Dragur und das Geheimnis der Schmugglerhöhle (German Edition)
tief unter der Erde.
„Der Berg scheint echt sauer zu sein.“, keuchte Skip und zwängte sich an einem Felsen vorbei.
„Berge sind nicht sauer!“, brummte Dragur zurück und rollte einige kleinere Steine aus dem Weg. Sein Vater hatte ihm einmal erzählt, wie Erdbeben entstehen, doch er erinnerte sich nicht mehr daran. Angst und Aufregung hatten sein Gehirn leer gemacht.
„Hört sich aber so an!“ Skip rieb sich den Kopf, den er sich gerade an einem überstehenden Stein gestoßen hatte.
Wie, um Skip zu antworten, bebte es wieder. Die Drachenjungen stützten sich rechts und links an den Wänden ab.
„Das war eine echt dämliche Idee, hierherzukommen!“, jammerte Skip und sah seinen Freund jämmerlich an. Eine dicke Träne kullerte seine lange Schnauze entlang und er schniefte. Auch Dragur hatte furchtbare Angst, doch er drängte seine Tränen zurück.
„Komm, wir gehen weiter!“, meinte er und zog seinen Freund mit sich. „Wir werden schon einen Ausgang finden.“
„Und wenn nicht?“
„Dann findet uns mein Vater!“
Dragur wusste nicht, woher er die Zuversicht nahm. Doch er war sich so sicher, dass sein Vater kommen würde, dass er sogar ein wenig von seiner Angst vergaß. Er sah seinen Freund mitfühlend an und wischte ihm die Träne von der Schnauze.
„Wir schaffen das!“, sagte er leise. Dann ging er vor und kroch weiter den Gang entlang. Hinter sich hörte er seinen Freund, der ihm schnaufend und keuchend folgte.
Eine ganze Weile folgten sie dem Tunnel, der sich tief unter die Erde schlängelte. Irgendwann fanden sie sogar Wasser, das von der Decke rann und eine kleine Pfütze gebildet hatte. Gierig tranken sie davon, doch sie spürten danach ihren Hunger umso mehr.
„Jetzt einen dicken Fisch fressen!“, klagte Skip mehr als einmal und ging damit Dragur gewaltig auf die Nerven. „Jetzt einen fetten Fisch fressen!“
Und dann war der Gang zu Ende! Eine Wand aus aufgestapelten Steinen versperrte ihnen den Weg und sie hielten erschöpft davor an.
„So ein Mist!“, schimpfte Skip und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Obwohl die Luft gar nicht einmal so stickig war, fiel das Atmen immer schwerer. Außerdem war er müde, hungrig und vollkommen erschöpft von der ganzen Kletterei und Krabbelei.
„Eigentlich nicht.“ Dragur spürte, wie sein Herz vor Aufregung hüpfte. „Diese Wand wurde von Drachen aufgestapelt. Wenn also erwachsene Drachen bis hierhin gekommen sind, heißt das, dass es hinter dieser Wand einen Ausgang geben muss.“
„Hä?“ Skip verstand kein Wort. Er musterte die Wand aus Geröll und versuchte, den Gedanken von Dragur zu folgen.
„Das ist doch ganz einfach.“, meinte dieser. „Sieh mal, die Drachen werden sich kaum durch unseren Gang gezwängt haben, richtig?“ Dragur sah Skip erwartungsvoll an. „Er ist viel zu eng für einen erwachsenen Drachen. Wenn sie also nicht unseren Weg genommen haben, dann sind sie auf einem anderen Weg hierher gekommen. Sie haben diesen Haufen Steine von der anderen Seite aufgetürmt. Verstehst du jetzt? Wir müssen nur auf die andere Seite von dieser Wand, dann haben wir unseren Ausgang.“
„ Nur !“ Skeptisch sah sich Skip die Masse an Steinen an. „Wir müssen nur auf die andere Seite? Sag mal, wie willst du das denn anstellen?“
„Na, wir räumen die Steine einfach aus dem Weg!“
Skip begann, schallend zu lachen. Sein Lachen erfüllte den Gang, kam als Echo von den Wänden zurück und ebbte erst nach einiger Zeit ab.
„Sag mal, hast du dir den Kopf gestoßen?“ Lachtränen rollten von Skips langer Schnauze hinunter. Er deutete auf die Steine. „Du willst diese Wand da abbauen? Womit denn. Und wohin damit? Hier ist es so eng, dass wir noch nicht einmal richtig stehen können.“
„Es wird gehen, du wirst es erleben.“
Ohne auf seinen Freund zu achten, begann Dragur, die Steine abzutragen. Er rollte sie Skip zu, der sie kopfschüttelnd hinter sich aufstapelte. Es wurde immer staubiger, immer stickiger, doch Dragur hörte nicht auf, bis er so viele Steine abgetragen hatte, dass er seinen Kopf durch das entstandene Loch zwängen konnte. Mit angehaltenem Atem sah er auf die andere Seite.
„Das gibt es doch gar nicht.“, murmelte er. „Skip, du wirst nicht glauben, was du hier siehst.“
„Was denn?“ Die Stimme seines Freundes klang ungeduldig. „Was ist denn da?“
Dragur zwängte seinen Kopf zurück und sah ihn mit großen Augen an. Doch er sagte kein Wort.
„Was ist denn da?“,
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