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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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hier.« Der Nyxar wirkte zum ersten Mal beeindruckt. »Wenn Ihr gestattet, Darmos Eisenhand, werde ich Euch ebenfalls begleiten.«
    Der Herr von Drakenhort nickte, und sie machten sich auf den Weg hinauf zur höchsten Zinne.

    Dreyra erwartete sie bereits hoch oben auf dem Gipfel des einsamen Felsmassivs, in das Drakenhort hineingetrieben worden war oder darüber hinausragte mit seinen Türmen und Wehrgängen. Es war kaum zu unterscheiden, wo der Fels endete und die Burg begann, denn natürlicher Fels und behauener Stein bildeten eine harmonische, untrennbare Einheit. 
    Das von Hand geebnete Plateau am höchsten Punkt des Massivs war für die Drakhim nur über eine sehr steile, schmale Steintreppe erreichbar.
    Dreyra hatte ihren eigenen Zugang durch das Innere des Massivs, von ihrem Lager aus. Niemand hatte hiervon gewusst, denn seit sie sich in Drakenhort niedergelassen hatte und von den Meisten vergessen worden war, hatte sie ihr Lager niemals verlassen.
    Zum ersten Mal erblickte Goren – und nicht nur er – den Dunklen Drachen in voller Lebensgröße, und er war ebenso wie alle sprachlos, andächtig. 
    Der Oberkörper mit den Vorderbeinen passte auf das Plateau, der Rest des riesigen Leibes ragte über den Rand hinaus, die Steilwand hinab, und der lange Schwanz ringelte sich um die Felsen. Dreyras mächtige ledernen Schwingen waren weit geöffnet und wiegten sich leicht in der sanften Brise hier oben. Ihr gebogener Hals ragte hoch über das Plateau auf, und sie musste den großen, hornbewehrten Kopf tief herabsenken, um eine Unterhaltung führen zu können. 
    Ihr Name »die Blutfarbene« erklärte sich nun, denn ihre Schuppen glänzten wie Blut in allen Schattierungen im Sonnenlicht, vermischt mit strahlendem Weiß. Sie musste wie ein Fanal weithin leuchten. Der Dunkle Drache hatte die Deckung aufgegeben, und wer auch immer in der Steppe unterwegs sein mochte, wusste nun, dass der Seelensammler die Welt niemals verlassen hatte.
    Ganz Drakenhort lief unten zusammen, um das Wunder zu bestaunen; die stolzen Drakhim-Krieger, die nichts so leicht aus der Ruhe brachte, standen überwältigt da wie Kinder, zeigten mit den Fingern, glotzten mit offenen Mündern.
    Selbst Sternglanz, die als Letzte eintraf, hatte einen ehrfürchtigen Ausdruck auf dem Gesicht, als sie neben Goren trat.
    Â»Dem Himmel einmal so nahe zu sein ...«, seufzte die unsterbliche Drachenfrau tief. »So lange schon ...«
    Â»Es war an der Zeit, o Schützerin«, stimmte Darmos Eisenhand mit bewegter Stimme zu. »Dieses Geheimnis ist viel zu lange bewahrt worden.«
    Â»Die Versuchung, sich in die Luft zu erheben ist groß«, bemerkte Dreyra. »Gleichwohl, dies ist nicht der Moment für ungeschickte Flugübungen, die womöglich mit einem demütigenden Absturz enden. Ich grüße dich, Darmos, und den jungen Goren, meine Blutträger. Ich grüße Menor, den dichtenden Dieb, und Buldr, den wandernden Zwerg. Ich grüße Sternglanz, strahlendes Licht der Dunklen, und vor allem grüße ich dich, Schattenwanderer, größter Fürst der Nyxar. Es ist mir eine Ehre, dich in Drakenhort willkommen zu heißen.«
    Schattenwanderer verneigte sich leicht. »Und ich grüße Dreyra, die älter ist als ihre Legende, o größte und weiseste aller Drachen. Ich hätte nicht erwartet, dir nach all den Jahrhunderten dereinst persönlich zu begegnen.«
    Â»Wahrlich, es sind ungewöhnliche Zeiten, die ungewöhnliche Taten verlangen«, meinte Dreyra und bewegte den Kopf Richtung Norden. »Blickt in diese Richtung. Was seht ihr dort?«
    Alle schauten angestrengt. Dann sagte Sternglanz langsam: »Ich sehe ... einen dunklen Himmel. Schwarz, mit einem roten Glühen, als ob etwas brennen würde ... und es scheint zu wachsen ...«
    Â»Das sehe ich auch«, bestätigte Schattenwanderer. »Eine ungesunde Dunkelheit, kein normales Wetter.«
    Goren gab sich Mühe, und er konnte wohl einen dunkleren Streifen am Horizont ausmachen, aber mehr nicht. Er stellte sich an den Rand des Plateaus, reckte die Nase in den Wind und schloss die Augen. Wenn er überhaupt den Gesang der Winde verstehen konnte, dann nur hier oben; weiter unten gab es nur noch Hitzewallungen, aber keine richtigen Luftbewegungen mehr. Er musste sich erheblich anstrengen, bis er endlich ein leises Raunen und Flüstern an seinen Ohren

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