Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie
Dunkelheit breitete sich wie ein feiner Staubschleier am Himmel aus, der die Sonnenstrahlen glitzernd verstreute, ihnen jedoch die Kraft nahm, den Sand mit ihrer sengenden Hitze zum Schmelzen zu bringen.
Immer mehr Wellen warfen sich auf, immer höher, flossen durch die ganze Wüste, von der Zackenklinge aus kreisförmig nach auÃen. Ein seltsames Schnarren und Summen drang unter dem Sand hervor, das zusehends anschwoll und sich fortsetzte.
Und dann brach der Sand auf, wie ein eitriges Geschwür, und Millionen Spinnen kamen hervor, wuselten auf ihren acht Beinen über den Boden und übereinander wie eine schwarze Flut. Spinnen in allen GröÃen, manche nur so groà wie ein Fingernagel, andere so groà wie ein Hund. Und es nahm immer noch kein Ende, mehr und mehr sprangen, krochen und krabbelten aus dem Sand. Ein riesiger schwarzer Teppich breitete sich über die Wüste aus, wimmelnd und zuckend, und bewegte sich auf die Menschenlande zu.
Weit entfernt von diesem Geschehnis neigte Dreyra ihren gehörnten Kopf. »Es beginnt«, schnaubte sie leise und voller Sorge.
»Da vorn kreuzen wir eine HandelsstraÃe!«, rief Korben der Schuhmacher und deutete vor sich. »Ich bin sicher, es ist dieselbe, auf der ich aus Vorberg floh! Es kann nicht mehr weit sein.«
Goren stimmte ihm zu, denn seine scharfen Augen hatten weitere StraÃen und Kreuzungen entdeckt, die in nordwestlicher Richtung lagen. Die Trennung der Gefährten war nicht mehr fern. Er blickte Richtung Süden, wo die ausgedehnten Steppen lagen, und noch weiter nach Süden hinunter, zu den Ruinen von Guldenmarkt, auf denen vielleicht schon wieder neue Häuser errichtet wurden.
»Was ist das?«, fragte Menor und wies Richtung Westen. Eine groÃe Staubwolke kam ihnen auf einer StraÃe entgegen.
»Möglicherweise eine Handelskarawane, die nach Vorberg abbiegen wird«, vermutete Buldr.
»Aber vorher werden wir ihnen begegnen«, meinte Goren. »Was tun wir?«
»Es wird keine Schwierigkeiten geben«, behauptete Schattenwanderer. »Die Nacht bricht bald herein, sie werden lagern, und wir werden uns ihnen anschlieÃen. Wir können alle Nachrichten brauchen, die wir bekommen können.«
»Möglicherweise haben sie Bier!«, rief Buldr begeistert.
Der Kriegerfürst wandte sich an Durass. »Reitet voraus, noch etwa eine Wegstunde«, ordnete er an. »Wir werden euch morgen einholen.«
»Zu Befehl.« Der Hauptmann und gab der Schar das Zeichen, die bald darauf die StraÃe verlieà und weiter querfeldein ritt. Das Gelände wurde allmählich hügeliger und etwas grüner.
Kurz darauf trafen sie mit der Karawane zusammen, die von einer gut bewaffneten, fünfzehnköpfigen Schutztruppe begleitet wurde. Drei von ihnen lösten sich aus dem Tross und ritten den Gefährten entgegen.
Schattenwanderer stutzte plötzlich, dann rief er: »Ho! Juldir!«, und winkte.
Der vorderste Reiter beschleunigte, und auch er winkte. »Schattenwanderer! Was für eine Ãberraschung!«
»Sie kennen sich, das ist gut«, freute sich Buldr. »Erleichtert uns den Zutritt.«
Die beiden Männer drängten die Pferde aneinander und begrüÃten sich, indem sie sich kräftig den Unterarm drückten.
»Welch eine Freude, dich wohlauf wiederzusehen!«, sagte Juldir. »Wo ist Meron? Ist er nicht bei dir?«
Goren horchte auf. Diesen Namen hatte er schon in Guldenmarkt gehört, wenn er ein Pennybier in einer Schänke genoss und Reisende Abenteuergeschichten zum Besten gaben. Meron war ein legendärer Krieger und Abenteurer der Menschen, ein beliebtes Gesangsmotiv der Barden.
»Wir haben uns vor einiger Zeit getrennt«, antwortete Schattenwanderer. »Er wollte nach Geodar suchen. Seither habe ich nichts mehr von ihm gehört.«
»Ja, das habe ich befürchtet.« Juldirs Gesicht verdüsterte sich. »Es geht das Gerücht, er sei verschwunden. Niemand hat ihn mehr gesehen, das ist schon Monde her.«
»Wer weiÃ, vielleicht wurde er abgelenkt«, bemerkte Schattenwanderer. »Juldir, habt ihr für heute Nacht noch einen Platz an eurem Feuer und für einen meiner Begleiter, den Zwerg Buldr, einen Krug Bier?«
»Aber sicher, das eine wie das andere!« Der Soldat lachte und schien sich nicht im Geringsten über die bunte Gesellschaft, in der sich Schattenwanderer befand, zu wundern. »Folgt mir,
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