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Dragons Schwur

Dragons Schwur

Titel: Dragons Schwur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast
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Anastasia anlächelte und sagte: »Ihr Zauber scheint gewirkt zu haben.«
    »
Unser
Zauber«, sagte sie sanft und schenkte ihm noch ein Lächeln. »Unser Zauber war stark.« Dann hielt sie inne und fragte: »Würdest du den Kreis mit mir beenden?«
    Unerwartete Freude durchflutete ihn, und da er seiner Stimme nicht traute, nickte er nur.
    »Gut, das freut mich. Es ist nur richtig, dass wir ihn gemeinsam schließen.« Anastasia legte den Kopf in den Nacken. »Ich danke dir, Geist, dass du heute Nacht in unseren Kreis getreten bist.« Dann beugte sie sich vor und blies die violette Kerze aus.
    Dragon trat zu der grünen Kerze, räusperte sich und sagte: »Ich danke dir, Erde, dass du heute Nacht in unseren Kreis getreten bist.« Er blies die Flamme aus.
    Dann dankten beide gemeinsam Wasser, Feuer und Luft. Die junge Priesterin ergriff seine Hände. »Ich danke dir, Bryan Dragon Lankford, dass du heute Nacht in meinen Kreis getreten bist.«
    In diesem Augenblick begriff Bryan Dragon Lankford, dass Anastasia nicht nur ein schöner Vampyr und eine begabte Priesterin war. Sie war der
allerschönste
Vampyr und die
faszinierendste
Priesterin, die er je gesehen hatte. Ohne nachzudenken beugte er sich vor und küsste sie auf die lächelnden Lippen.

Sechs
    S ein Kuss kam so unerwartet, dass Anastasia vollkommen reglos dastand. Sie hielt einfach nur seine Hände, während er die Lippen auf ihre drückte.
    Hätte sie geahnt, dass er sie küssen wollte, wäre sie zurückgewichen.
    Aber sie hatte es nicht geahnt und sich daher auch nicht bewegt.
    Und dann geschah etwas ganz Seltsames. Seine Berührung war vollkommen anders als erwartet. Sie hatte damit gerechnet, dass er gewalttätig, ungeschickt oder fordernd wäre, doch das war er nicht. Er war süß und stark und etwas schüchtern, woraus sie schloss, dass der Kuss ihn selbst überrascht hatte.
    Dennoch hätte Anastasia sich zurückziehen müssen. Und das hätte sie auch getan, wäre ihr nicht der voll gewandelte Vampyr mit den freundlichen, vertrauenswürdigen Augen und dem jungenhaft charmanten Lächeln eingefallen und ein Kuss, der diesem sehr ähnlich war. Nur konnte sie diesen hier tatsächlich spüren.
Meine Einzige
 … er hatte sie
meine Einzige
genannt, und ihr Herz hatte noch vor ihrem Verstand reagiert. Genau das geschah auch in diesem Augenblick. Ihr Körper reagierte auf Bryans Berührung, bevor ihr Verstand ihn davon abhalten konnte. Also beugte sie sich vor und küsste ihn sanft und hingebungsvoll zurück.
    Während ihr Verstand nicht arbeitete und ihr Körper noch beschäftigt war, streifte plötzlich etwas Bitterkaltes Anastasias Rock und Haare. Die Wirklichkeit drang in ihren Kuss ein. Verwirrt wollte sie sich von Bryan lösen, als von hinten lautes Flügelschlagen zu hören war.
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie sich so gefürchtet.
    Pure Angst durchzuckte sie. Anastasia schaute Bryan an. »Gleich kommt etwas Schreckliches!«, keuchte sie.
    Er veränderte sich auf der Stelle. Aus dem verträumten, sanften Jungvampyr wurde ein Krieger mit gezogenem Schwert und angespanntem Körper.
    »Bleib hier neben dem Felsen, stelle dich hinter mich.« Diesmal schubste er sie nicht zu Boden, sondern half ihr in eine sichere Position und wandte sich dem Feind zu, der im ersten Licht der Dämmerung lauerte.
    Mit klopfendem Herzen kauerte sich Anastasia hinter ihn und schaute in das graue Zwielicht. Erfüllt von düsteren Vorahnungen wartete sie, dass
es
angriff.
    Nichts regte sich.
    Kein boshaftes Geschöpf der Nacht stürzte auf sie herunter. Keine Plünderer schwärmten aus. Nichts Schlimmes war passiert. Um sie herum gab es nur die Wiese und den fernen Geruch des Flusses.
    Sie sah, wie sich seine breiten Schultern entspannten und rechnete schon mit einem herablassenden Kommentar. Doch als er sich zu ihr umdrehte, sah Anastasia nur tiefe Sorge in seinen Augen.
    »Weißt du, was das war?«
    »Nein.« Sie fuhr sich mit zitternder Hand durchs Haar. »Aber ich gebe dir mein Wort, dass ich es nicht vorgetäuscht habe.«
    »Das weiß ich doch. Ein Schwertmeister kann nicht nur gut mit der Klinge umgehen. Er kann auch Körperhaltungen und Reaktionen deuten. Du hattest wirklich Angst.« Er ergriff ihre Hand und half ihr auf. Einen Moment lang verschränkten sich ihre Finger. Er drückte ihre Hand, bevor er sie losließ, und nahm dann den Kelch, der gefüllt und bereit mitten auf dem Altar stand. »Trink das und iss etwas. Das wird helfen. Außerdem solltest du dich nach einem so

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