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Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Dragon Love 02 - Manche liebens heiss

Titel: Dragon Love 02 - Manche liebens heiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MacAlister Katie
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Bäume leuchteten in unzähligen Grün- und Brauntönen und bewegten sich in einem komplizierten Tanz, den ich plötzlich als eine Art Sprache erkannte. Das war faszinierend, aber ich hatte jetzt keine Zeit zu beobachten, wie die Bäume miteinander kommunizierten. Ich richtete meine geistige Aufmerksamkeit auf György. Er sah ... menschlich aus.
    „Verdammt.“
    „Haben Sie etwas gesagt?“, fragte er, ohne sich zu mir umzudrehen.
    „Nichts Wichtiges.“ Ich musterte ihn von Kopf bis Fuß. Nichts an ihm sah anders aus als bei jedem anderen sterblichen Mann. Warum also erlag er nicht dem Zauber meines Amuletts?
    „Ja, Sie haben recht. Ich bin völlig Ihrer Meinung. Wer ist das da im Auto bei Tiffany?“
    „Das ist René. Er ist ein Freund von mir. Er ist Taxifahrer, und falls Sie sich Sorgen machen, kann ich Ihnen versichern, dass er nicht auf ein kleines Abenteuer aus ist. Sie ist völlig sicher bei ihm.“
    Er drehte sich zu mir um. Blinzelnd stellte ich meine Sicht wieder auf normal. „Ich habe mir keine Sorgen gemacht. Es ist klar, dass er keine Bedrohung darstellt.“
    „Aha. Dann ist ja alles gut.“
    Viel mehr gab es nicht zu sagen, deshalb eilte auch ich zu dem wartenden René. Unzählige Gedanken schwirrten mir durch den Kopf, aber sie ergaben keinen rechten Sinn.
     

23
     
    „Was weißt du über Venus-Amulette“, fragte ich Jim später, als wir nach Nora gesehen hatten. Sie war aufgestanden und frühstückte mit Pál, der sehr freundlich zu ihr war. Nora sah aus, als sei sie aus dem Krieg heimgekommen; Gabriels magische Spucke hatte zwar Wunder bewirkt, konnte aber trotzdem nicht ganz verbergen, dass sie geschlagen worden war. Lippe und Auge waren nicht mehr geschwollen, und auch die Schnitte waren verheilt.
    Aber sie hatte überall Prellungen und blaue Flecke.
    Wir ließen sie wieder allein, als sie sagte, sie würde sich gern ausruhen. Pál wollte dableiben, um sie zu beschützen, was ich ein wenig unnötig fand, da es ja heller Tag war und Incubi sich ihre Liebespartner eher nachts suchten. Aber Nora schien sich über seine Gesellschaft zu freuen. Sie wirkte beinahe so fröhlich wie immer, und das beruhigte mich.
    „Es sind Amulette, die angeblich im Namen der Venus erschaffen wurden. Sie sollen die Trägerin unwiderstehlich für Männer machen. Ist das solch ein Amulett?“
    „Ja. György hat gesagt, es enthielte sowohl das dritte als auch das fünfte Pentagramm der Venus.“
    Jim stieß einen Pfiff aus. „Kein Wunder, dass die Typen über dich hergefallen sind.“
    „Reicht es aus, um Incubi ohne mein Wissen anzulocken?“, fragte ich, als wir aus dem Aufzug traten. Wir lenkten unsere Schritte dorthin, wo sich die Hundewiese befand.
    „Ja, klar. Wie hätten sonst die Incubi in dein Bett kommen sollen, wenn du sie nicht selbst gerufen hast?“
    „Hmm. Besitzt es denn auch die Macht, Incubi zu anderen zu rufen?“ Ich machte eine vage Geste. „Sozusagen in den freien Raum?“
    Jim starrte mich an. „In den freien Raum?“
    „Ach, sei nicht so pedantisch. Du weißt doch, was ich meine.“
    „Ja, aber auch nur, weil ich eine höhere Sorte Dämon bin.“
    „Oh, oh. Beantworte meine Frage, höherer Dämon.“
    „Das kann ich nicht.“ Jim blieb stehen und schnüffelte an einer schönen Bronzerose. Automatisch hob er das Bein.
    „Lass das“, warnte ich ihn. Er schnaubte und marschierte zu einem kleinen Strauch. „Und ich habe dir einen direkten Befehl gegeben. Du musst die Frage beantworten.“
    „Aber ich kann es nicht. Und zwar nicht, weil ich es nicht will, sondern weil ich es nicht weiß. Ich kenne das Ausmaß deiner Kräfte nicht, Aisling. Ich bin nur dein Diener. Ich weiß erst, was du kannst und was du nicht kannst, wenn ich sehe, wie du es tust.“
    „Aha“, sagte ich. Wir gingen über den Rasen auf die Bäume zu, wo ich an meinem ersten Abend in Budapest überfallen worden war. „Mist. Aber komm, lass uns jetzt erst mal weitergehen.“
    „Wohin willst du denn? Zu den Geisternonnen? Ich dachte, die hättest du abgeschrieben.“ Jim trottete im kühlen Schatten der Bäume hinter mir her.
    „Ich habe ein Versprechen gegeben, und ich halte meine Versprechen. Meistens jedenfalls. Wo liegt das Kloster?“
    „Nördlich von hier.“
    Wir gingen durch den Park, den ich bisher nur bei Mondschein gesehen hatte. Jetzt war er voller Leute, die Fahrrad fuhren, picknickten, in der Sonne lagen. Kinder rannten herum, spielten Ball oder tollten mit Hunden auf der Wiese. Jim wollte

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