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Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK

Titel: Drake Schwestern 01-02 - Daemmerung des Herzens-06.07.12-OK Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Feehan
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den tieferen Schatten zu erkennen, doch
diese Kraft verschmolz allzu geschickt mit ihrer Umgebung.
    »Kate!« Hannah schüttelte sie kräftig, packte sie
an den Schultern und rüttelte sie, bis ihr Kopf in den Nacken zurückfiel.
    Abbey zerrte Kate von dem Mosaik fort und in ihren
eigenen Körper zurück. Lange Zeit herrschte Schweigen, während sie sich schwer
atmend und kurz vor den Tränen aneinanderklammerten. Das schrillte Läuten des
Telefons erschreckte sie.
    »Sarah«, sagten sie gleichzeitig und brachen in
erleichtertes Gelächter aus.
    Abbey sprang auf, um ans Telefon zu gehen. »Ich
verpetze dich bei Sarah«, warnte sie Kate, »und dann bekommst du großen Ärger!«
    Kate umklammerte Hannahs Hand und versuchte, Abbeys
Drohung mit einem Lächeln abzutun. »Hast du es gefühlt, Hannah?«, flüsterte
sie. »Hast du gefühlt, dass dieses Geschöpf es auf mich abgesehen hatte?«
    »Du darfst nicht noch einmal in diese Welt gehen,
Kate. Nicht, solange dieses Ding dort ist. Ich konnte nicht deuten, was es ist,
aber du musst dich von ihm fernhalten.« Hannah zog Kate noch enger an sich.
»Ich weiß, was es heißt, sich ständig zu fürchten, Katie. Mir sind
Menschenmengen unerträglich, weil mich die Energie so vieler Leute auslaugt.
Ihre Gefühle bestürmen mich, bis ein Punkt erreicht ist, an dem ich nicht mehr
denken und nicht mehr atmen kann. Ihr alle beschützt mich und ihr habt es schon
immer getan. Ich wünschte, wir hätten für dich dasselbe getan.«
    Kate lächelte und beugte sich vor, um Hannah einen
Kuss auf die Wange zu drücken. »Ich habe meine Grenzen schon vor langer Zeit
akzeptiert, Hannah, und ich habe die Wahl meiner Lebensführung nie bereut. Über
die von mir gewählte Umgebung kann ich selbst bestimmen und für mich hat sich
das bewährt. Ich hatte nicht das Bedürfnis, all die Dinge zu tun, die du mit
deinem Leben anstellen wolltest. Meine Welt ist sorgsam konstruiert und hat
hohe Mauern, die mich schützen. Du bietest viel größere Angriffsflächen. Ich
werde vorsichtig sein, Hannah. Ich neige nicht dazu, Risiken einzugehen. Du
brauchst dir also keine Sorgen zu machen, dass ich versuchen könnte, die
Antworten ohne euch alle zu finden.«
    »Katie!«, rief Abbey. »Sarah möchte dich sprechen.«
Sie hielt ihr den Hörer hin.
    Kate umarmte Hannah noch einmal. »Es wird alles
wieder gut werden, das verspreche ich dir, Schätzchen. Es ist kurz vor
Weihnachten. Fast alle werden nach Hause kommen und wir werden unglaublich viel
Spaß miteinander haben. So ist es doch immer, wenn wir zusammen sind.«

3.
     
    Wenn das Siegel
durchbricht und ich jubelnd entweich',
 Wird ein eiskaltes Frösteln sie packen sogleich.
     
    Matt stand neben der riesigen Douglastanne, die
wunderschön geschmückt war. Der hohe Baum wuchs auf dem Hof über den Klippen
vor dem Haus. Einen so schönen Anblick hatte er selten gesehen, doch im
Vergleich zu Kate verblasste sogar die herrliche Tanne. Kate stand mit einer
Schneekugel in den Händen auf der Veranda und lächelte ihn an. Ihre Augen waren
so grün wie das Meer und ihr langes dichtes Haar war zu einer Art raffiniertem
Knoten geschlungen, aus dem er am liebsten jede einzelne Nadel gezogen hätte,
um zu beobachten, wie es sich löste und ihr in Kaskaden über die Schultern
fiel.
    Er stieg die Stufen zur Veranda hinauf und streckte
ihr seine Hände entgegen. »Woher um alles in der Welt hast du diese
Schneekugel? Das Motiv sieht genauso aus wie euer Haus und dieser
Weihnachtsbaum.«
    Sie legte die Schneekugel in seine Hände. Zwei
ihrer Schwestern standen gemeinsam mit ihr auf der Veranda und musterten ihn
mit ernsten Gesichtern. Er war vollauf damit beschäftigt gewesen, Kate
anzustarren, und daher hatte er die beiden gar nicht wahrgenommen. Seine Hände
schlossen sich um die schwere Kugel und streiften Kates Finger. Ein
elektrischer Funke sprang an seinem Arm hinauf. Fast sofort erwärmte sich die
Schneekugel in seinen Händen. »Guten Tag, die Damen.«
    »Hallo, Matt«, begrüßte ihn Hannah. Abbey nickte
ihm zu.
    Er hatte sich zwar nach Kräften bemüht, sich nach
der Arbeit zu säubern, und seine Hände hatte er bestimmt eine gute halbe Stunde
lang geschrubbt, um den Schmutz unter den Fingernägeln zu entfernen, doch jetzt
stellte er bestürzt fest, dass es ihm nicht gelungen war. Seine Nägel schienen
von dem seltsamen Schimmer, der durch das Glas der Kugel drang, angestrahlt zu
werden. Im Innern der Kugel entflammte plötzlich die Lichterpracht am Baum

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