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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Last der vergangenen neunzehn Jahre zusammen. Er verbarg das Gesicht in den Händen, und seine breiten Schultern zuckten in einem stummen Schluchzen.
    Goren lag still, er wusste nicht, was er tun oder sagen sollte.
    Schließlich fasste sich Darmos Eisenhand wieder und ergriff Gorens Hand. »Verzeih mir«, sagte er leise. »Ich bereue schon seit so vielen Jahren, was geschehen ist, vor allem, weil die letzten Worte zwischen deiner Mutter und mir unversöhnlich waren. Wir gingen im Streit auseinander, ohne Abschied, und ich kann sie nie mehr um Verzeihung bitten. Ich glaube, sie nahm an, dass ich sie verstoßen hätte. Ich wollte mit ihr darüber sprechen, doch bis ich mich endlich selbst überwunden hatte, war sie schon fort. Und seither verging kein Tag, an dem ich nicht an sie dachte und mich fragte, ob es ihr wohl gut ginge, und wie sie leben mochte. Jeden Morgen und jeden Abend hielt ich Ausschau nach ihr und Goldpfeil, all die langen Jahre. Und dann ... erst vor einem Jahr ... erfahre ich, dass sie einen Sohn erwartete. Ich schickte Boten aus, euch zu suchen, doch vergeblich … und nun bist du auf Goldpfeil zurückgekehrt, als Teil von ihr ...« Seine Augen füllten sich erneut mit Tränen.
    Â»Bitte quäl dich nicht, Großvater«, sagte Goren zaghaft. »Ich kann dir von ihr erzählen.« Ich werde dir aber nicht sagen, dass sie fast genauso lang gelitten hat und traurig war, weil ihr euch im Streit getrennt habt. Das würde dir das Herz brechen. Ich werde nur von den guten Dingen berichten, mit einer Ausnahme.
    Und dann redeten sie lange miteinander.

    Schließlich erhob sich Darmos Eisenhand. »Ich muss jetzt nach deinen Freunden sehen, Junge. Ruh dich noch ein wenig aus, dann komm nach.«
    Als er gegangen war – leicht hinkend, wie Goren bemerkte –, streckte sich der junge Drakhim in den Kissen. Viele seltsame Dinge waren geschehen, und er hatte eine Menge davon nicht mitbekommen. Er fühlte sich seltsam leer und in unruhiger Stimmung. Es würde eine Weile brauchen, bis er sich von Blutfinders Einfluss erholt haben würde. Und er musste sich daran gewöhnen, nun wieder allein über seinen Körper und seine Gedanken zu bestimmen. Keine Stimme mehr ...
    Oder?
    Goren war sich nicht sicher. Denn Blutfinders Seele war immer noch in ihm, gebannt zwar, aber für wie lange? Wirklich für immer? Goren würde immer die Ungewissheit mit sich herumtragen, dass ein Ereignis Blutfinders Seele aufs Neue erwecken könnte und ihn zurück an die Oberfläche brachte.
    Es hatte sich also im Grunde nichts geändert.
    Plötzlich fegte Goren mit einer Handbewegung seine Gedanken beiseite. Er sollte nicht zu sehr grübeln, sondern sich vielmehr freuen, dass er noch am Leben war, und gesund. Gewiss, eine Sicherheit gab es nicht. Aber heute war er frei, und er musste die Zeit nutzen, die ihm blieb. Es gab immer noch unerledigte Aufgaben.
    Und seine Freunde warteten auf ihn.

    Gorens Freunde begrüßten ihn begeistert, als er zu ihnen in die Halle kam. Sie redeten alle durcheinander, und so erfuhr er nach und nach, was in den vergangenen Tagen geschehen war.
    Während er zuhörte, sah er sich unauffällig nach Sternglanz um. Sie war nicht da.
    Schließlich bekam Goren Gelegenheit, das wenige zu berichten, was er wusste, hauptsächlich aus dem Bericht seines Großvaters.
    Nachdem er geendet hatte, ließ der junge Drakhim gar nicht erst eine peinliche Pause eintreten, sondern fragte forsch: »Und ist dies nun gleichzeitig die Stunde des Abschieds?«
    Damit löste er die Verlegenheit erst recht aus.
    Â»Wenn du gestattest«, sagte Buldr Rotbart polternd, »es ist ein faszinierender Ort, und diese gastfreundlichen Menschen hier haben uns angeboten, noch ein paar Tage zu verweilen, und ich nehme das Angebot gern an, denn das Essen ist gut, die Betten sind weich, und es gibt vorzüglichen Tabak.«
    Â»Was Freund Rotbart damit sagen will, ist Folgendes«, sagte Hag der Falke mit seiner ruhigen Stimme. »Keiner von uns will dich verlassen, zumindest nicht sofort. Wir haben so viel gemeinsam durchgemacht, wir würden gern noch ein paar Tage miteinander verbringen und dabei in Ruhe über unser künftiges Leben nachdenken. Nach wie vor nämlich ist diese Geschichte noch nicht beendet, auch wenn du für den Moment gerettet scheinst. Während der vergangenen acht Tage, als wir dich hierher brachten, da …

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