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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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und stieg auf. Er hörte Goldpfeil ein letztes Mal traurig wiehern, als sie aus den Ställen den Gang hinunterritten, zum großen Tor.

    Draußen in der frühen Morgendämmerung warteten Darmos Eisenhand und die fünfzigköpfige Schar der Drakhim, mit Speer, Bogen, Schwert und Axt bewaffnet. Goren stieg ab und umarmte seinen Großvater. Er wusste, dass Darmos ihn ungern ziehen ließ und sich Sorgen machte. »Ich habe den Schild dabei, Großvater, und den Ritualdolch. Das wird mir nützlich sein bei der Suche nach der Rüstung. Wünsche uns Glück, dass wir sie finden.«
    Â»Versuche, mir Nachrichten zukommen zu lassen«, sagte Darmos. »Die ganze Zeit in Ungewissheit zu leben, ist ... unerträglich.« Er drückte Goren fest an sich und ließ ihn dann schweren Herzens ziehen.
    Goren drehte sich unterwegs einmal um, als sie schon ein gutes Stück zurückgelegt hatten, und sah das Wappen der Drakhim hoch oben flattern.
    Â»Eine stolze Burg«, bemerkte Schattenwanderer, der neben ihm ritt. »Nichts im Vergleich zu den Obsidiantürmen der Nyxar, jedoch einzigartig für die Menschen.«
    Â»Meine Heimat ...«, murmelte Goren. »Und doch bereits so fern.«
    Menor der Dünne kümmerte sich um Korben den Schuhmacher, der sich krampfhaft am Sattel festklammerte. »Entspanne dich endlich! Wir reiten langsam genug, und allmählich solltest du dich daran gewöhnen. Ich frage mich wirklich, wie du es bis hierher geschafft hast!«
    Â»Ich will nur nach Hause«, stieß Korben mit klappernden Zähnen hervor. »Diese unendliche Weite der Steppe flößt mir Angst ein. Ich brauche Häuser um mich, überschaubare Wege, und meinen kleinen Laden, der für meinen Unterhalt sorgt. Mehr will ich nicht. Ich verstehe nicht, wie ihr so leben könnt!«
    Buldr lachte dröhnend hinter ihm. »Es ist gar nicht so schlecht, junger Freund, wenn du nur einmal den Blick von deinen Ahlen und Leisten, Sohlen und Leder erheben würdest! Was bräuchten wir so prächtiges Schuhwerk, wie du es herstellst, haltbar und wetterbeständig, wenn wir nicht auf Abenteuer und Reisen gehen würden?« Er beschleunigte und zog an Korben vorbei, sein langer, schwerer roter Haarzopf wippte im Takt des galoppierenden Pferdes.

    Am Abend lagerten sie in einer Senke, durch die ein kleiner Bach zog, der zu dieser Jahreszeit sogar noch Wasser mit sich führte, weil er teilweise unterirdisch verlief. Sie waren ein gutes Stück vorangekommen, und Goren war zufrieden. Es gefiel ihm, wieder einmal draußen an einem Feuer zu sitzen, mit dem Sternenhimmel über sich, fern aller Mauern und Zwänge.
    Die Drakhim unter der Führung von Durass hielten sich abseits von den Gefährten, errichteten ihr eigenes Feuer und blieben unter sich. Goren war es recht, denn nach wie vor fühlte er sich seinem Volk noch nicht richtig zugehörig und empfand es als merkwürdig, mit welcher Achtung sie ihn als Fürst Darmos’ Enkel behandelten. Menor unterhielt die Gesellschaft mit seiner Maultrommel und selbst gedichteten Liedern, hin und wieder von Buldr begleitet, der gemütlich an seinem Sattel lehnte und Pfeife rauchte.
    Goren fand den Moment passend, den Nyxar nach seiner Vergangenheit zu fragen; immerhin ritten sie nun gemeinsam. »Warum weißt du so viele Dinge, Schattenwanderer?«
    Der Kriegerfürst stocherte in der Glut. In seinen dunklen Augen spiegelten sich die Sterne. Auch er wirkte hier draußen gelöster, keineswegs mehr so unnahbar. »Ich bin schon eine Weile auf dieser Welt, Goren«, antwortete er. Für einen Moment verlor sich sein Blick in der Ferne. Ȇber siebenhundertfünfzig Jahre lang.«

    Â»Mein eigentlicher Name«, begann Schattenwanderer seine Erzählung, »lautet Sichelschatten, denn ich wurde unter dem schmalen Silberstreif des wachsenden Mondes geboren. Meinen jetzigen Namen nahm ich erst an, nachdem ich ins Exil gegangen war.«
    Sichelschatten war der Sohn des Hohen Fürsten der Nyxar. Seit je her waren sie ein stolzes, aufrechtes Volk, das streng religiös unter dem Mond lebte und zumeist unter sich blieb. Sie hegten keine Ambitionen zur Ausweitung des Gebietes, jedoch zeigten sich die Nyxar als unerbittliche und hervorragende Kämpfer, wenn es um die Verteidigung ihrer Grenzen ging.
    So wurde Sichelschatten streng zur Nachfolge seines Vaters erzogen, der sich mehr und mehr ins Gebet an

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