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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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in die Augen, und er wandte sich rasch zu dem Pferd, »meinen Enkel ... kümmere ich mich selbst.«

    Darmos Eisenhand führte Goldpfeil auf den »schnellen Weg«, wie er genannt wurde; ein geheimer Pfad, der zu einem ganz besonderen Ort hoch oben, tief im Berg, führte. Es war ein steiler, gewundener und langer Weg, und Goldpfeil musste immer wieder hohe Stufen erklimmen. Doch selbst jetzt achtete er noch darauf, dass Goren auf seinem Rücken nichts geschah.
    Der Herr von Drakenhort kam tüchtig ins Schwitzen, je weiter es hinaufging; diesen Weg hatte er schon lange nicht mehr genommen. Nur ein schmaler Lichtstrahl fiel von irgendwo oben herein und erhellte den Weg gerade so, dass das Pferd nicht nervös wurde. Den Halt oder die Orientierung konnte man nicht verlieren; Goldpfeil passte gerade so hindurch, aber das war er von früher gewohnt, sodass er nicht in Panik geriet.
    Schließlich erreichten sie eine gewaltig hohe Kammer, deren Ausmaße nicht ersichtlich waren, da nur ein Teil von ihr von einem Fenster erhellt wurde. Der Wind pfiff leise herein und zauste leicht Gorens Haar, als habe er ihn schon lange vermisst.
    Darmos hob Goren mühelos vom Pferd und trug ihn zu einem Lager, das in der Nähe des Fensters stand. Goldpfeil prustete und schnaubte, dann wendete er und klapperte den ganzen Weg wieder nach unten, immer seiner feinen Nase nach, die dem Duft nach süßen Äpfeln und rossigen Stuten nachspürte.
    Behutsam legte Darmos den Jungen ab und strich über sein fiebriges Gesicht. Goren hatte die Augen offen, aber sie blickten ins Leere.
    Â»Wie schön er ist«, flüsterte Darmos Eisenhand brüchig. »Seiner Mutter so ähnlich ... und diese Augen ... ich habe noch nie so eine Farbe gesehen ...«
    Â»Wir werden uns beeilen müssen, alter Freund«, erklang eine tief hallende, nichtmenschliche Stimme aus den Schatten der Kammer. »Ich spüre, wie sein Herzschlag ins Stocken gerät.«
    Â»Werden wir es schaffen?«, fragte Gorens Großvater leise.
    Ein Seufzen aus den Tiefen der Dunkelheit. »Ich hoffe es.«
    Â»Blutfinder wird Gorens Rettung verhindern wollen«, befürchtete Darmos.
    Die Augen des Jungen veränderten sich plötzlich zu Grau, seine Miene verzerrte sich zu einer wilden, hasserfüllten Fratze, und er schrie: »Du wagst es, Nachkomme, dich gegen mich zu stellen? Vergisst du, wer dies alles erst ermöglicht hat, dass du nur durch mich existierst? Du bist mein, du hast mir zu gehorchen!«
    Darmos fuhr entsetzt zurück.
    Â»Nein«, erklang die fremde Stimme von vorher. »Diese Zeiten sind lange vorbei.« Ein riesiger geschuppter Fuß kam aus der Dunkelheit hervor, und eine Kralle presste sich auf Gorens Brust. »Schweig nun.«
    Nun trat Panik in das Grau der Augen. »Du …«
    Â»Ich sagte: Schweig!«
    Gorens Mund schloss sich, und sein Blick wurde wieder starr.
    Darmos fuhr sich mit zitternder Hand durchs weiße Haar. »Hoffentlich kommt Marela bald, damit wir anfangen können.«

    Es ging stetig bergauf, auf einem breiten, gewundenen Weg, Schraube um Schraube, immer tiefer in den Berg hinein und hinauf. Licht gab es genug durch Fackeln, die Luft war abgestanden, aber kühl und gut atembar.
    Â»Diese Burg ist wirklich uneinnehmbar«, stellte Buldr nicht zum ersten Mal fest, als der Gang kein Ende zu nehmen schien. Hin und wieder zweigten andere Gänge ab, die in die Dunkelheit führten.
    Endlich erreichten sie eine gut ausgebaute Ebene und fanden sich in den Stallungen wieder. Der Wachtposten hatte Sternglanz den ganzen Weg herauf getragen und war nicht einmal außer Atem.
    Â»Hier könnt Ihr die Pferde lassen, dann geht es zu Fuß über einige Stufen weiter. Schafft Ihr das?«
    Menor schaute ein wenig neidisch auf Sternglanz, nickte aber wie die Anderen.
    Es waren sehr viele Stufen. Bei hundert hörte Menor zu zählen auf und ergab sich seinem Schicksal.
    Doch auch die Treppen nahmen irgendwann ein Ende. »Euer Bad ist bereits bereitet«, sagte der Wachtposten schmunzelnd, über das Keuchen und Ächzen der völlig Erschöpften hinweg. »Ihr könnt darin eine kleine Mahlzeit zu Euch nehmen, um den ärgsten Hunger und Durst zu lindern. Anschließend wird man Euch Eure Zimmer zeigen, wo Ihr neue Kleidung vorfindet. Und dann wünschen wir eine angenehme Nachtruhe. Der Herr wird Euch morgen empfangen. Seid unbesorgt, Ihr braucht hier

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