Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

weil es gerade passend war.
    Korben nickte. »Ich weiß. Aber es war noch keine Gelegenheit. Bis morgen habe ich es aber erledigt, ich verspreche es.« Er blickte Schattenwanderer an. »Ich kann euch einen seitlichen Zugang zu den Kerkern zeigen, der dafür genutzt wird, Leichen abzutransportieren.«
    Â»Wenn ich einen Vorschlag machen darf«, meldete sich Wolfur schmatzend zu Wort, der bereits seinen zweiten Teller Eintopf verzehrte und sich den vierten Humpen nachschenken ließ. »Ich kann mich frei hinein- und hinausbewegen, da ich Schlösser, Riegel und Gitter repariere. Ein Teil der Kerker ist ziemlich marode, und einige Gefangene haben schon zu fliehen versucht, deshalb hat Ruorim mich beauftragt, mich darum zu kümmern.«
    Â»Es wundert mich nach wie vor, dass er dich frei arbeiten lässt, und dich vor allem bezahlt«, meinte Menor.
    Â»Er ist abhängig von mir«, grinste der Ork. »Ich bin der einzige Schmied weit und breit, und er tut sich schwer, mich zu irgendetwas zu zwingen. Außerdem hat er eine Schwäche für mein hübsches Äußeres. Es gefällt ihm, dass ich missgestaltet bin, weil er annimmt, dass ich deswegen alles und jeden hasse. Ihr werdet es nicht glauben, aber er ist tatsächlich stets freundlich zu mir. Er hat mir sogar angeboten, mit seiner Schar zu reiten, in meiner Eigenschaft als Schmied.«
    Â»Das solltest du dir vielleicht überlegen«, meinte Schattenwanderer ernsthaft.
    Â»Ich bin mein eigener Herr und diene niemandem mehr, nie wieder«, erwiderte Wolfur. »Und Ruorim hat keine Zukunft. Goren wird nicht aufgeben, bis er ihn gestellt hat, das weiß ich. Das dauert kein Jahr mehr, das sage ich euch. Vielleicht nicht einmal einen Herbst.«
    Â»Also gut«, schwenkte Schattenwanderer um. »Das ist mein Plan ...«

    Â»Heda, wohin gehst du?«
    Wolfur Grimbold verharrte, als der Wachtposten ihm den Weg versperrte. Er hatte seitlich an der Treppe des Bürgermeisterhauses den gut bewachten Zugang zu den Verliesen betreten wollen. Es gab auch innerhalb des Hauses einen direkten Zugang, aber Ruorim wünschte niemanden darin zu sehen, abgesehen vom Gesinde und seinen engsten Vertrauten. So konnte sich niemand einfach bei ihm einschleichen.
    Â»Wonach sieht es denn aus, Mann?«, schnarrte der Ork. Er hob seine Tasche mit Werkzeug. »Du scheinst neu im Dienst zu sein, dass du mich nicht kennst, denn ich bin der Schmied, und ich repariere die Schlösser und Riegel in eurer verrotteten Gruft da unten, sowie die brüchigen Gitter. Wenn ich das nicht mache, habt ihr bald keine Gefangenen mehr, ist das in deinem Sinne?«
    Â»Lass ihn schon durch«, knurrte der zweite Wachtposten. »Ich kenne den Schmied, er ist in Ordnung. Er steht in Ruorims Diensten und hat freien Zugang.«
    Der Mann trat beiseite, hielt jedoch Menor, der eine viel zu große Lederschürze und eine Kapuze mit Halsteil trug, mit der Hand auf. »Der da nicht!«
    Wolfur wirkte ungehalten. »Das ist mein Geselle, Dummkopf, siehst du das nicht? Er muss mir zur Hand gehen, wenn ich da unten etwas schmieden muss, deswegen habe ich eine kleine Esse, Amboss und den Blasebalg dabei, siehst du das? Soll ich etwa alles allein machen?« Er hob eine Hand, als der Wachtposten auffahren wollte. »Aber gut, lassen wir den Burschen hier, soll er sich derweil in eine Schänke setzen und Bier trinken, und du gehst mir da unten zur Hand!« Er schob Menors Kapuze leicht zur Seite und zeigte eine schwarz verfärbte, Blasen werfende Stelle an der Wange seines Gesellen. »Und wenn du nicht spurst, zu langsam bist oder etwas falsch machst, setzt es ein paar Maulschellen, bis es reibungslos läuft. In Ordnung?«
    Der Wachtposten zuckte zurück, als hätte er sich verbrannt. »Haut ab«, knurrte er. »Ich werde ab und zu nach euch sehen, was ihr da unten treibt, und wenn es zu lange dauert, schlage ich Alarm, verstanden?«
    Â»Ja, ja, ist schon gut.«
    Â»Und ich überprüfe genau jedes einzelne Gitter, Schloss und erst recht den Riegel!«
    Â»Nur zu, Flachkopf.« Wolfur schob den Mann beiseite und stampfte dann die Stufen hinunter; er war so breit, dass er den gesamten Gang ausfüllte. Niemand konnte an ihm vorbei.

    Menor atmete auf, als sie unten in der feuchtkühlen Düsternis ankamen, und rubbelte sich die Wange. »Das juckt wie verrückt! Womit hast du mich eingeschmiert?«
    Â»Seife und Asche,