DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)
wollen. Du würdest niemals zulassen das ihr was passiert. Was ist, wenn ich ihr nicht helfen kann?“ Ich sank auf mein Bett und vergrub mein Gesicht in den Händen. Das war alles zu viel für mich. In den letzten Monaten hatte sich mein Leben drastisch verändert und das so schnell, dass ich keine Chance hatte mich langsam darin zurechtzufinden. Ich wollte jetzt einfach nur noch allein sein!
Kapitel 13
Auch in dieser Nacht hatte ich wieder diesen schrecklichen Albtraum, der sich auch am Tage nicht mehr aus meinen Gedanken verbannen ließ. Andauernd sah ich einen vor Angst schreienden Dean vor mir, der mich anflehte ihm zu Hilfe zu eilen. Wenigstens hatte Tabata mir meine gestrige „Unverschämtheit“ verziehen und trank auf der Terrasse eine Tasse Kaffee mit mir! Hatte mein Vater recht, als er sagte das Tabata mich mag? Ich hoffte es so sehr!
Versuchsweise konzentrierte ich mich auf etwas anderes. „Was machen wir jetzt?“ Nach dem Gespräch am Vortag, hatten unsere Eltern entschieden uns beiden die Entscheidung zu überlassen, ob wir Dean in die Sache mit einbeziehen wollten oder nicht. Sie meinten, dass wir es besser beurteilen könnten, ob er uns glauben würde und vor allem ob er unser Geheimnis für sich behalten konnte. „Du kennst Dean schon sehr lange und auch schon sehr viel länger als ich und daher kannst du ihn auch besser einschätzen! Du solltest entscheiden, ob wir ihm davon erzählen oder nicht.“ Tabatas Vertrauen in allen Ehren, aber das machte es auch nicht gerade einfacher für mich. Sie war ja schon früher dafür gewesen Dean die ganze Sache zu erzählen, aber wenn meine Eltern das auch schon in Erwägung zogen, dann war es sozusagen schon am brennen. Schließlich entschied ich mich auch dafür. „Okay, wir sagen es ihm! Aber wie? Ich meine, Dean ist ein echt cooler Typ, aber auch er hat irgendwo seine Grenzen.“
Dean stimmte am Telefon einem Treffen am Abend zu und sagte wir könnten zu ihm kommen, da seine Eltern auf dem fünfzigsten Geburtstag eines Freundes sein würden. Ich schleppte mich durch den Nachmittag, wie in einer Art Trance. Mein Körper fühlte sich schwerfällig an, ich war müde und erschöpft. In meinem Kopf schien alles leer zu sein und ich konnte nicht mehr klar denken. Tabata sah auch nicht gerade aus wie das blühende Leben. Ab und zu sah ich sie wie durch einen Schleier an mir vorbei laufen, ohne dass sie auch nur ein einziges Wort gesagt hätte. Der Abend rückte im Schneckentempo näher, am liebsten jedoch wäre es mir gewesen, wenn er gar nicht gekommen wäre. Wie würde mein bester Freund reagieren, wenn wir ihm von Wesen erzählten, die er sonst nur aus Fantasy- Filmen kannte? Das schlimmste war ja, dass wir ihm sagen mussten, dass wir selbst solche Wesen waren und dass vermutlich ein Monster unter seinem Elternhaus ein Nickerchen hielt. Würde unsere jahrelange Freundschaft das aushalten und wir das Ganze zusammen durchstehen? Oder würde Dean uns, nach dem Gespräch, meiden wie die Pest? Zuerst würde er das sicher alles für einen Scherz halten und vielleicht sogar mitspielen. Aber dann …?
Eines wusste ich ganz genau, heute Abend wurde unsere Freundschaft auf eine harte Probe gestellt.
Seit einer halben Stunde saßen wir in Deans Zimmer und redeten über belangloses Zeug, wie dem Wetter, den neuen Nachbarn usw., aber wir hatten große Schwierigkeiten auf das Thema zu sprechen zu kommen, weswegen wir eigentlich hier hergekommen waren. Tabata hatte mir vorgeschlagen, Dean und mich alleine zu lassen um ihm alles in Ruhe erklären zu können. Das wollte ich aber auf keinen Fall! Würde Tabata jetzt auch noch von meiner Seite weichen, dann würde mich mein Mut wahrscheinlich gänzlich verlassen. Dann würden wir später nach Hause gehen, ohne das Thema überhaupt angesprochen zu haben. Das Schnarchen und Schnauben war immer noch ruhig und gleichmäßig zu vernehmen, also schlief dieses Ding immer noch friedlich vor sich hin. Ich fürchtete schon jetzt den Tag oder die Nacht, an dem es aufwachen und sich an die Oberfläche graben würde. Aber Dean sollte dann wenigstens Wachsam sein und wissen, dass seine Familie von etwas bedroht wird. Obwohl es mir schwer fiel, begann ich leise und ruhig zu sprechen: „Dean, hör mal … da gibt es etwas worüber wir mit dir sprechen müssen. Es ist überaus wichtig und deshalb musst du uns gut zuhören.“ Er wollte gerade wieder einen seiner Witze reißen, sah aber mein ernstes Gesicht, entschied sich
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