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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Tochter in Trümmern zerbrochen.
    Aber vielleicht begann es nach diesem Kampf noch einmal neu.

    Die Beschwörung erreichte den Höhepunkt. Selbst die Felsenwände schwitzten, die Luft wog schwer in der Kammer, und das Beben setzte sich immer noch fort, während die beiden Beschwörer ununterbrochen sangen.
    Sternglanz schwankte vor Schwäche, sie hielt das Herz, doch sie merkte, dass ihre Kräfte versiegten. Wenn die Beschwörung nicht bald zu Ende ging, verlor sie Goren. Sein Herz würde aufhören zu schlagen und der Kristall würde erlöschen, auf immer.
    Sie wandte den Kopf zu Darmos, der neben ihr stand, um ihn zu bitten, sie fester zu halten.
    Da sah sie den Blick seiner grau gewordenen Augen und ein dämonisches Zucken in den Mundwinkeln. Ihre Augen weiteten sich vor Schreck, und sie wollte einen warnenden Schrei ausstoßen, doch in diesem Moment schlug Darmos ihr mit dem Handrücken ins Gesicht. Ihr Kopf ruckte herum, und sie stürzte. 
    Das Kristallherz rollte von Gorens Brust herab und fiel ...

    Marela stieß einen Schrei aus, als Darmos seine Hände um ihren Hals legte. »Dich dürre alte Vettel werde ich wie einen trockenen Zweig entzweibrechen«, zischte Gorens Großvater mit Blutfinders Stimme. »Und hoffe nicht auf deinen Mitverschwörer, denn sobald er seinen Gesang unterbricht, bin ich endgültig frei und kann die Kammer verlassen. Aber das wird auch so nicht mehr lange dauern, verlass dich drauf.« Er drückte zu. Marela stieß ein ersticktes Keuchen aus, ihre Augen quollen aus den Höhlen. Sie wand sich in Darmos’ unbarmherzigen Griff und versuchte vergeblich, eine Schutzformel hervorzukrächzen.
    Der Rauch wurde schwarz, und die Fackeln warfen einen Schatten an die Wand, der nicht Darmos’ Umrisse zeigte, sondern die eines hochgewachsenen, hageren Mannes – Blutfinders.
    Der Schuppige regte sich nicht und sang weiter, und die Kralle auf Gorens Schulter zuckte.

    Blutfinder sah, wie der Herzkristall von Gorens Brust rollte und von der Liege herabfiel. Er würde gleich auf dem Boden zerspringen und Gorens Herz zerschmettern. Für einen halben Lidschlag bedauerte der Magier, dass er nun nicht mehr auf den jungen Körper zurückgreifen konnte. Doch Darmos Eisenhands Körper war immer noch kräftig genug für seine Zwecke.

    Sternglanz wiederum sah rotglühende Funken vor Augen, ihr schwindelte, und ihre Wange brannte, wo Darmos’ Hand sie getroffen hatte. Durch den Schleier des Schmerzes hindurch sah sie ein grünes Leuchten und Pulsieren, das sich bewegte, durch den Raum schwebte, nein, fiel ...

    Marela war nicht mehr die Jüngste und gewiss nicht die Kräftigste. Aber sie war zäh. Wenn es darauf ankam, brauchte sie keinen Stock, um ihre Beine zu unterstützen; sie benutzte ihn zum Teil als Koketterie, und zum Teil, um andere glauben zu machen, sie sei sehr viel gebrechlicher als sie war. Unterschätzt zu werden, war einem Magier dienlich ...
    Und diese Lektion erteilte die Drachenpriesterin nun Blutfinder. Er war nur für einen winzigen Moment, so kurz wie der Herzschlag einer rennenden Maus, abgelenkt gewesen, und den nutzte die Frau aus. Sie hob den rechten Fuß und trat so kräftig gegen das Schienbein von Darmos Eisenhand, dass er überrascht seinen Griff lockerte. Das genügte Marela. Nun gar nicht mehr sanft, wie man es von ihr gewohnt war, drehte sie sich um und stach mit beiden Fingern der rechten Hand in Darmos’ Augen; mit der anderen Hand hielt sie sich den schmerzenden Hals und rang röchelnd nach Luft. Blutfinder in Darmos’ Körper stieß einen Schrei aus und wich zurück. » Stato! «, rief Marela mit erhobener Hand, und der Mann erstarrte.

    Sternglanz fuhr auf und streckte die Hände aus, gerade noch rechtzeitig, bevor der Kristall den Boden erreichte. Er landete unversehrt in ihrer Hand, und sie spürte seine Wärme und den rhythmischen Schlag von Gorens Herz. Keuchend, taumelnd stand sie auf; ihr schwindelte immer noch, und sie musste sich an die Liege lehnen. Behutsam legte sie den Kristall auf Gorens Brust und hielt schützend ihre Hände darüber. Ich habe es geschworen , dachte sie. Ich werde nicht weichen. Du wirst leben.

    Â»Du alter Narr!«, stieß Marela krächzend hervor. »Du hast vergessen, wie man einen Körper richtig bewegt, wie man lebt, du bist schon viel zu lange ein Geist, und deshalb werde ich dich

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