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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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Stichwort hin schälte sich eine mächtige Gestalt aus den Schatten und schlug die Kapuze zurück.
    Â»Bei allen Trollfürzen!«, stieß Wolfur Grimbold entgeistert hervor und schien nahe daran, sich zu verbeugen. »Schattenwanderer, ist es die Möglichkeit!«
    Â»Oh«, machte Menor enttäuscht. »Ihr kennt euch?«
    Â»Nein«, sagte Schattenwanderer.
    Â»Natürlich«, widersprach Wolfur. »Jeder der Dunklen Völker kennt den großen Kriegerfürsten! Wer sollte es sonst sein? Aber das müsst ihr mir alles in Ruhe erzählen. Kommt, ich wohne gleich hier in diesem Haus, ihr seid bestimmt hungrig und durstig. Ihr könnt auch bei mir schlafen, aber zuerst muss ich alles erfahren!«
    Â»Und wir so manches von dir, Freund Wolfur«, sagte Menor und schlug ihm lachend auf die Schulter, wobei er sich fast das Handgelenk brach.

24.
Arkenstein

    Â»Nun sind wir bald da, Freunde«, sagte Buldr mit einem andächtigen Klang in der Stimme, und er ritt beschwingt. »Arkenstein ist eine Grenzstadt wie Vorberg, und zwar was die Landschaften betrifft – Steppe, schneegekrönte Berge und glühende Wüste, auf die nie ein Tropfen Wasser herabfällt. Ein Reich der Extreme, mächtig und verzaubert.«
    Â»Und werden wir dort auch Frauen sehen?«, fragte Goren neugierig.
    Â»Wie bitte?«
    Sternglanz lachte, zum ersten Mal, seit die Reise begonnen hatte. »Zwergenfrauen, Buldr Rotbart! Goren hat noch nie eine gesehen, ebenso wenig wie ich!«
    Â»Und ebenso wenig wie ich!«, dröhnte Buldr. »Ihr wisst es nicht, aber wir sind ein sterbendes Volk. Sehr langsam, gewiss, aber dennoch unausweichlich. Denn nur wenige Frauen werden in unserem Volk geboren. Deshalb beschützen wir sie, verbergen sie, halten sie im Geheimen, damit ihnen nichts geschieht, damit sie niemals Leid erfahren, nur Liebe von demjenigen, für den sie sich entscheiden.«
    Â»Und du hast wirklich noch nie eine gesehen?«, fragte Goren erstaunt.
    Â»Ich wage es nicht«, antwortete sein Freund. 
    Â»Was ist mit deiner Mutter? Deinen Schwestern?«, sagte Sternglanz dazwischen.
    Â»Sie treten verhüllt auf, wie jede Frau, nur mein Vater weiß, wie sie aussehen.«
    Â»Das ist hart.«
    Â»Es ist ein Schutz. Denn ich wäre zu nichts mehr fähig und rettungslos verloren. So grobschlächtig, polternd und behaart wir Zwergenmänner sind, so liebreizend, schön und zerbrechlich sind unsere Frauen. Tausend Krieger würden für eine Zwergenfrau in den Tod gehen, allein für ihren Anblick, und erst recht für jeden Wunsch, den sie äußern mag. Wahrhaftig, ich würde es nie wagen, eine Frau anzusehen. Zu bestimmten Zeiten im Jahr, wenn ganz Arkenstein Festtage begeht, staffieren wir Männer uns prächtig aus und pilgern zum Palast des Königs, dorthin, wo die vergitterten Fenster und Balkone sind, durch die verborgene Augen uns betrachten können, und wir gehen auf und ab, legen Rosen nieder und singen Verse über die Anmut. Sollte sich jemals eine Frau für mich entscheiden, dann und nur dann, würde ich es jemals wagen, ihren Schleier zu lüften und sie zu betrachten, denn von da an gehört mein Herz nicht mehr mir, und auch nicht mein Willen.«
    Goren machte ein zweifelndes Gesicht, er wusste nicht so recht, ob er dies nun glauben oder als romantische Übertreibung abtun sollte. Aber Buldr wirkte so ernsthaft wie kaum je, er schien aufrichtig das zu glauben, was er sagte.
    Und er fuhr fort: »Das hatte ich einst geplant, bevor alles schiefging – Erfahrungen und Weisheit zu sammeln und Heldentaten zu vollbringen, damit ich eines Tages einer Frau würdig sein werde, und dass wir Kinder haben werden, und mindestens ein Mädchen, wenn nicht zwei, und dadurch dem Volk der Zwerge Hoffnung schenken.«
    Goren schwieg betreten und starrte auf die fliegende Mähne seines Pferdes. Er hörte, wie sich Sternglanz räusperte, und wusste, spürte , dass sie in diesem Moment fern war von dem kalten Bewusstsein der Nyxar und dem beherrschten Willen, und einmal nur ganz sie selbst war, Sternglanz, ohne Verhüllung. Sein Herz schlug schneller. Galoppierte mit dem Pferd um die Wette. Doch er wandte nicht den Blick, sondern schaute starr geradeaus.

    Â»Da kommt sie hervor!« Buldrs Stimme hatte einen jubelnden Klang, und er wies vor sich. Am südöstlichen Rand der mächtigen Berge, aus ihrem Schatten

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