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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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ich stelle euch dem Handelsmeister Kolom vor.« Er wendete das Pferd auf der Hinterhand und galoppierte zum Tross zurück.
    Â»Du bist mit Meron geritten?«, fragte Goren verblüfft, während sie Juldir folgten.
    Â»Ein Jahr ungefähr teilten wir dieselben Wege«, antwortete Schattenwanderer. »Was erstaunt dich daran so?«
    Â» Du erstaunst mich«, gestand Goren aufrichtig. »Sagtest du nicht, du reitest immer allein?«
    Â»Ich bin schon mit vielen geritten, was nicht ungewöhnlich ist, wenn man als Söldner arbeitet, aber in letzter Zeit zog ich die Einsamkeit vor«, brummte Schattenwanderer. »Das ist die einzig wahre Weise eines Kriegers.«
    Â»Natürlich, ich verstehe«, meinte Goren und nickte bekräftigend, aber er konnte die Ironie in seinem Tonfall nicht ganz unterdrücken. »Ja, sicher.«
    Â»Das ist das erste Mal, dass du etwas so schnell begreifst«, bemerkte Schattenwanderer.
    Goren wollte losprusten, aber er schluckte das Lachen hinunter. Er wusste, dass Schattenwanderer dies völlig ernst gemeint hatte, oder höchstens erstaunt; der Kriegerfürst verfügte nicht im Geringsten über die Gabe des Humors, und er verstand auch nichts von Ironie. Aber nach all dem, was er letzte Nacht von diesem Mann erfahren hatte, sah Goren ihn, und auch die Nyxar an sich, in anderem Licht.
    Sternglanz allerdings blieb ihm ein Rätsel, umso mehr, da sie schon den ganzen Tag kein einziges Wort gesprochen hatte und sich immerzu hinter allen Anderen hielt. Er traute sich aber nicht, ein Gespräch mit ihr anzufangen.

    Handelsmeister Kolom schien es zu genügen, dass Juldir für die Fremden einstand, und er taute regelrecht auf, als Menor der Dünne ihn nach Humrig dem Kundigen fragte.
    Â»Seid ihr etwa diejenigen, die ihn und seine Familie vor den Lykaner retteten?«, rief er freudestrahlend aus. »Ich bitte euch, seid meine Gäste, setzt euch an mein Feuer, esst und trinkt, wie es euch beliebt – und ich werde kein Geld dafür annehmen!«
    Der Händler Humrig war derzeit wohl in den Nordbergen unterwegs, aber Kolom versprach, ihm Grüße auszurichten, sobald er ihm begegnete.
    Es wurde ein fröhlicher Abend, eine angenehme Abwechslung von unruhigen Gedanken. Schattenwanderer hielt sich abseits, wie es seine Art war, und ebenso Sternglanz, die ihr Gesicht halb unter der Kapuze verbarg. Buldr wusste die Gesellschaft mit launigen Geschichten aufzuheitern, und Menor ließ es sich nicht nehmen, eine Laute zu leihen und anzustimmen.
    Als es schon dunkel war, ging Goren mit zwei Bechern zu Sternglanz, die still auf der anderen Seite des Feuers saß, vom Lager abgewandt, wo sich niemand aufhielt. Er reichte ihr einen Becher und setzte sich neben sie. Lange Zeit blieben sie so schweigend. Dann sagte Goren leise: »Du selbst, Sternglanz, bist es, die sich als Fremde ausgrenzt, die glaubt, dass man ihr einen Makel ansieht. Von uns tut es keiner, weder deine Freunde, noch diese Händler, oder sonst jemand.« Er tastete nach ihrer Hand und drückte sie kurz. »Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst. Aber vergeude nicht dein ganzes Leben damit, den Zeitpunkt vor dir herzuschieben.« Damit stand er auf und verließ sie.

    Sehr früh am nächsten Morgen, als die Nacht gerade dem ersten dünnen Dämmer wich, als die Händler noch in tiefem Schlummer lagen, weckte Schattenwanderer die Gefährten. »Auf, wir müssen weiter.«
    Menor setzte sich auf und rieb sich die Augen. »Sollten wir nicht mit der Karawane in Vorberg einziehen? Du hast doch gehört, dass sie strenge Kontrollen durchführen.«
    Â»Korben kennt einen Nebeneingang. Nicht wahr, kleiner Schuhmacher? Den Pfad der Schmuggler.«
    Der Schuhmacher wurde abwechselnd blass und rot. Dann senkte er den Blick und nickte stumm.
    Â»Also.« Schattenwanderer klopfte auf Menors Schulter. »Komm, du dünnes Elend, hilf dem Schuhmacher aufs Pferd, und es geht weiter.«
    Juldir war bereits auf den Beinen und bewachte die Pferde, als die Gefährten mit Sack und Pack zu ihm kamen.
    Â»So früh schon weiter?«
    Â»Ja, Juldir. Es ist besser, wenn wir getrennt nach Vorberg reiten. Alles Gute für deinen weiteren Weg.«
    Â»Dir auch, Schattenwanderer. Vielleicht sehen wir uns ja in der Stadt. Ich glaube, momentan zieht es jeden dorthin, wie? Ich habe schon eine Menge bekannte Gesichter unterwegs getroffen, aber deines ist wirklich die

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