigermaßen zuversichtlich. Das war ja nicht schlimmer als das Verhör bei der Polizei.
Dieser Eindruck verflüchtigte sich jedoch rasch.
„Sehr gut. Ihre Informationen stimmen mit Ihrer Aussage bei der Polizei überein“, sagte Monish. Ich trank einen Schluck Kaffee aus der Tasse, die Paolo vor mich hingestellt hatte. Als ich ihm dankte, ging er jedoch überhaupt nicht darauf ein, sondern nahm sogleich wieder seinen Platz neben Monish ein und machte sich von Zeit zu Zeit Notizen. „Und nun kommen wir zum eigentlichen Punkt.“
„Zum eigentlichen Punkt?“, fragte ich überrascht. „Ich dachte, es gehe darum, wie ich die beiden Hüterinnen kennengelernt habe. Sie glauben doch wohl nicht, dass ich etwas mit ihrem Tod zu tun habe! Der Polizeiinspektor hat gesagt, erste Untersuchungen hätten ergeben, dass die Frauen im Schlaf gestorben seien.“
Monish neigte den Kopf. „In der Tat, aber wir im Au-delà können die Ursache fragwürdiger Todesfälle besser beurteilen als die sterbliche Polizei. Die beiden Hüterinnen starben tatsächlich im Schlaf, aber wir glauben, dass sie dennoch ermordet wurden.“
Ich starrte ihn
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