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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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vermissen ließ. Man führte keine Waffe zum Spaß. Und schon gar nicht, wenn man sich beleidigt fühlte, na und schon. Das interessierte ihn alles nicht, sein Begriff von Ehre war ein völlig anderer.
    Aber genau wie Asha hatte er schon ordentlich getrunken – was selten genug vorkam, aber an diesem Abend war wohl so einiges seltsam –, und nicht mehr ganz Herr seiner Sinne. Also nahm er ihre Herausforderung an, und sie verschwanden aus dem Hof voller lärmender und betrunkener Leute und gingen nach draußen, vor die Mauern, in den Wald hinein bis auf eine vom Mond beschienene Lichtung.
    Asha griff ihn ohne Waffe an, benutzte einen geschickten Hebelgriff, und ehe sich Schattenwanderer versah, lag er am Boden. Allerdings hatte sie ihn mit diesem Angriff auch überrascht. Trotzdem zeigte dies, dass es nicht allein auf Stärke, Größe und Muskelmasse ankam, und er sprang auf die Beine, diesmal auf ihren Angriff gefasst – und lag erneut im Staub.
    Dann aber hatte er es begriffen und erwies ihr mit einer kurzen Verbeugung Dankbarkeit für die erteilte Lektion. Beim dritten Angriff warf er Asha nieder und drückte sie nach unten, und da geschah etwas Seltsames. Er spürte, wie sie unter ihm heftig atmete, in seine Nase drang ein verwirrender Duft nach wilden Kräutern und Schafgarbe. Ihre Augen funkelten, sie hatte keineswegs aufgegeben, und er merkte, dass sie ihm bald entgleiten würde. Sie war eine ungezähmte wilde Katze, nicht so schön und vornehm wie Rotmond, sondern kühn und derb, und sie bot ihm auf kriegerische Weise die Stirn.
    Und in diesem Moment schoss ihr Kopf hoch, aber nicht, um ihm das Nasenbein zu zertrümmern, sondern sie presste ihre Lippen auf seine.
    Â»Du bist der erste und einzige Mann«, sagte sie, »der meiner würdig ist, und ich schneide dir die Kehle durch, wenn du dich jetzt widersetzt.«
    Daran dachte er gar nicht. Irgendwann einmal wurde selbst der beste Krieger besiegt, und nun war es wohl soweit.
    Der Rest der Nacht verging nicht weniger stürmisch, aber auf ganz andere Weise.
    Â»Nie zuvor habe ich so empfunden«, gestand Schattenwanderer freimütig. »Und es gefiel mir, es war eine völlig neue Erfahrung.«
    Zusammen verließen sie die Burg am nächsten Morgen und boten ihre Dienste an, wo immer sie gebraucht wurden. Sie lernten voneinander, des Tags kämpften sie Seite an Seite und lehrten die Feinde das Fürchten, des Nachts liebten sie sich, als hätten sie sich nicht schon genug verausgabt.
    Eines Morgens, kurz vor Sonnenaufgang, legte Asha Schattenwanderers große, schwielige Hand an ihren Bauch. »Wir sind bald zu dritt«, eröffnete sie. Und kämpfte weiter an seiner Seite.
    Erst kurz vor der Niederkunft, als sie durch den geschwollenen Leib kaum mehr das Schwert bewegen konnte, war sie bereit, alle Waffen ruhen zu lassen. Schattenwanderer suchte einen ruhigen Platz für sie beide, und dort, während der Herbst die Blätter rot und golden färbte und die kühler werdende Luft voller Würze war, gebar Asha ihre gemeinsame Tochter, das Halbblut Herbstlicht.
    Â»Und dann starb Asha«, berichtete Schattenwanderer weiter, ohne eine Miene zu verziehen, ganz nach Art seines Volkes. Mit dem Tod pflegten die Nyxar einen sehr nüchternen Umgang. »Blutvergiftung, nur einen Mond später. Asha war wütend, nicht im Kampf zu sterben, aber sie konnte nichts dagegen unternehmen, und ich auch nicht.«
    Schattenwanderer nahm seine winzige Tochter und brachte sie zu seiner Gemahlin am Hofe der Nyxar. Man war seine gelegentlichen Besuche zwar gewohnt, dennoch wurde seine Ankunft von den Erzmagiern stets mit einem gewissen Argwohn beobachtet.
    Â»Welche Ehre Eures Besuches, Hoher Fürst«, empfing ihn der gegenwärtige Oberste Erzmagier. »Werdet Ihr uns den Glanz Eurer Anwesenheit lange zuteilwerden lassen?«
    Â»Keine Sorge deswegen«, antwortete Schattenwanderer ruhig. »Ich statte lediglich meiner Familie einen Besuch ab.«
    Das Kind in seinen Armen begann zu weinen, und der Erzmagier starrte es an. »Wer ist das?«
    Â»Meine Tochter Herbstlicht«, antwortete Schattenwanderer. »Ich habe sie hierhergebracht, damit sie nach den Regeln ihres Volkes erzogen wird, im Schutz der Familie meiner Gemahlin. Ich werde ab und zu nach ihr sehen.«
    Â»Ihr seid immer für eine Überraschung gut, mein Gemahl.« Rotmond war lautlos erschienen, sie sprach

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