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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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sich. Sie
war halb den Flur hinunter, als sie auf dem Absatz kehrtmachte und zurückging.
Sie klopfte, und der Drache öffnete die Tür.
    »Das ist mein Zimmer!«, knurrte sie.
    Sein Lachen ließ sie mit den Zähnen knirschen. »Ich hatte
mich schon gefragt, wann du es merken würdest.«

8 Sie hatte keine Ahnung, was er tat, aber sie war absolut
fasziniert.
    Natürlich ignorierte er sie, aber Dagmar war seit Langem
an so eine Behandlung gewöhnt. Woran sie jedoch nicht gewöhnt war, war ein Mann
– oder in diesem Fall ein männlicher Drache –, der ihre Schwägerinnen
ignorierte. Sie waren nicht alle schön. Einige hatten Gesichtszüge, die Dagmar
dankbar machten, dass sie selbst nur unscheinbar war. Doch was ihnen an
Schönheit fehlte, machten sie durch Willigkeit wett. Und Kikka – die Eymunds
geliebte erste Frau ersetzt hatte, nachdem diese vor einigen Jahren bei einem
unverschämten Angriff von Jökull getötet worden war – war willig und schön.
    Doch Kikkas großzügig dargebotener Busen, ihr perfekt
frisiertes Haar und das Parfüm, in dem sie sich schlicht ertränkte, schienen
genauso wenig die Aufmerksamkeit des Drachen zu wecken wie Eymunds Angewohnheit,
mit den Fingern zu essen.
    »Hast du in vielen Schlachten gekämpft, Lord Gwenvael?«,
fragte Kikka und beugte sich vor, damit er einen besseren Blick auf ihre Brust
hatte.
    »Ein paar konnte ich nicht vermeiden. Aber ich bin kein
großer Schwertkämpfer.« Er drehte sich auf seinem Stuhl um und sah Eymund an.
»Aber du kannst sicher gut mit dem Schwert umgehen. So stark, wie du bist.«
    Dagmar spuckte beinahe ihren Wein aus.
    Während sie behutsam ihren Kelch auf dem Tisch abstellte,
schaute Dagmar zu ihren anderen Brüdern und ihrem Vater hinüber. Sie sahen aus,
als fühlten sie sich genauso unbehaglich wie Eymund und genauso … panisch? Ja.
Es war definitiv Panik, die sie bei ihren männlichen Verwandten sah.
    Das verblüffte sie. Sie entdeckten, dass er ein Drache
war, und sie zuckten kaum mit der Wimper. Keiner hatte ein Wort gesagt oder
auch nur im Geringsten Interesse gezeigt, als er ungebeten bei ihrem Vater,
ihren vier ältesten Brüdern, deren Frauen und Dagmar am Kopf des Tisches Platz
genommen hatte.
    Doch der Gedanke, er könnte mehr an ihnen interessiert
sein als an einer ihrer Frauen, ließ sie alle fast die Flucht aus dem Raum
ergreifen. Der Drache wusste das ebenfalls. Er wusste genau, was er tat und
schien jede Sekunde davon zu genießen.
    Ihr Vater fing ihren Blick auf und deutete auf den Drachen.
    Sie zuckte die Achseln, nicht sicher, was er wollte. Ihr
Vater hatte sie nie einem Mann angeboten, es sei denn als Ehefrau, und sie
bezweifelte, dass er jetzt damit anfangen würde.
    Aber ihr Vater blickte noch finsterer, und sie konnte nur
mutmaßen, dass sie die Aufmerksamkeit des Drachen von ihren Brüdern ablenken
sollte.
    Wenn es schon sein musste, konnte sie genauso gut etwas
daraus machen.
    »Also, Lord Gwenvael … Welcher Art genau ist deine
Verbindung zu Königin Annwyl?«
    Er schenkte ihr ein träges Lächeln, während er weiter den
armen Eymund anstarrte. »Sie ist eine sehr gute Freundin von mir.«
    »Machst du für all deine Freunde Botengänge, die dich
Tausende von Wegstunden von zu Hause wegführen?«
    »Nur wenn sie Annwyl heißen. Es ist aber sinnvoll, findest
du nicht? Meinesgleichen kann in der Hälfte der Zeit hierherfliegen, die
Menschen brauchen würden, um zu Pferd über Stock und Stein zu reiten.«
    »Sehr richtig. Und doch sagst du, dass sie dich bevollmächtigt
hat, in ihrem Namen zu verhandeln. Sie setzt eine Menge Vertrauen in dich, vor
allem, weil in der Botschaft, die wir ihr geschickt haben, nichts von einem
Bündnis stand.«
    »Aber warum sonst solltet ihr die Königin selbst hier
sehen wollen, wenn nicht zu Gesprächen über ein Bündnis zwischen den
Königreichen? Bei all diesen Sicherheitsmaßnahmen, die ich auf den
Reinholdt-Ländereien gesehen habe, muss ich wohl auf die Idee kommen, dass ihr
vielleicht ein gutes Bündnis braucht.«
    »Und ich muss mich fragen, was an Annwyls ungeborenen
Kindern besonders ist, das sie zu solch einem wichtigen Ziel macht.«
    »Weißt du es nicht?«
    Ihren Kelch in beiden Händen stützte Dagmar die Ellbogen
auf den Tisch. »Ich weiß nur, wer ihr die Babys herausschneiden will wie eine
eitrige Infektion. Warum, ist eine Frage, auf die ich keine Antwort bekommen
konnte.«
    Er lehnte sich mit einer lässigen Haltung auf seinem Stuhl
zurück, die sie ihm keine Sekunde

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