Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
mich sicher in die Stadt bringen â vorausgesetzt, Menor ist dabei.« Schattenwanderer blickte den sommersprossigen jungen Mann an.
»Was für eine Frage!«, rief Menor empört. »Natürlich bin ich dabei!«
»Schon allein wegen Weylin«, entfuhr es Buldr und brummte »Entschuldigung« in seinen Bart, als Menor ihn wütend anfunkelte.
»Dann ist es beschlossen«, sprach Darmos Eisenhand laut. »Lasst uns jetzt die weiteren Details besprechen, und anschlieÃend wollen wir die Ausrüstung zusammensuchen und die Schar aufstellen, denn schon morgen früh sollt ihr aufbrechen, bevor die gröÃte Hitze wieder alles lähmt.«
21.
Sichelschatten
»Was, ich muss schon wieder reiten?«, fragte Korben der Schuhmacher entsetzt, als ihm eröffnet wurde, dass er nach Vorberg zurückkehren dürfe. Der junge Mann hatte sich ein wenig erholt, seine Wunde heilte gut, doch Pferde waren ihm immer noch nicht geheuer.
»Du hast es doch hierher geschafft, Junge, also dürfte der Rückweg ein Spaziergang sein!«, meinte Buldr und schlug im lachend auf den Rücken.
»Da war ich halbtot vor Angst und verletzt, also kaum vernünftigen Sinnes«, stieà Korben hustend hervor.
Goldpfeil wieherte empört, als er sah, dass Goren ein anderes Pferd sattelte. »Tut mir leid, alter Junge«, versuchte sich Goren zu entschuldigen und ihn mit einem Apfel zu versöhnen. »Aber ich kann dich nicht mitnehmen. Ruorim kennt dich, und was sollte ich in Arkenstein mit dir? Wer weiÃ, ob ich dich den ganzen Weg mitnehmen kann ... und durch die Wüste bis zur Zackenklinge, das ist dir inzwischen zu viel. Du bist schon über zwanzig, vergiss das nicht. Und ich will, dass du dreiÃig wirst.« Liebevoll tätschelte er den mächtigen Hals des Hengstes, der mit ihm aufgewachsen war. »Du hältst hier die Stellung, einverstanden? Pass auf GroÃvater und die Festung auf.«
Goldpfeil wieherte leise und drückte seine Samtschnauze an Gorens Brust, als habe er verstanden.
»Wie kann man nur eine Beziehung zu einem dummen Tier haben?«, fragte Korben ratlos. »Ich meine, du zwingst es, dich auf seinem Rücken zu ertragen und zu gehen, wohin du willst. Es muss schwere Lasten ziehen oder schleppen, und es erträgt geduldig alle Schläge. Wie kann es dich gern haben?«
Goren schüttelte den Kopf, gab Goldpfeil noch einen Apfel und ging zurück zu dem anderen Pferd, um es fertig zu satteln. »Was tun denn die Menschen?«, gab er zurück und blickte Korben an. »Hag hat vielleicht sein Leben für dich gegeben, und du wiederum warst fest entschlossen, seine Bitte zu erfüllen. Was ist der Unterschied?«
»Ich habe mich dazu entschieden!«, antwortete der Schuhmacher.
»Das tun Pferde auch«, versetzte Goren. »Nicht alle sind zähmbar.«
Buldr befestigte seinen Reisebeutel am Sattel. »Korben, du hast immer eine Entscheidung, zu leben oder zu sterben. Die meisten von uns entscheiden sich fürs Leben, egal was es bereit hält, Freiheit oder Gefangenschaft, Glück oder Trauer. So wird es sein, solange die Sonne scheint.«
Gorens Blick fiel über den Rücken des Pferdes auf Sternglanz, die den Sitz des Sattels prüfte. Bei ihr war er sich nach wie vor nicht im Klaren darüber, warum sie mitkam. Sie war so schweigsam wie stets, distanziert, und doch ...Â
Sie spürte seinen Blick und sah ihn an. Er konnte ihr nie ausweichen, versank wie stets in ihren dunkelvioletten Mandelaugen, die tiefer waren als ein See.
Goren blinzelte, als Schattenwanderer ihm den Weg vertrat und die Verbindung unterbrach. »Halte dich nicht auf«, sagte der Kriegerfürst leise. »Verlange keine Antworten von einem Nyxar, und versuche nicht, auf den Grund zu tauchen. Menschen ist dies nicht erlaubt, denn zu viel trennt uns.«
»Ich habe keine Angst«, gab Goren zurück. »Und ich habe mehr gesehen, als du ahnst, Kriegerfürst. Letztendlich sind wir alle Kinder Blaejas, das ist unsere gemeinsame Welt. Also unterscheidet uns weniger voneinander als du glaubst.« Er wandte sich ab und beschäftigte sich weiter mit dem Pferd.
»Vielleicht hast du zu viel gesehen«, murmelte Schattenwanderer. »Für einen so jungen Verstand. Du weiÃt nicht, was es bedeutet, jung zu sein, aber auch noch nicht genug, um alt zu sein.«
Goren gab keine Antwort. Er stellte den Fuà in den Steigbügel
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