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Dragon Touch

Dragon Touch

Titel: Dragon Touch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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… und … weiblich? Ehrlich!
Hatte sie das alles wirklich nötig?
    Sie zog das rote Kleid an und starrte sich im Spiegel an.
Sie runzelte die Stirn. Sie … in Rot. Gab es dagegen keine Gesetze?
    Während sie begann, das Kleid auszuziehen, um ein anderes
anzuprobieren, hallte die Stimme ihres Bruders in ihrem Kopf wider.
    Sie hielt abrupt inne, fühlte sich schuldig, als wäre sie
gerade in flagranti erwischt worden, bis ihr wieder einfiel, dass er in den
Nordländern war. Und, ermahnte sie sich, er konnte nicht ihre Gedanken lesen.
Doch wie die meisten Drachen konnten sie allein per Gedankenübertragung
miteinander kommunizieren. Eine wahre Gabe … es sei denn, man hatte etwas zu
verbergen und war schreckhaft wie ein Sperling.
    Bist
du nun da oder nicht? , wollte die Stimme ihres Bruders wissen.
    Schnauz
mich nicht an! Sie rieb sich die Stirn und versuchte, sich ein
bisschen zu beruhigen. Was
ist los?
    Nichts.
Aber ich bin in der Reinholdt-Festung .
    Im
Kerker?
    Sehr
lustig.
    Sie lächelte und ließ sich auf die Bettkante fallen. Eigentlich
war es tatsächlich sehr lustig.
    Ich
bin nicht im Kerker. Ich bin in einem Zimmer. Habe gerade mit der ganzen Bagage
zu Abend gegessen. Was, gelinde gesagt, ermüdend war.
    Und
was haben sie dir erzählt? Was wissen sie?
    Ich
arbeite noch daran.
    Du
arbeitest … Morfyd knirschte mit den Zähnen. Was hast du getan?
    Nichts.
    Gwenvael!
    Würdest
du das bitte mir überlassen? Warum vertraust du mir nicht?
    Willst
du das wirklich wissen? Sie seufzte. Ich habe ihr doch gesagt, wir hätten dich nicht
schicken sollen.
    Und
vielen Dank auch für dein unendliches Vertrauen, Schwester!
    Morfyd verzog das Gesicht, als ihr zu spät klar wurde,
dass sie diesen Gedanken für sich hätte behalten sollen.
    Gwenvael,
es tut mir leid. Bitte …
    Aber sie wusste schon, dass er nicht mehr da war.
    Sie hatte ihm nicht wehtun wollen, aber es handelte sich
schließlich um Gwenvael. Sie und Fearghus hatten versucht, es Annwyl
auszureden, Gwenvael als ihren Botschafter zu schicken, aber ihre Freundin
hatte darauf bestanden.
    Morfyd wusste, dass ihr Bruder es versuchen würde, aber
dennoch … er war und blieb Gwenvael!
    »Ist es wieder Gwenvael?«
    Ihr Körper spannte sich bei der plötzlichen Störung, bis
eine vertraute Hand über ihren Rücken streichelte.
    »Ich habe seine Gefühle verletzt«, sagte sie ohne sich
umzudrehen. »Das wollte ich nicht.«
    Lippen strichen über ihre Wange, ihren Nacken. Zähne
knabberten leicht an ihrem Ohr. »Ich weiß. Aber manchmal fordert er es einfach
heraus.«
    Morfyd lehnte sich mit dem Rücken gegen den Mann hinter
ihr. Er war auf dieselbe Art in ihr Zimmer gekommen wie in den letzten Monaten
– durchs Fenster. Ihre Tage mochten den Königreichen gehören, denen sie
dienten, doch ihre Nächte gehörten einander.
    »Er sagt, dass wir ihm nicht vertrauen.«
    Sir Brastias, oberster General der gesamten Armeen der
Dunklen Ebenen, legte seine Arme um Morfyds Körper und drückte sie eng an sich,
das Kinn auf ihrer Schulter. »Vertrauen muss man sich verdienen, Morfyd, und
dein Bruder spielt zu viel, als dass das der Fall sein könnte. Abgesehen davon
kann er nicht den Tiger am Schwanz ziehen und sich dann wundern, wenn er angreift.«
    »Aber es ist ihm wichtig. Auf seine Art. Ich weiß, niemand
glaubt das, aber es ist so. Er will Annwyl wirklich helfen. Er macht sich
Sorgen um sie.«
    »Das tun wir alle. Sie sieht in den letzten Wochen nicht
gut aus.«
    »Ich weiß. Und ich weiß es zu schätzen, dass du dafür
sorgst, dass sie nicht zu viel um die Ohren hat.« Und dass er ihre Beziehung
als wundervolles Geheimnis bewahrte. Morfyd wünschte, sie hätte sagen können,
dass es nur ihre Sorge um Brastias’ körperliche Gesundheit war, wenn ihre
Brüder es herausfanden, die sie davon abhielt, die Wahrheit zuzugeben. Aber es
war mehr als das. Sie hätte es auch ihrer Mutter sagen müssen, und das machte
sie fast starr vor Angst, sodass sie sich am liebsten in ihrem Bett
zusammengerollt und die Decken über den Kopf gezogen hätte. Königin Rhiannon
konnte manchmal schwierig sein, und die Götter wussten, dass sie ihre Söhne
ganz anders behandelte als ihre Töchter.
    »Ich versuche, sie zu beschützen, aber manchmal
durchschaut sie mich.« Er lächelte und strahlte vollkommene Schönheit dabei
aus. Sie hatte immer das Gefühl, dass sein Lächeln ein besonderes Geschenk nur
für sie war. »Wie lange noch?«
    »Ich weiß nicht. Es müssten noch mindestens zwei

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