Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
sah Bomber nach, als er freudig hinterherrannte. Bomber besaß einen stark ausgeprägten Jagdtrieb und konnte stundenlang mit seinem liebsten Arbeitsspielzeug spielen, einem Ball an einer Schnur, den Jackson neben dem übrigen Training benutzte, damit er in Form blieb. »Wenn du mit Bomber in Verbindung treten kannst und er einen Angriff auf übersinnlicher Ebene wittern kann, dann könnten wir noch besser in der Lage sein zurückzuschlagen, das ist alles.«
Elle blieb stehen. Über ihren Köpfen flogen Möwen über das Wasser und warfen tanzende Schatten auf den Sand. Der Wind spielte mit den Lauten der schnatternden Delfine, während sie im Wasser spielten. »Wie sollte das gehen?«
»So weit bin ich mit meinen Überlegungen noch nicht gekommen, Elle. Bisher lief jedenfalls alles nach seinen Vorstellungen ab, in erster Linie deshalb, weil du Zeit brauchst, um wieder auf die Beine zu kommen. In ein oder zwei Tagen wirst du jedoch wieder so kräftig sein, dass du Kate an dich ranlassen kannst und vielleicht sogar Libby. Wenn du wieder bei Kräften bist, wirst du stark genug sein, um ihn dann, wenn ich nicht in deinem Bewusstsein bin, von dir fernzuhalten. Und wenn wir zusammen sind, werden wir gemeinsam in der Lage sein, ihn anzugreifen, falls er etwas von dir will.«
Elle biss sich auf die Unterlippe, als sie sich wieder in Bewegung setzten. »Du traust mir viel zu.«
»Ich sage es dir doch immer wieder, Kleines, du bist im Moment total kaputt, aber du bist noch lange nicht am Ende.«
Sie atmete den Geruch des Meeres tief ein und ließ ihre Hand wieder in seine gleiten. »Ich liebe Sea Haven, Jackson. Ich liebe alles hier.«
»Wann willst du wieder nach Hause ziehen?«
Sie warf einen schnellen Blick auf ihn. »Noch nicht. Lass mir noch etwas mehr Zeit. Ich will sicher sein, dass ich stark genug bin und nicht, wenn all meine Schwestern um mich herum sind, versehentlich nachgebe und sie sehen lasse, was ich empfinde. In meinem Gefühlsleben herrscht Chaos. Manchmal denke ich, ich habe so viel geweint, dass mir keine Tränen mehr geblieben sind. Und in anderen Momenten will ich gegen jemanden kämpfen oder einfach nur laut schreien.« Sie holte tief Atem, und ihre Finger schlossen sich enger um seine. »Ich habe Angst davor, ohne dich zu sein, Jackson.« Sie legte das Geständnis sehr leise ab. »Ich kann mich nicht erinnern, jemals in meinem ganzen Leben wirklich Angst gehabt zu haben.«
»Ich habe immer noch Angst davor, ohne dich zu sein«, sagte er, »aber wahrscheinlich nicht aus denselben Gründen.«
In der Ferne kam ein Paar auf sie zu und näherte sich mit langsamen, gemächlichen Schritten.
»Was soll das heißen?«
»Das heißt, manchmal möchte ich mir eine Waffe schnappen und auf Leute schießen, die es meiner Meinung nach nicht verdienen, am Leben zu sein. Wie Gratsos. Und ohne dich in meinem Leben täte ich es vielleicht.«
»Der große, böse Jackson.« Sie lächelte ihn an. »Du bist überhaupt nicht das, wofür du dich hältst.«
Er hob ihre Hand an seinen Mund und küsste ihre Knöchel. »Denk das ruhig weiterhin, Liebes. Das stört mich gar nicht.«
Als das Paar nun näher kam, erkannte Elle Clyde und Marie Darden. Clyde war weithin bekannt für seinen wunderschönen Garten und für die Exemplare, die er alljährlich zur Gartenschau einreichte. Er war ungeheuer stolz auf seine Züchtungen und hütete seine Gärtnergeheimnisse sorgsam. Als Kind hatte sich Elle mehr als einmal Schwierigkeiten damit eingehandelt, dass sie die Herausforderung angenommen hatte, über den Zaun zu klettern und durch Mr. Dardens Garten zu laufen. Einmal hatte sie sogar eine seiner preisgekrönten Blumen gepflückt.
Daraufhin hatte es wirklich Ärger gegeben. Darden hatte sie gepackt und ihr auf dem Heimweg zu ihrem Vater bei jedem Schritt angedroht, ihr das nächste Mal eine Ohrfeige zu geben.
Sie packte Jacksons Hand fester, als das Paar direkt auf sie zukam und ihnen den Weg abschnitt, da die beiden ganz offensichtlich mit ihnen reden wollten. Jackson blieb stehen und zog Elle schützend unter seine Schulter.
»Clyde. Marie. Wie geht es Ihnen?«, fragte Jackson und schockierte sie damit. Niemand sprach die Dardens anders an als mit Mr. und Mrs. Darden. Mr. Darden verlangte zu jeder Zeit Respekt.
»Wunderbar, Jackson, und das haben wir Ihnen zu verdanken«, sagte Mr. Darden. »Wie ich sehe, haben Sie unser Mädchen endlich nach Hause zurückgeholt. Wir haben unser Band an dem Baum die ganze Zeit hängen
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