DRAGONWOLF - Die tödlichste Kreuzung (German Edition)
sein!
Kapitel 12
„Ich schwöre es dir, Tabata! Da ist etwas unter diesem Haus! Es scheint zu schlafen, aber wer weiß wie lange es das noch tut!“ Ich raufte mir verzweifelt die Haare. Es konnte nur so sein, dass dieses Wesen das da in der Erde ruhte, etwas mit unserer bevorstehenden Aufgabe zu tun hatte. Aber was? Was für ein Ding war das, was ich da durch den harten dicken Beton schnarchen und atmen hören konnte? Ein Monster? Wenn es aufwacht, was wird es dann Dean und seiner Familie antun!? „Aber dein Gehör ist perfekt ausgereift, vielleicht ist es bloß ein Tier, das unter der Erde in Tunneln lebt!“ Ihr Blick war fast flehentlich, so als würde er sagen „Bitte, lass es ein Harmlos Tier sein“, aber tief in meinem Inneren wusste ich das es nicht so war. Ich spürte es bis in meine Haarwurzeln … mit diesem Ding hatte es etwas Schreckliches auf sich! Wie gerne hätte ich Tabata die Angst genommen und ihr irgendeine harmlose Geschichte aufgetischt, damit es ihr besser geht! Aber keine Angst zu haben, bedeutet auch oftmals, dass man unvorsichtig, wenn nicht sogar übermütig wird. Das konnte ich nicht zulassen. Wir mussten jetzt alle vorsichtig sein und durften keine Fehler machen, nur weil wir uns selber einredeten, dass wir nicht in Gefahr waren. Wir saßen zusammen in meinem Zimmer und überlegten was zu tun war. Tabata war dafür Dean von der Sache in Kenntnis zu setzen, aber ich stand ihrem Plan sehr skeptisch gegenüber. Er würde uns das doch niemals glauben. Fragt sich nur, ob er uns eher auslachen oder für verrückt erklären würde. Wahrscheinlich sogar beides. Unsere Eltern würden uns umbringen, sollten sie herausbekommen, dass wir ihm davon erzählt haben. Und sie würden es hundertprozentig rauskriegen. So sind Eltern nun mal, nämlich allwissend, wenn es um ihre Kinder geht!
Früher dachte ich immer es wäre unglaublich spannend ein Geheimnis zu hüten, aber in Wahrheit war es einfach nur anstrengend und in vielerlei Hinsicht ziemlich einschränkend. Man hatte fast nie die Möglichkeit so zu handeln, wie man es für richtig hielt. Aber was war in diesem Fall denn überhaupt richtig und was falsch? Also beschlossen wir erst einmal, es noch für uns zu behalten, solange es noch möglich war.
In den nächsten Nächten wachte ich immer wieder schweißgebadet in meinem Bett auf. Albträume plagten mich, in denen ein giftgrünes Monster aus seinem Schlaf erwachte, sich durch den Beton von Deans Keller nach oben grub und sein Haus in Schutt und Asche legte. Dean schrie dann aus Leibeskräften und rief immer wieder „Hilf mir, Drawo! Bitte!“, bevor das Monster genau auf ihn zuhielt und ihn zu verschlingen drohte. Im Schlaf hin und her wälzend verbrachte ich nun die Hälfte meiner Nächte.
Jeden Tag gingen Tabata und ich zu Dean und ich lauschte, ob sich das Schnarchen in irgendeiner Weise veränderte. Aber zum Glück konnte ich nichts Auffälliges feststellen und beruhigte mich dann wieder ein wenig. Aber Sorgen machte ich mir immer noch.
Dann war der Tag gekommen, an dem wir endlich alles erfahren sollten. Eigentlich fing dieser Tag an wie jeder andere auch, aber als es auf den Nachmittag zuging, da war es bei uns wie in einem Taubenschlag. Fremde Leute gingen ein und aus, ohne uns auch nur die geringste Beachtung zu schenken. Mein Dad hatte Cleo schon am Morgen zu Freunden gebracht, wo sie auch ein paar Tage bleiben sollte. Ich wollte zwar, dass meine Familie in schwierigen Situationen zusammen war, aber so musste ich mich nicht auch noch um Cleo allzu große Sorgen machen. Zum Glück bestand sie darauf ihren giftigen Kater mitzunehmen. Mit ihm war sie sicherer als ohne ihn. Auch wenn er nicht so groß war wie ein Löwe, kämpfen konnte er allemal und das würde er für Cleo jederzeit tun. Und sollte sie jemals ernsthaft in Gefahr sein, dann wäre ich in Sekunden bei ihr und dann würde ich nicht mein Gegner sein wollen. Ich würde ihn in der Luft zerreißen und den Wesen im Wald zum Fraße vorwerfen. Auch der Wald veränderte sich an diesem Tag. Wenn wir aus dem Fenster sahen, dass zum Wald hin ausgerichtet war, schien er am Rande voller Leben zu sein. So als hätten sich die meisten seiner Bewohner dort versammelt um auf etwas Bestimmtes zu warten. Die Blätter der dichtgewachsenen Bäume hatten ein viel dunkleres Grün als sonst und machten einen bedrohlichen Eindruck auf mich. Hier war eindeutig etwas im Gange und das spürte nicht nur ich. Tabata lief schon den ganzen
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