Drake Schwestern 07 - Sturm der Gefuehle-01.07.12
er hielt ihr augenblicklich ein Glas Wasser an die Lippen und half ihr beim Trinken. Er machte einen so liebevollen und besorgten Eindruck, dass sie ihm seine Fürsorglichkeit fast geglaubt hätte, aber dann rief sie sich in Erinnerung zurück, dass er derjenige gewesen war, der ihr diese Verletzungen überhaupt erst zugefügt hatte.
»Warum tust du mir immer wieder weh?« Sie brachte die Worte kaum heraus.
»Du musst Gehorsam lernen, Sheena. Du hast mir zu dienen und mir zu Gefallen zu sein. Wenn ich dir sage, was du zu tun hast, darfst du mir nie widersprechen. Du musst gehorchen, ohne Fragen zu stellen.« Er ließ ihren Rücken wieder auf das Bett sinken und strich mit den Fingern über ihren bebenden Körper. »Manchmal könnte es mir Freude machen, dir wehzutun, und du wirst lernen, es gern hinzunehmen.« Er senkte seinen Kopf auf ihre Brust, und seine Zunge schnellte über ihre Brustwarze.
Sie hatte solche Schmerzen, dass sie den kleinen Schauer, der sie durchzuckte, nicht unterdrücken konnte, aber schließlich hatte er ihren Körper darauf abgerichtet, Schmerzen zu akzeptieren und dabei noch Lust zu empfinden. Seine Finger tasteten bereits zwischen ihren Beinen; er schenkte ihrem Zusammenzucken und ihrem leisen Aufschrei keinerlei Beachtung, stieß seinen Kopf zwischen ihre Schenkel und ließ seine dunklen Bartstoppeln über die Peitschenstriemen gleiten.
O Gott, sie konnte nicht mehr. Sie hatte nicht mehr die Kraft, sich gegen ihn zu wehren. Ihre Finger krallten sich in das seidene Laken und zerknüllten es, während Tränen über ihr Gesicht rannen. Es musste einen Ausweg geben. Sie musste bloß nachdenken. Ihn finden. Und aufhören, sich als das hilflose Opfer zu fühlen, zu dem er sie gemacht hatte.
Elle. Kleines. Bleib für mich am Leben. Tu alles, was nötig ist, aber bleib bloß am Leben für mich. Ich komme dich holen.
Der Atem stockte in ihrer Kehle. Spielte Stavros ihr einen Streich? Die Stimme war so vertraut, wärmte ihr das Herz und klang so liebevoll - so quälend vertraut. Sie erstarrte und versuchte, nicht zu reagieren und ihr Bewusstsein nicht zu öffnen. Sie wusste, wie groß der Schmerz war, der über ihr Gehirn hereinbrechen würde, wenn sie es tat, und dann würde sie ihre ohnehin schon gefährdete Selbstbeherrschung, die sie dringend brauchte, restlos verlieren.
Als nähme er ihren Rückzug vor ihm wahr, biss Stavros so fest zu, dass ihr Körper sich aufbäumte und sich ihr ein kleiner Schmerzensschrei entrang.
Du weißt, dass ich niemals aufgeben werde, bis ich dich gefunden habe. Bleib stark, Kleines. Für mich. Für deine Schwestern. Für Jonas und Ilja und die ganze verfluchte Ortschaft. Bleib am Leben, Elle.
Sie keuchte. Jackson. Es war Jackson. Er würde kommen und sie holen. Bis dahin konnte sie durchhalten, ganz gleich, wie lange es dauerte, und jede Strafe ertragen, die Stavros ihr erteilen wollte. Trotz ihrer Schwäche unternahm sie einen matten Versuch, sich Stavros zu entziehen. Er packte mit beiden Händen fest ihre Hüften, grub seine Finger vorsätzlich in die offenen Wunden und setzte ihr weiterhin brutal mit seiner Zunge und seinen Zähnen zu. Ihr Körper verströmte eine hilflose Reaktion, da sie bereits darauf abgerichtet war, selbst dann zu gehorchen, wenn ihr Geist lautstark dagegen aufbegehrte.
»Stavros, nein. Du tust mir weh.« Vielleicht würde er ihr eine Gnadenfrist zugestehen, wenn sie darum flehte.
»Du lebst nur, um mir zu dienen«, fauchte er. »Habe ich dich das nicht gelehrt?«
Er biss in die Innenseite ihres Oberschenkels. Seine Zähne ließen Spuren zurück und zu den Striemen in ihrem Fleisch kamen jetzt auch noch blaue Flecken. Elle wich schreiend vor ihm zurück.
»Dein Schmerz gefällt mir, Sheena. Jetzt habe ich deine ungeteilte Aufmerksamkeit, nicht wahr?«
Elle. Verdammt nochmal. Wo bist du? Antworte mir. Jacksons Stimme besaß reine Befehlsgewalt, und in ihr drückte sich ein eiserner Wille aus - eine Willenskraft, die durch Gewalttätigkeit geformt und geschärft worden war. Antworte mir augenblicklich.
Elle hätte sich selbst dann, wenn sie es gewollt hätte, nicht daran hindern können, ihm zu antworten. Jackson bedeutete ihr jetzt alles. Er war ihre einzige Hoffnung. Sie war schwach und er war weit entfernt, und sie war nicht sicher, ob sie durch das Kraftfeld zu ihm vordringen konnte. Sie bot, wie sie es im Lauf der Jahre gelernt hatte, all ihre Disziplin und Kraft auf und öffnete ihr Bewusstsein dem Mann, der sie hatte
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