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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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die Götter zurückzog und die Regierung über das Volk abtreten wollte, sobald sein Sohn alt und ausgebildet genug war.
    Es kam der Tag der Inthronisation, und es war derselbe Tag, an dem Sichelschatten Rotmond ehelichte, eine mächtige und schöne Tochter des obersten der Erzmagier. Es war, wie bei den Nyxar üblich, eine Zweckehe, doch sie trug reichliche Früchte an prächtigen Söhnen und schönen Töchtern.
    Unter Sichelschattens Regierung gedieh das Volk der Nyxar zu großer Blüte, zahlreiche Bauwerke wurden errichtet, die von den anderen Völkern Blaejas mit großer Bewunderung betrachtet wurden.
    Bis die Grenzkriege begannen, nachdem alle Völker inzwischen zahlreich geworden waren und nach mehr Platz verlangten. Vor allem die Menschen und die Elfen taten sich dabei hervor.
    Seit je her war der Stand der Erzmagier der höchste im Volk gewesen, und Sichelschatten war sich bewusst, dass er ihnen weder Macht noch Einfluss beschneiden konnte, ohne einen Bruderkrieg heraufzubeschwören. Daher führte er eine weitere, den Erzmagiern gleichgestellte Kaste ein: Die der Kriegerfürsten. Das Volk benötigte Soldaten, die fortan dieser Kaste angehörten, und sie wurden zu den besten Kämpfern der Welt, lange vor den Drakhim. Die Nyxar waren nicht so zahlreich wie die anderen Völker, aber dafür stärker. So bildete sich eine Art Gleichgewicht heraus, mal siegte das Wappen des einen Volkes, mal das des anderen, und dazu folgten noch viele weitere Kleinkriege der Könige und Fürsten eines Volkes untereinander.
    Sichelschatten selbst stand der Kaste der Kriegerfürsten vor, denn er lehnte die strengen Riten der Erzmagier ab. Er wies sie immer wieder in ihre Schranken und untersagte ihnen als oberster Herrscher, auf ihre Weise in den Krieg einzugreifen. Das führte zu Neid und Missgunst. Der Hohe Fürst war sich durchaus bewusst, dass die Erzmagier einen Umsturz planten, um die gesamte Macht zu übernehmen. Er besaß aber in Rotmond eine einflussreiche und treue Ehefrau, die den Erzmagiern immer wieder Einhalt gebot. Als Angehörige ihrer Kaste und Herrscherin war sie so gut wie nicht angreifbar, und mit taktischem Geschick gelang es ihr immer, dass sie mehr Fürsprecher als Gegner hatte. Zudem war sie im Volk beinahe noch mehr geachtet als Sichelschatten selbst. Auch er verehrte sie, denn sie war eine sehr kluge, umsichtige Frau mit einem scharfen Blick. Oft genug fragte er sich, wie er das Glück verdient hatte, sie an seiner Seite zu wissen.
    Und dann geschah das Unfassbare.
    Schattenwanderer hielt kurz inne. »Ich habe den Sturz der Götter miterlebt«, sagte er leise. »Es war das Entsetzlichste, was ich in meinem Leben jemals gesehen habe. Ich stand da und sah es, und ich konnte nichts dagegen tun.«
    Es war, als würde ihm das Herz aus der Brust gerissen, und nicht nur ihm. Die Erzmagier litten am meisten darunter, sie brachen schreiend zusammen und verloren das Bewusstsein. Manche sogar das Leben.
    Die Nyxar verloren ihre Götter, und sie verloren ihren Glauben. Sie verloren alles. Auf dem Schlachtfeld hatten sie tausende Verluste erlitten, und nun wurde ihnen dazu alles entrissen, was sie als ihr Selbst empfanden.
    Während das Volk blind umhertappte, als befände es sich bereits in den Schleiern, kamen die Erzmagier zu sich – und sie handelten. Sichelschatten fehlte die Kraft, sich ihnen entgegenzustellen, als sie die Macht an sich rissen und dem Volk versprachen, ihm fortan eine Stütze zu sein.
    Das war, nachdem die Gefesselten gebannt worden waren und der Frieden einkehrte, weil es nichts mehr zu bekriegen gab. Die Nyxar zogen sich in die östlichen Gefilde zurück, traten in den Bund ein und zogen eine neue Grenzlinie. Für einen Moment waren alle Eins und füreinander da. Eine Erfahrung, die neu für die Nyxar war, und Sichelschatten plante, dass sich das Volk fortan den anderen Völkern öffnete, dass man sich gegenseitig austauschte und voneinander lernte.
    Die Erzmagiere aber lehnten dies rundheraus ab, weil sie um ihre Machtposition fürchteten. Um dem Volk die Götter zu ersetzen, führten sie Blutrituale ein, bei denen nicht selten Menschen geopfert wurden. Und sie isolierten das Volk noch mehr als zuvor.
    Â»Ich versuchte vergeblich, das zu unterbinden«, offenbarte der ehemalige Hohe Fürst, sich selbst anklagend. »Ich war inzwischen zu sehr Soldat, von den Kriegen

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