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DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)

DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)

Titel: DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jessica Weichhold
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uns Schritt halten.“ Meine Mom machte sich eifrig daran meine halbverkohlten Vorhänge zurückzuziehen, um Licht in mein Zimmer zu lassen. Also blieb mir doch wohl gar keine andere Möglichkeit als mich aus dem Bett zu schwingen, schnell ins Bad zu huschen, mich ruck zuck zu verwandeln und loszulaufen.
    „Das Laufen tat mir auch dieses Mal wahnsinnig gut… ich fühlte immer wieder neue Kraft in mir aufsteigen. Stundenlang hätte ich so weiter laufen können. So konnte ich alle Fragen und Sorgen für einen Moment lang vergessen und einfach mal nur genießen was ich jetzt war und wohl auch immer sein würde. Ich war in wunderbarer Gesellschaft. Meine Mom rannte neben mir her, ihr Fell glitzerte so stark in der Sonne, dass es aussah als wäre es mit Diamantenpulver bestreut. Es funkelte so stark, dass es wahrscheinlich Meilenweit zu sehen war. Tabata flog die meiste Zeit über mir und ich konnte sie vor Übermut lachen und jauchzen hören. Wenn sie kurz ihre Flügel schonen wollte, ließ sie sich einfach auf meinen Rücken fallen und ein Stück weit von mir tragen. Dann rief sie immer „Los … hüa Wolf … auf geht’s!“ Mir fiel auf, dass Tabata gar keine Angst davor hatte in den dunklen Wald zu fliegen. Sie war mit Sicherheit schon mal dort gewesen, vielleicht sogar schon des Öfteren. Hatte sie dann auch das Gefühl, die riesigen Bäume würden sie festhalten wollen, sobald sie den Wald wieder verlassen musste? Erging es jedem so der in dieses Meer aus Bäumen eintauchte und sich ein Stück weit darin verlor? Es kam mir vor, als fühlte ich mich umso stärker, desto weiter wir in dieses Labyrinth aus Baumstämmen eindrangen. In diesem Augenblick wollte ich nirgendwo anders sein als in diesem Wald, wo ich auch am liebsten für immer geblieben wäre. „Verfolgen wir ein bestimmtes Ziel, Mom!“, fragte ich nach einer Weile. Doch es kamen keine menschlichen Worte aus meiner Kehle, sondern eine Art winseln und bellen, das ich schon als einen misslungenen Versuch zu sprechen abtun wollte, als ich von meiner Mom eine Antwort bekam. Ich konnte jedes ihrer Worte deutlich verstehen, obwohl auch sie nicht richtig zu sprechen schien. Wow, ich beherrschte die Wolfssprache. Das war mehr als cool! Wir hatten tatsächlich ein Ziel. Meine Mom wollte uns jemanden vorstellen, einen alten Freund wie sie sagte. Also ich war mir nicht ganz sicher, ob das so eine gute Idee war. Man wusste in diesem Wald, der ja nun mal mehr als ungewöhnlich war, nie was einen erwartete. Wenn dieser Freund, von dem ich bisher anscheinend noch nie etwas gehört hatte, dort lebte, dann konnte er alles Mögliche sein. Er würde sicher nicht hier leben, wenn er ein ganz normaler Mensch wäre. „Vertraue mir, Drawo! Victor wird uns nichts tun, dafür lege ich meine Pfoten ins Feuer! Alle vier!“ Meiner Mom, meiner Familie überhaupt, hatte ich immer erbarmungslos vertraut und das würde sich auch niemals ändern. Wenn meine Mom sagte, dass dieser Victor ein Freund war, dann war er das auch! Also schob ich meine Zweifel beiseite und drängte sie in die hinterste Ecke meines Gehirns.
    „Wo sind wir?“, fragte Tabata und blickte sich neugierig um. Ich hatte gar nicht daran gedacht, dass sie unsere Wolfssprache ja eventuell gar nicht verstehen konnte. Und so wie es jetzt den Anschein machte, konnte sie es ganz sicher nicht. „Was machen wir hier? Die Hütte ist echt gruselig! Total cooles Teil!“, sagte sie, während sie die Steinhütte vor uns genauestens musterte. „Jaaa, ich denke, auf eine Grufti- Elfe wie dich, muss das Ding einen krassen Eindruck machen.“ Ich nickte ihr zu und musste dann lachen. „Wenigstens eine von uns, fühlt sich dann hier wie zu Hause!“ Wir hatten uns bereits alle drei wieder in Menschen verwandelt und zogen uns die Klamotten über, die meine Mom in einem Beutel auf ihrem Rücken mit sich getragen hatte. Außer Tabata, die diese Zeit nutzte um mir einen Schlag vor den Hinterkopf zu verpassen. „Mir gefällt es hier tatsächlich.“ Sie schaute wieder zum Haus hinüber, das düster vor uns lag. Es war aus hellen und dunkelgrauen, großen und mittelgroßen, Steinen errichtet worden. Zwischen den Steinen rankten sich Pflanzen verschiedenster Art. An einigen glaubte ich Bohnen zu erkennen, wollte mich aber lieber nicht darauf festlegen. Die Fenster sahen aus wie quadratische Augenpaare, die schon leicht milchig getrübt waren, so wie man es manchmal bei ganz alten Leuten sieht. Das Haus war nicht sehr groß, aber

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