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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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es spielt keine Rolle. Aber sie ist doch mit Fearghus zusammen.«
    »Nein, Mum.« Rhona bezwang den Drang, ihrer eigenen Mutter eine Ohrfeige zu verpassen. »Es ist Vigholf.«
    Bradana trat von ihr zurück. »Vigholf? Dieser … dieser …« Ein Eisendrache versuchte, von hinten an Bradana vorbeizulaufen, aber Rhonas Mutter drehte sich um, hackte den Drachen in zwei Stücke, riss ihr Breitschwert aus seinem Leib, stellte sich wieder vor ihre Tochter und fragte: »Dieser Blitzdrache ?«
    »Ja.« Rhona fuhr ihrer Mutter mit der Krallenspitze über die Wange. »Dieser Blitzdrache. Wenn du mich jetzt bitte entschuldigst – ich muss den anderen helfen.«
    »Wage nicht, von mir wegzufliegen, kleines Mädchen!«
    »Du musst warten, Mum. Ich muss töten gehen!«
    Rhona flog durch mehrere Höhlen und metzelte die Eisendrachen nieder, wo immer sie sie antraf. Als sie die Höhle mit dem Tunnel erreichte, entdeckte sie Celyn und flog an seine Seite.
    »Celyn!«
    »Rhona!« Er rammte seinem Gegner den Schild ins Gesicht und schlug den Eisendrachen damit bewusstlos. »Den Göttern sei Dank, dass du hier bist. Wir müssen Éibhear retten.«
    »Wo ist er?«
    »Noch im Tunnel.«
    »Du hast ihn dort zurückgelassen?«
    »Er wollte nicht weggehen.« Er rannte zurück zum Tunneleingang; Rhona folgte ihm.
    Beide blieben kurz vor dem Eingang stehen, und Rhona nahm den Anblick all dieser Eisendrachen in sich auf. Nun ja, all der Leichen eher. Die Elitesoldaten waren zerschmettert, aufgeschlitzt und zu einer roten Masse verwandelt worden, sodass ihre eigenen Mütter sie nicht mehr erkannt hätten. Rhonas Mutter hingegen wäre stolz auf ein solches Werk.
    »Siehst du?«, meinte Celyn.
    »Das hat Éibhear getan?«
    »Sieh es dir nur an.«
    Sie schritt über die Leichen hinweg und schaute in den Tunnel. Éibhear war noch immer bei der Arbeit. Er schwebte über dem eingebrochenen Tunnelboden und den Reihen der Speere darunter, während er mit einem Kriegshammer und den bloßen Krallen alle und jeden tötete, der ihm in die Quere kam.
    »Er macht sich für den Tod von Austell verantwortlich«, erklärte Celyn hinter ihr. »Aber wenn jemand die Schuld daran trägt, dann sind wir beide es.«
    »Mach dir darüber jetzt keine Gedanken. Gib mir Rückendeckung; ich will mit ihm reden.«
    »Ich bleibe dicht hinter dir.«
    Rhona flog in den Tunnel und schwebte über dem eingestürzten Boden. Sie sah Austells Leichnam und bedauerte ihre Vettern. Kein Schmerz kam dem Verlust eines Kameraden gleich. Schlimmer noch – sie kannte Éibhear gut genug und wusste, dass er die Schuld für den Tod seines Freundes ganz allein auf sich nehmen würde. Hätte sie die Zeit dazu gehabt, hätte sie sich neben ihn gesetzt und mit ihm geredet. Sie hätte ihm verständlich gemacht, dass im Krieg alle aufeinander aufpassen mussten, dabei aber trotzdem immer die Gefahr bestand, einen Kameraden zu verlieren, egal wie aufmerksam man war. Das hätte sie ihm gesagt, wenn sie die Zeit dazu hätte – aber die hatte sie nicht.
    »Éibhear? Éibhear!«
    Der Blaue, der eifrig damit beschäftigt war, die Schnauze eines Feindes, die er fest umklammet hielt, zu zerschmettern, drehte sich langsam zu ihr um. Als sich der Eisendrache, den er festhielt, nicht mehr bewegte, ließ Éibhear ihn fallen. Rhona flog etwas näher an ihn heran, und nun erst sah sie die ganze Anzahl der Eisendrachen, die nicht an Éibhear vorbeigekommen waren. Die Anzahl war … beeindruckend.
    »Weißt du, du hattest recht«, sagte er zu ihr. Rhona erkannte, wie verletzt er war. »Du hast mich gewarnt, und ich habe nicht auf dich gehört. Jetzt ist mein Freund tot.«
    »Hör auf damit, Éibhear. Du hast Austell nicht getötet.«
    »Doch, das habe ich. Ich wollte nicht aufhören. Jetzt ist er tot, und das ist meine Schuld.«
    »Éibhear, das ist nicht deine Schuld. Und Celyns Schuld ist es auch nicht.«
    »Doch, es ist meine Schuld.«
    »Éibhear, hör auf damit. Sofort. Wenn du jemandem die Schuld geben willst, dann Thracius.«
    Éibhear kniff die Augen zusammen und sah sie eindringlich an. »Thracius?«
    »Jawohl. Ohne ihn wären wir überhaupt nicht hier. Aber wir dürfen nicht herumlaufen und nach jemandem suchen, dem wir die Schuld geben können, sondern wir müssen – Éibhear, nein! «
    Rhona sah zu, wie ihr Vetter mit seinem Kriegshammer gegen die Höhlenwand schlug, immer wieder auf sie eindrosch. Celyn flog neben Rhona, aber sie fing ihn ab, bevor er einen Versuch machen konnte, Éibhear

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