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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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werden.«
    Â»Also bist du abgehauen, sobald es ging.«
    Â»Ja. Ich wanderte durch ganz Dornkralle, hielt mich von allen Siedlungen fern und lebte wie ein Tier. Hier in Axtbruch hoffte ich schließlich auf einen Neubeginn und bat um Arbeit. Natürlich war mir klar, dass ich als Missbildung und noch dazu aus niederer Abstammung sehr lange brauchen würde, bis ich einigermaßen zu Respekt kommen könnte. Aber was hatte ich schon zu verlieren?«
    Â»Deine Würde, und das eine oder andere könnte mir auch noch einfallen.«
    Â»Du hast leicht reden, Schattenwanderer, mit deiner hohen Abstammung als Herrschersohn! Einer wie ich, der von ganz unten kommt, muss Glück haben, um aufsteigen zu dürfen.« Wolfur ging langsam auf und ab. »Anfangs taugte ich gerade zum Steine schleppen, Holz schlagen, Karren ziehen, also niederste Arbeiten, für die man sonst Trolle einsetzt. Doch je älter ich wurde, desto größer und stärker wurde ich, und mit achtzehn hatte ich alle schon weit hinter mir gelassen. Nun konnten sie mich nicht mehr übersehen und sich auch nicht mehr ungestraft über mich lustig machen. Das hatte ich ihnen schon klargemacht. Da sahen sie ein, dass ich besser zu anderen Diensten herangezogen werden sollte, und fingen endlich an, mich zum Kriegshandwerk heranzuziehen. Die Arbeit war immer noch hart, und ich war höchstens eine halbe Stufe nach oben geklettert, doch es war ein Anfang. Als beim Schmied eine Stelle frei wurde, bat ich darum, als Lehrling bei ihm arbeiten zu dürfen. So lernte ich mein Handwerk. Mein Lehrmeister war streng und grausam, aber er verstand etwas von seiner Arbeit, und ich lernte mehr, als er mir beibringen wollte. Heimlich habe ich einen kleinen Dolch angefertigt, ein verziertes, hübsches kleines Ding, als Spielzeug für den jüngsten Sohn Scharfzahns. Ich wartete auf eine günstige Gelegenheit.«
    Â»Komm endlich zur Sache!«, unterbrach Schattenwanderer ungeduldig.
    Â»Eines Tages, nach Beendigung eines Auftrags, überbrachte mein Meister persönlich neue, prachtvolle Waffen und etwas ganz Besonderes: Einen Panzer, der der Blutgarde würdig gewesen wäre!« In Wolfurs Stimme klang Stolz mit. »Und weil mein Meister natürlich nicht alles mühsam schleppen, sondern hoch erhobenen Hauptes vor Scharfzahn stolzieren wollte, nahm er mich mit, als Lasttier. Mir war das recht, denn so kam ich meinem Ziel, eine Stufe weiterzukommen, endlich näher.«
    Â»Und ich komme dem Tod immer näher, je länger du brauchst«, bemerkte Schattenwanderer. »Ich kann das Brausen der Drachenflügel schon fast hören.«
    Aber Wolfur war nicht mehr zu bremsen. »Da saß er also auf seinem schweren schwarzen Thron, und neben ihm auf einem kleinen Sitz der Junge, ein paar Frühlinge alt. Auf der anderen Seite, etwas nach hinten gerückt, stand Azzigul, ein Mann deines Volkes, der einst Asyl ersucht hatte und nun in den Rang eines Vertrauten aufgestiegen war. Er war zudem ein Weissager, und Scharfzahn hörte oft auf seinen Rat und beachtete die Visionen. Mein Meister präsentierte Waffen und Rüstung, und unser Herrscher war sehr zufrieden. Als ich, meiner Last enthoben, deutlich sichtbar dastand, lachte der Kleine entzückt auf und klatschte in die Hände. ›Der ist aber mal lustig!‹, rief er. ›Darf ich den behalten, Vater?‹ Wohlgemerkt, er meinte mich! Da nahm Scharfzahn mich das erste Mal wahr, und er musterte mich mit einem gewissen Erstaunen, aber nicht Abscheu, sondern völlig unvoreingenommen. In diesem Moment verpflichtete ich mich ihm mit Leib und Seele, Schattenwanderer. Er ist ein wahrhaft großer Mann, der Größte der Orks. ›Komm näher‹, befahl er mir, und das war genau die Gelegenheit, auf die ich so lange gewartet hatte. ›Ich habe etwas für Euren Sohn geschmiedet‹, sagte ich und zeigte Scharfzahn den Spielzeugdolch. ›Er ist so scharf, damit kann er einer Katze mit einem einzigen Streich den Bauch aufschlitzen‹, erklärte ich stolz. Mein Meister kochte natürlich vor Wut, doch er konnte nichts gegen mich unternehmen. Das Kind war begeistert und jubelte, und Scharfzahn war sehr angetan und nahm mich in seine Dienste, zur Unterhaltung seines Sohnes, und zum Schmieden weiterer solcher Kleinodien.«
    Â»Dann warst du ein glücklicher Ork«, vermutete Schattenwanderer, der es inzwischen aufgegeben hatte, um

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