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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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forderte sie ihn streng auf.
    Goren kämpfte einen Moment mit sich, dann sprudelte es aus ihm hervor: »Sie wollen nicht mit mir spielen! Nie wollen sie mit mir spielen, das war schon immer so! Sie sagen, ich gehöre nicht hierher, und sie lachen mich aus, weil ich anders aussehe als sie, und sie sagen, ich bin hässlich und dumm und faul und ...« Seine Augen füllten sich mit Tränen. »Aber das macht mir gar nichts, ich kann sie sowieso alle nicht leiden!«
    Â»Schon gut.« Derata zog Goren plötzlich an sich. »Sei nicht traurig, Goren, das ist eben so. Unsere Art ist selten wohlgelitten bei den einfachen Leuten. Sie schätzen unsere Kriegskunst, aber sie wollen uns nicht in ihrer Nähe haben. Natürlich plappern die Kinder nach, was die Erwachsenen ihnen einreden. Du solltest ihnen nicht böse sein. Sie wissen es nicht besser.«
    Â»Aber warum sind wir anders, Mama?«, murmelte Goren, an ihre Brust geschmiegt. Die Nähe der Mutter tat ihm wohl und tröstete ihn. Dies geschah nur in seltenen Momenten.
    Â»Ich habe es dir schon oft erzählt, Goren.«
    Â»Erzähle es mir noch einmal«, bettelte er. Er wollte diesen zärtlichen Augenblick so lange wie möglich festhalten.
    Â»Na gut. Komm.« Seine Mutter nahm Goren mit in Goldpfeils Box, und sie setzten sich in das frische Stroh, an dem der Hengst herumknabberte. Neugierig sah er auf, als er unerwartet Besuch bekam, und schnoberte mit aufgeblähten Nüstern an Gorens Haar. Dann stieß er ein leises, zärtliches Wiehern aus und widmete sich wieder seiner Mahlzeit.
    Â»Es war tiefer Winter, so wie in den vergangenen Tagen, bevor die Schneeschmelze einsetzte, als ich hier in Guldenmarkt ankam«, fing Derata an zu erzählen. »Es war sehr kalt, ich war völlig durchnässt, und Goldpfeil und ich hatten seit Tagen nichts zu essen gefunden. Die Wächter am Stadttor wollten mich nicht hereinlassen. Ich hätte sie gern zum Kampf gefordert, aber ich war bereits zu schwach vom Hunger und vom Fieber, und außerdem spürte ich dich in mir und hatte Sorge, dass du verletzt werden könntest.«
    Â»Es war grausam, dich abzuweisen!«, sagte Goren empört.
    Derata streichelte seine Schulter. »Wir haben Krieg, Goren. Guldenmarkt ist bisher weitgehend davon verschont geblieben, weil die Stadt so abgeschieden liegt und von geringer Bedeutung ist. Aber es ist wichtig, sich zu schützen, und die Wachtposten haben nur ihre Aufgabe erfüllt.«
    Â»Und was ist dann geschehen?« Obwohl Goren die Geschichte auswendig kannte, war sie immer von Neuem spannend für ihn. Keines der anderen Kinder konnte mit so einem tollen Abenteuer aufwarten, und es war nicht einmal erfunden.
    Â»Ich habe natürlich nicht aufgegeben, wie du dir denken kannst. Und ihnen fiel es immer schwerer, gute Gründe für meine Abweisung zu finden.«
    Â»Weil du sie gut überzeugen konntest«, sagte Goren eifrig. »Und weil gute Krieger überall gebraucht werden.«
    Â»Ja«, stimmte Derata zu. »Du hast recht. Darwin Silberhaar kam in diesem Moment hinzu, angelockt von unserem lauten Streit. Es war ein Glück, dass er sich in der Nähe befand. Und so kamen wir überein, dass er mir Schutz, Unterkunft und Kost gewährte, bis du geboren würdest. Danach wollte ich in seine Dienste treten, um seine Garde auszubilden und zu verstärken.«
    Goren verknotete aufgeregt die kleinen Finger. »Aber sie lachten dich aus, nicht wahr?«
    Â»Ich lachte mich selbst aus, mein Sohn, als ich mich nach langer Zeit zum ersten Mal wieder in einem Spiegel betrachtete. Ich sah fürwahr elend aus, wie eine Bettlerin, so herunterkommen, und mein Bauch so dick angeschwollen wie deiner, wenn du zu viele Äpfel naschst.« Ein kurzes Lächeln huschte über Deratas fein gemeißelte Züge. »Ich war bis auf die Rippen abgemagert und fiebrig, niemand hätte in mir eine Kriegerin vermutet. Bis auf Darwin Silberhaar, der nicht umsonst diese Stadt beschützt. Er hat ein kluges Auge, Goren.«
    Â»Und er ist immer sehr nett zu mir«, murmelte Goren. Das stimmte: Nahezu alle Einwohner Guldenmarkts begegneten Goren und seiner Mutter mit Misstrauen und blieben auf Abstand. Aber der Statthalter war von Anfang an freundlich gewesen und behandelte Goren fast wie seinen eigenen Sohn. Das war ein großer Trost in der Einsamkeit des Kindes.
    Â»Ich kam wieder zu Kräften, und schließlich

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