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Drahtzieher - Knobels siebter Fall

Drahtzieher - Knobels siebter Fall

Titel: Drahtzieher - Knobels siebter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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Ma«, rief sie von hinten und lächelte.
    Wanninger nickte und bewegte seine rechte Hand im Takt wie ein Dirigent.
    Drauschner kam nicht aus der Toilette, und Wanninger wagte sich nicht hinein. Er ließ sich von Drauschner nicht in die Falle locken.
    Der Journalist lehnte sich bequem auf dem Sofa zurück. Er schlug die Beine übereinander. Er hatte Zeit. Von oben drang der Beifall in das Foyer. Die Frau hinter dem Tresen beobachtete Wanninger und war amüsiert. Sie konnte nicht wissen, dass sie Wanninger mit ihrer Anwesenheit behütete.

25
    Um 20.30 Uhr lagen die Ergebnisse der kriminaltechnischen Untersuchung der Münzen vor, die Ylberi am Morgen aus der Kasse der Kokerei mitgenommen hatte. Die Sache genoss Priorität. Am späten Nachmittag hatte man zudem auf der Schwarzen Straße auch ein Projektil sicherstellen können. Das Geschoss war in einer Höhe von 176 Zentimetern an einem Stahlrohr neben dem Sortenturm abgeprallt und hatte sich etwa fünf Meter weiter in den Stamm einer Birke gebohrt. Die Spuren ließen keinen Zweifel daran, dass es sich um einen frisch abgegebenen Schuss handelte. An der Stelle, an der das Geschoss auf das Stahlrohr geprallt war, hatte sich frischer Rost gebildet, der erst einige Stunden alt sein konnte. Ylberi informierte Stephan telefonisch über die neuesten Erkenntnisse.
    »Wir konnten an zwei Euromünzen zweifelsfrei Fingerabdrücke feststellen, die mit denjenigen identisch sind, die wir bei dem letzten Einbruch in den Hof in Dorsten sichern konnten«, sagte er, »und zwar sowohl in der Wohnung von Lieke van Eyck als auch in der Wohnung von Anne und Hermann van Eyck und auch in deren Büro.«
    Stephan überlegte. »Also hat diejenige Person auf Wanninger geschossen, die sich am Unfalltag mit Lieke van Eyck getroffen und die Scheiben ihres BMW gereinigt hat. Nach Lage der Dinge somit der Mann, den der Tankwart auf dem Foto als langjährigen Stammkunden wiedererkannt hat«, schloss Stephan.
    »Nein«, widersprach Ylberi. »Diese Personen sind nicht identisch. Derjenige, der gestern eine Eintrittskarte für den Besuch des Kokereigeländes gekauft und in der von der Dame im Infopunkt genannten Stückelung bezahlte, war unzweifelhaft auf dem Hof in Dorsten, doch er ist nicht identisch mit demjenigen, dessen Fingerabdrücke wir auf dem Fensterwischer, in Liekes Schlafzimmerschrank und unter dem Badezimmerschrank in der Gästetoilette der Unternehmensberatung van Eyck gefunden haben. Es gibt also mindestens zwei Personen, die in diese Sache verstrickt sind und jeweils mindestens einmal auf dem Hof in Dorsten waren. Nach unserer Auffassung gehen die Spuren von dem Hof aus, und sie führen zugleich wieder dorthin.«
    »Und Wanninger?«, fragte Stephan.
    »Wanninger ist jedenfalls bis einschließlich des zweiten Einbruchs nicht auf dem Hof gewesen. Fingerabdrücke von ihm wurden dort nirgends gefunden. Seine Fingerabdrücke befinden sich ebenfalls auf den Münzen, die ich heute Morgen in der Kasse der Kokerei sichergestellt habe. Mutmaßlich handelt es sich um die Abdrücke, die wir auf sechs 50-Cent-Münzen gefunden haben, was mit der Angabe der Dame an der Kasse übereinstimmt, die mir berichtete, dass Wanninger in dieser Stückelung bezahlt habe. Diese Fingerabdrücke sind jedoch mit keinem der Abdrücke identisch, die wir im Rahmen der Spurensicherung nach den Einbrüchen sichergestellt haben. – All das sind nur erste Ergebnisse, Herr Knobel, aber Sie stoßen sicher selbst auf die Fragen, die sich unweigerlich aufdrängen. Ich muss dringend mit Ihrer Mandantin sprechen. Sie muss mehr wissen, als sie zugibt.«
    »Ist denn der neue Fingerabdruck, also derjenige von dem rätselhaften Besucher der Kokerei, der wahrscheinlich auf Wanninger geschossen hat, identisch mit denen von Anne oder Hermann van Eyck?«
    »Nein, es war keiner von beiden«, antwortete Ylberi. »Die Fingerabdrücke der Eheleute van Eyck konnten schon im Rahmen der Untersuchung des ersten Einbruchs eindeutig identifiziert und ausgesondert werden. Aber es spricht alles dafür, dass es sich auch bei dem Kokereibesucher um eine Person handelt, die den van Eycks bekannt gewesen sein muss, weil wir die Fingerabdrücke an Gegenständen gefunden haben, die der Einbrecher mutmaßlich gar nicht berührt hat, selbst wenn er seine Handschuhe ausgezogen hat. So finden sich etwa Spuren dieses Mannes an einem Bildband, der in einem Regal im Wohnzimmer der Eheleute van Eyck steht, bei dem Einbruch aber offensichtlich nicht von dem

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