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Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)

Titel: Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bianca Bolduan
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war sicher bald vorbei. In wenigen Stunden würden sein Vater und die anderen Drachen mit der Suche nach ihnen beginnen.
    „Das ist mir egal, wenn wir hier nur endlich rauskämen. Das Geschimpfe stecke ich weg. Und die Strafarbeit, die sich mein Vater einfallen lassen wird, mache ich mit links.“
    Dragur seufzte. Skips  Vater war wirklich ein ganz netter Drache, der schon ein wenig älter war und seinem Sohn eine ganze Menge durchgehen ließ. Solange er in der Schule gut war, war Skips Vater gnädig. Und Skip war gut in der Schule.
    Sein eigener Vater aber, da war sich Dragur sicher, würde ihm den Kopf abreißen, ihm Höhlenarrest bis zum Ende des nächsten Winters geben und Strafarbeiten, bis ihm der Kopf brummte. Aber das war nun nicht mehr zu ändern. Die Hauptsache war, dass sie hier wieder herauskamen, ohne noch einmal auf das Ungeheuer zu treffen.
    „Können wir eine Pause machen? Bitte!“
    Ohne Dragurs Antwort abzuwarten, ließ Skip sich in den weichen Sand fallen. „Ich bin erledigt. Und hungrig.“ Er sah Dragur mit großen Augen an. „Ich kann dir gar nicht sagen, wie hungrig ich bin.“
    Unwillig schüttelte Dragur den Kopf. „Das wird nicht dadurch besser, dass wir hier herumsitzen. Wir müssen weiter und einen Ausgang finden.“
    „Einen Ausgang?“ Skip grinste gequält. „Dragur, wir laufen immer tiefer in den Berg hinein. Hier gibt es keinen Ausgang!“
    „Und was ist mit den Schmugglern? Die müssen doch auch irgendwie hereingekommen sein.“ Sie werden doch nicht ….!“
    „Sag mal, hast du deinem Vater nicht zugehört?“ Skip sah Dragur vorwurfsvoll an. „Die Drachen haben damals alle Höhleneingänge mit Steinen versperrt, schon vergessen? Wir sitzen hier fest. Es gibt keinen Ausgang, keine Höhle mit glitzernden Dingen – und schon gar keinen uralten Drachen, der in Ketten gefesselt seit Jahrhunderten hier unten vor sich hin vegetiert.“ Skip schnaubte verächtlich. „Das Ganze hier war eine Schnapsidee!“
    Dragur runzelte die Stirn und sah sich um. War das das Ende seines schönen Planes, den Schatz der Schmuggler zu finden und das Geheimnis um den verschleppten Drachen zu lösen? Hatte Skip Recht und sie waren wirklich kläglich gescheitert? Wieder sah er den Gang entlang und dann in die Richtung, aus der sie gekommen waren.
    „Bleib du hier,“, sagte er und sah Skip an, „ich laufe noch ein Stück und sehe, wohin der Gang führt.“
    „Ach ja?“ Skips Stimme bekam einen unfreundlichen Unterton. „So, wie beim letzten Mal, als ich so ewig auf dich gewartet habe und dann doch hinter dir her musste?“ Er stand auf und sah Dragur aus funkelnden Augen an. „Nein, mein Lieber, wir bleiben zusammen. Wenn du weitergehen willst, dann komme ich mit, basta!“
    „Aber du kannst doch …!“
    In diesem Moment begann der Berg zu beben. Erschrocken sahen sich die Drachenjungen an.
    „Was ist denn das nun wieder?“, flüsterte Skip, als wenn er den Berg damit beruhigen könnte, dass er ganz leise sprach.
    „Erdbeben!“, wisperte Dragur zurück. „Nur, dass wir es hier drinnen viel stärker spüren.“
    Erdbeben gehörten auf der Dracheninsel beinahe zur Tagesordnung. Immer wieder erzitterte die Erde, doch noch nie war etwas passiert. Die Höhlen, in denen die Drachen lebten, waren stabil, noch nie, solange Dragur denken konnte, war auch nur ein Stein von der Decke gefallen. Noch nie war ein Drache verletzt worden.
    Hier aber, tief im Berg, fühlte es sich ganz anders an. Hier klang es viel bedrohlicher, viel gefährlicher, und auch Dragur wünschte sich zurück in die Höhle seiner Eltern. Ängstlich sahen sie sich um. Die Decke hielt, kein Stein fiel herunter und die Wände blieben stehen. Und doch hatten beide Drachen das Gefühl, so schnell wie möglich aus diesem Labyrinth herauszumüssen.
    „Wir sollten weitergehen!“, entschied Dragur. Zwar wusste er nicht, ob das Beben vielleicht auch das Ungeheuer verjagt hatte, doch die Gefahr, dass der enge Tunnel unter Wasser durch Steine und Geröll versperrt war, war einfach zu groß. Sie mussten einen anderen Weg finden. Die Drachen krochen weiter, immer tiefer in den zitternden und bebenden Berg hinein. Ihr Hunger und ihr Durst waren vergessen, dafür war ihre Angst, unter Steinen begraben zu werden, um so vieles größer geworden. Sie krochen und schoben, sie zwängten sich an im Weg liegenden Felsbrocken vorbei und kletterten über eingestürzte Wände hinweg. Irgendwann ließ das Beben nach, doch noch immer grollte es

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