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DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)

DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)

Titel: DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Weichhold
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Schritten quälte ich mich die Treppe rauf zu meinem Zimmer und ließ mich gähnend aufs Bett fallen. Da klingelte auch schon mein Handy. Oh bitte nicht! Welcher Wahnsinnige rief mich morgens um kurz nach sechs Uhr an? Als ich schon mein Telefon mit voller Wucht gegen die Wand schmettern wollte, da fiel es mir plötzlich wieder ein. Die Verabredung zum Angeln mit Dean, seinem kleinen Bruder Micky und seinem Dad. Ich hätte schon vor einer Viertelstunde bei ihnen sein sollen. Wenn ich absagen würde, dann wäre Dean wohl mehr als sauer auf mich, da ich ihm in den letzten Tagen sowieso schon des Öfteren aus dem Weg gegangen war. Also ging ich ans Handy, entschuldigte mich, dass ich zu spät war und schleppte mich wieder die Treppe runter, durch die Küche bis in unsere Garage. Mist! Wie konnte ich diese Verabredung nur vergessen, seit Jahren gingen wir zusammen zum Angeln und noch nie hatte ich einen dieser Termine verpasst. Ich durfte meine Freunde nicht vernachlässigen, nur weil ich jetzt ein Geheimnis hatte. Schnell schnappte ich mir meine, zum Glück immer gepackte, Angeltasche und machte mich auf den Weg.
    „Ach sieh mal einer an, da kommt ja auch die Schlafmütze endlich! Ausgeschlafen?“ Dean wartete schon vor dem Haus auf mich und führte mich direkt zum Auto, wo ich schnell meine Sachen in den Kofferraum schmiss und wir auch schon losfuhren. „Alles in Ordnung mit dir, mein Junge?“ Mr. Smith drehte sich halb zu mir um. So oft wie in den letzten Tagen war ich das noch nie gefragt worden. „Klar Mr. Smith, alles in Butter! Es ist gestern Abend nur etwas später geworden.“ Ich gähnte wieder und ließ mich in meinen Sitz zurückfallen. „Hat dich euer Besuch wach gehalten?“, er grinste mir verschwörerisch zu. „Dean hat mir davon erzählt. Ihr werdet langsam Erwachsen was?“ Äuglein knipsend drehte er sich wieder nach vorn. Glaubte er wirklich, dass meine Familie einfach ein Mädchen bei uns wohnen lassen würden, nur damit ich bei ihr landen konnte? Besser ich ließ mir schleunigst eine gute Geschichte einfallen. „Sie ist die Tochter einer Bekannten meiner Mom! Ihre Mutter ist für ein paar Wochen im Krankenhaus und so lange wohnt Tabata bei uns.“ Jetzt mussten meine Eltern nur noch die Geschichte bestätigen, wenn sie gefragt wurden. Aber zu lügen sollte ja wohl kein großes Problem sein, wenn man so ein Geheimnis mit sich herumtrug, so wie wir es taten.
    Am See lungerte ich in meinem Stuhl herum, bestückte meinen Angelhaken ab und zu mit einem neuen Wurm oder einer Made und genoss einfach die Atmosphäre um mich herum. Ich hörte Dean fluchen, als sich ein großer fetter Hecht von seiner Angel losriss, nachdem er seinen Köder geschnappt und beinahe die Angel zu sich ins Wasser gezogen hätte. Micky, gerade 9 Jahre alt geworden, gab schmatzende Geräusche von sich, während er sich eine Nacktschnecke über seinen geöffneten Mund hielt und so tat als würde er sie gleich verspeisen. Dann wischte er sich die Hände an seiner Hose ab und machte sich auf die Suche nach weiteren Opfern seiner Scherze. Kurz darauf hörte ich eine Frau erschrocken quieken und Micky wie er sich halb kaputt lachte. Daraufhin hastete Mr. Smith an mir vorbei und murmelte etwas von einem missratenen Sohn, den er gleich eigenhändig erwürgen würde. Da kamen bei Dean und mir Erinnerungen hoch, die bei unseren Eltern wohl lieber in Vergessenheit geraten sollten. Trotzdem mussten wir leise vor uns hin lachen und blickten dem wütenden Mr. Smith hinterher. Wir kamen schon immer gemeinsam hierher und jedes Mal, wenn wir über Nacht geblieben waren, packte uns eine große Abenteuerlust. Nachts lag der See pechschwarz da und schien jeden Moment ein riesiges Wassermonster auszuspucken. Es lief mir dann schon beim bloßen Anblick der gekräuselten schwarzen Wasseroberfläche ein eiskalter Schauer über den Rücken. Jeder Busch rundherum raschelte dann plötzlich und man erwartete, dass irgendetwas daraus hervorsprang. Hier war man schließlich mitten in der Wildnis … na ja, fast jedenfalls.
    Am späten Nachmittag durfte ich endlich nach Hause. Ich war hundemüde, meine Augen brannten und wir hatten noch nicht mal einen winzigen Fisch gefangen. Aber das war mir egal, ich wollte einfach nur heiß duschen. Aber als ich dann Tabatas ärgerliches Gesicht vor mir sah, wusste ich dass die Dusche noch warten musste. „Weißt Du, dass ich mich verflogen habe!?“, sie stemmte ihre Hände in die Hüften und presste ihre Lippen

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