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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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auf den
Lippen, als er sah, dass nur Dagmar und die Diener übrig waren. »Wo sind denn alle?«
    »Sie haben mich im Stich gelassen.« Dagmar nahm sich den
Stuhl, den Fearghus so hastig verlassen hatte und zog ihn zu sich heran. »Ich
bin noch nicht einmal von hier. Ich könnte eine geniale Spionin sein, die
Annwyls Königreich vernichten will – und doch bin ich nun diejenige, die an ihrer
Verteidigung arbeitet!«
    Gwenvael stand jetzt neben ihr und blickte auf die Karten
hinab. »Sind das die aktuellsten Karten?«
    Sie ließ sich auf den Stuhl fallen und rückte ihn näher an
den Tisch. »Éibhear scheint das zu glauben.«
    »Er muss es wissen. Er liebt Karten.«
    Seine starken Finger strichen über ihren Nacken, und
Dagmar zwang ihren Körper, sich nicht auf dem Stuhl zu winden.
    »Du hast mich heute Morgen verlassen«, murmelte er.
    »Ich glaube, dich ›verlassen‹ hätte bedeutet, mich auf den
Weg in die Nordländer zu machen. Alles, was ich heute Morgen getan habe, war,
die Treppe hinunterzureisen, um mein Frühstück zu genießen, solange es noch
warm war.«
    »Du hättest mich aufwecken sollen.«
    »Und warum hätte ich das tun sollen?«
    Als Antwort beugte er sich herab und küsste sie. Sein Mund
war sanft, sein Kuss spielerisch, und seine Zunge, die ihre streichelte, fühlte
sich absolut göttlich an. Ihr Körper entspannte sich, und die Hand in ihrem
Nacken verhinderte, dass ihr Kopf gegen das harte Holz des Stuhlrückens schlug.
    Als sie sich so fühlte wie eine der schlaffen Stoffpuppen
ihrer Hunde, machte er sich ein wenig von ihr los. »Nächstes Mal fragst du
mich, bevor du mein Bett verlässt. Ich habe oft Pläne für den frühen Morgen.«
    »Es war mein Bett, Lord Gwenvael. Und wer sagt, dass es
ein nächstes Mal geben wird?« Sie sah ihn unverwandt an. »Wer sagt, dass ich
dich noch einmal in mein Bett lasse?«
    »Es amüsiert mich, dass du glaubst, du hättest eine Wahl.
Und jetzt komm wieder nach oben. Ich habe Bedürfnisse, die du erfüllen musst.«
    Dagmar holte Luft, entsetzt darüber, wie zittrig ihr Atem
klang. »Ich habe zu arbeiten, Schänder.«
    »Gib mir oben eine Stunde Zeit, und der Tag gehört dir,
Bestie.«
    Das klang wie ein unglaublich fairer Kompromiss, vor
allem, als seine Lippen über ihre strichen. »Also gut. Aber nur eine …«
    »Na«, sagte eine Stimme neben ihnen, »kennst du überhaupt
ihren Namen? Oder ist das Teil des Spiels?«
    Dagmar hatte nur eine Sekunde, um das Aufblitzen von
Reißzähnen und echtem, glühendem Zorn in Gwenvaels goldenen Augen zu sehen,
bevor er all das verbarg und sich zu dem Mann umdrehte, der eindeutig kein
Mensch war. Wenn sie es nicht an seiner Größe hätte erkennen können, hätte es
ihr die Tatsache, dass er eine ältere Version von Fearghus war, gezeigt.
    »Vater«, sagte Gwenvael, dessen Lächeln äußerst unangenehm
aussah. »Was siehst du heute Morgen wieder männlich aus. Ist Mutter wieder an
die Wand gekettet?«
    »Stell mich nicht auf die Probe, Junge.« Der Drache
stemmte seine großen Hände in die schmalen Hüften und warf sein schwarzes Haar,
das von silbernen und grauen Strähnen durchzogen war, aus dem Gesicht. Er sah
auf Dagmar hinab. »Kann die hier wirklich lesen, oder tut sie nur so, als hätte
sie ein Gehirn in diesem Köpfchen, wie so viele von den anderen?«
    Gwenvaels Lächeln schwand nicht, doch Dagmar wusste, dass
es ihm viel abverlangte. »Bist du aus einem bestimmten Grund hier? Oder war dir
nur danach, um in Erinnerung an alte Zeiten deine Nachkommen zu quälen?«
    »Ich bin hier, um Fearghus’ Albtraum zu sehen. Wo ist
sie?«
    »Ich dachte, du hättest sie an die Wand gekettet zurückgelassen.
Und sollten wir sie nicht einfach Mum nennen?«
    Der kalte, schwarze Blick, der Gwenvael traf, ließ Dagmar
rasch aufstehen und ihre Hand auf Gwenvaels Arm legen. »Wenn du von Königin
Annwyl sprichst, bin ich sicher, dass ich dir helfen kann, sie zu finden.«
    Jetzt ruhte dieser kalte, schwarze Blick auf ihr. »Wer zum
Teufel bist du?«
    »Ich bin Dagmar.« Sie machte es kurz; mehr wollte sie dem
alten Drachen nicht erzählen.
    »Verstehe.« Er seufzte gelangweilt. »Also, Dagmar, ich bin
sicher, dass deine Dienste letzte Nacht sehr geschätzt wurden, aber du kannst
in das Bordell zurückkehren, aus dem er dich abgeschleppt hat. Hier gibt es
wichtige Arbeit zu tun, und ich kann es nicht gebrauchen, wenn eine der
ortsansässigen Huren mich stört.«
    Gwenvael lachte erschrocken auf, aber ihm war klar, dass
es die Art

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