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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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hier!«, beharrte Goren.
    Â»Du gehörst trotzdem nicht zu uns, Langnase!«, fauchte Zachury und schubste Goren mit beiden Händen vor die Brust. »Und jetzt hau ab!«
    Â»Ich kann gehen, wohin ich will!«, maulte Goren und rieb sich die Brust. »Guldenmarkt ist ´ne freie Stadt, und euch gehört der Platz hier nich’!«
    Â»Hast du vergessen, dass Darwin Silberhaar mein Oheim ist?«, versetzte Zachury großspurig. »Er ist der Statthalter, Herr der Veste. Du hast überhaupt nichts zu melden, Goren Vaterlos, du bist ein Habnix und tust das, was dir befohlen wird!«
    Die anderen Kinder rückten langsam näher. Der Kreis um Goren wurde eng. Er sah ein, dass er auf verlorenem Posten stand.
    Â»Ich geh ja schon«, murmelte er. Er verließ den Kreis langsam, dann immer schnelleren Schrittes. Als er das Gelächter der Kinder und ihre Spottrufe hörte, hielt er sich die Ohren mit den Händen zu und rannte, so schnell er konnte.

    An solchen Tagen rannte Goren, bis ihm die Luft ausging. Er rannte durch Straßen und Gassen, ohne auf den Weg zu achten, bis zur Mauer und dann in die entgegengesetzte Richtung, bis die nächste Mauer ihm den Weg versperrte. Wie ein gefangenes Tier, das die Grenzen seines Käfigs ablief, hin und her, auf und ab.
    Die erwachsenen Bewohner Guldenmarkts kannten diese ausdauernde Rennerei bereits und achteten nicht weiter auf das gehetzt wirkende Kind, brachten höchstens eilig ihre im Weg stehenden Sachen in Sicherheit, bevor sie überrannt wurden.
    Schließlich kehrte Goren zur Veste zurück. Erschöpft und erhitzt ging er in den Stall. Dort war es halbdunkel, warm und trocken, und der vertraute Pferdegeruch, vermischt mit Heu, schlug ihm entgegen. An diesem Ort fühlte sich Goren wohl, denn hier hänselte ihn niemand oder schubste ihn weg. Den Pferden war es gleichgültig, von welcher Abstammung Goren war, woher er kam, und ob er einen Vater hatte. Sie freuten sich, wenn er sie fütterte und tränkte, ihre Hufe säuberte und sie sorgsam putzte, bevor sie gesattelt wurden. Sie dankten es ihm durch freundliches Schnauben und Prusten, manchmal stupsten sie ihn leicht mit samtweichen Schnauzen. Sie waren seine Freunde und hörten ihm geduldig zu, auch wenn sie nicht antworten konnten.
    Â»Goren?«
    Er zuckte zusammen, als er die Stimme seiner Mutter erkannte. Eine starke, befehlsgewohnte Stimme, die in manchen Momenten weich und liebevoll klingen konnte. Doch solche Momente waren selten. Derata war Hauptmann der Garde und wegen ihrer Kraft und Strenge gefürchtet. Goren hatte seine Mutter noch nie lachen gesehen.
    Â»Ja, Mutter.« Er sah sie aus der Box von Goldpfeil kommen und schluckte trocken. Er fand, dass seine Mutter die schönste Frau Guldenmarkts, vielleicht ganz Lichtenau war. Hochgewachsen und schlank, mit hüftlangen, glatten braunen Haaren, leicht getönter, samtfarbener Haut und einem ebenmäßig gezeichneten, schmalen Gesicht, das von den großen,  leicht katzenartigen, nussbraunen Augen beherrscht wurde. Sie sah viel edler aus als die anderen Frauen in Guldenmarkt mit deren heller Haut, den Stupsnasen und den blassen Augen, und sie war die einzige Kriegerin. Die beste Kriegerin unter allen Männern, weshalb sie Hauptmann geworden war.
    Goren wusste, dass auch Darwin Silberhaar Deratas Anblick schätzte, denn sein Blick ruhte oft auf ihr, wenn er sich unbeobachtet glaubte, und hatte dabei einen besonderen Glanz in den Augen. Der Junge war alt genug um zu begreifen, was das bedeutete. Man lernte früh in diesen Landen, auch wenn man ein Außenseiter war. Oder gerade deshalb, weil man ganz besonders alles beobachten musste.
    Â»Wo bist du gewesen?«, fragte die Mutter.
    Goren zuckte die Achseln. »Draußen. Ich wollte nur frische Luft schnappen, weil es taut, und ...«
    Â»Schon gut«, unterbrach sie ihn. »Ich vergesse manchmal, dass du erst acht Jahre alt bist. Natürlich sollst du hinaus, und du musst dich bewegen. Spiel mit den Anderen, wenn du willst.«
    Goren zuckte zusammen. »Nein, die sind mir zu kindisch.« Er griff nach der Heugabel und fing an, Heu zu verteilen.
    Â»Was redest du da für einen Unsinn, Sohn? Du bist selbst ein Kind, jünger als die Anderen.« Derata hielt die Heugabel fest und zwang ihn in ihren Blick. »Was ist passiert?«
    Â»Nichts«, versicherte Goren.
    Ihre Augen verengten sich. »Sag die Wahrheit«,

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