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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Menschen?«
    Â»Das ist gut«, schnurrte Dreyra. »Du zweifelst. Vergiss das nie: Solange wirst du dir deiner Selbst bewusst sein, und dein Verstand wird klar bleiben, so wie dein Wille stark. Aber ich will dir noch etwas sagen, Goren.« Ihre Stimme nahm fast einen feierlichen Klang an. »Ich glaube an dich. Ich glaube, dass du Blaeja retten kannst, denn du hast die besten Voraussetzungen dafür. Der Feind hat dich geschaffen, um dich für seine Zwecke zu missbrauchen, aber das rächt sich nun, denn deine Seele ist rein und du strebst nicht nach Macht. Das Erbe deiner Mutter in dir ist stärker als alles andere. Sie ist die wahre Krönung der Drakhim gewesen, und in dir lebt sie fort. Und ich glaube auch, dass du die richtigen Streiter an deiner Seite hast. Vertraue dir, und vertraue ihnen. Ihr werdet einen Weg finden.« Sie hob den Kopf, und plötzlich zog ein grauer Nebel über ihre Augen. »Ich sehe einen Schatten, der auf Drakenhort fällt, Goren. Ich sehe mit großer Sorge der Zukunft entgegen, ja, ich, der Dunkle Drache, die Urmutter. Es werden Tage kommen, an denen meine Macht nicht mehr stark genug ist. So lange schon habe ich den Göttern gedient und diese Welt beschützt, doch wie alles geht auch meine Zeit vorüber.«

19.
Der Schlächter in Vorberg

    Sie wurden aus den Kerkern gezerrt, an die Oberfläche gebracht und auf dem Platz in Reihen aufgestellt. Hag gelang es, neben Weylin zu kommen, und er tastete nach ihrer Hand.
    In Vorberg herrschte noch immer Chaos. Die Drachenreiter plünderten die Häuser, ließen sich dabei volllaufen und torkelten grölend durch die Straßen. Alles, was sie für wert erachteten, warfen sie auf große Haufen. Andere beluden Karren mit Lebensmitteln und brachten sie zum Haus des Bürgermeisters. Die meisten Leute hielten sich in ihren Häusern versteckt, aber manche konnten sich in ihrer Verzweiflung nicht zurückhalten, weil sie ihrer Lebensgrundlage beraubt wurden. Wehklagend und fluchend verfolgten sie die Räuber, versuchten ihnen das Gestohlene wieder abzunehmen oder klammerten sich daran fest und wurden mitgeschleift. Einige mussten teuer dafür bezahlen – bestenfalls schnell mit dem Leben.
    Â»Es wird bald wieder Ordnung einkehren«, erklang eine tiefe, kalte Stimme über ihren Köpfen, oben auf der Treppe, die weit über den Platz schallte. »In weniger als einem Tag wird alles sein wie zuvor. Ich bin ein strenger, aber gerechter Herrscher. Wenn ihr anständige, aufrichtige Leute seid, werdet ihr genauso gut leben wie bisher.«
    Weylin klammerte sich an Hag. » Er ist es«, flüsterte sie.
    Unverkennbar in seiner schwarzroten Rüstung mit dem langen Umhang, dem mächtigen Langschwert an der Seite, seiner Größe und der Muskelmasse. Er kam langsam die Treppe herab, gefolgt von einem Mann, der zwei gekreuzte Schwertklingen auf dem Rücken trug. Dieser war hochgewachsen, sehnig und schlank wie ein Läufer, und seine Bewegungen waren von verhaltener Nervosität, wie die einer jagenden Katze. Sein blondes Haar war lang und dünn, ebenso sein Kinnbart. Seine Augen glitzerten wie die eines Wolfes, wild und gefährlich.
    Â»Des Schlächters Hündchen«, murmelte Hag und war versucht, auszuspucken.
    Ruorim trug keinen Helm, und die Sonne beschien sein bizarres zweigeteiltes Gesicht, die schöne und die abstoßende Seite. Niemand wusste, wie er zu dieser Narbe gekommen war, galt er doch als nahezu unüberwindlicher Kämpfer. Ein Barde hatte einmal in einem Lied besungen, dass es seinem Gegner gelungen wäre, seine schwarze Seele sichtbar zu machen, aber es wäre ihm nicht gelungen, sie ganz herauszuschneiden.
    Langsam schritt Ruorim die Reihen ab und fing an, die Gefangenen auszusortieren. Die jungen und kräftigen Männer jedes Alters übergab er seinem Vertrauten, Enart den Beidhändigen, wie er ihn nannte: Sie würden künftig in seiner Schar mitreiten und die Drachenreiter wieder zu wahrer Größe bringen.
    Â»Wie will er ihre Treue erreichen?«, fragte Hag unbestimmt.
    Â»Mit Überredung, Verführung und nicht zuletzt Magie, bei wem alles andere versagt«, antwortete Weylin.
    Die übrigen Männer, die nicht für den Kriegsdienst taugten, fragte er nach ihren Berufen. Wer Handwerker war, durfte gehen, auch die meisten Händler. Reisende aber und augenscheinliche Nichtsnutze, die wegen anderer Angelegenheiten

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