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Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie

Titel: Drakhim - die Drachenkrieger - Trilogie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabylon-Verlag
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zusammengeschrumpft. Sie passte Goren jetzt zwar wie angegossen, aber das Metall war blind und fleckig, und sie wirkte nicht besonders schützend, sondern eher so, als würde sie jeden Moment auseinanderfallen. Goren hatte die Rüstung nicht mitnehmen wollen, aber irgendwie wusste sie das zu verhindern, indem sie sich nicht so einfach abnehmen ließ.
    Sternglanz sprang auf. »Warum benimmst du dich wie ein störrisches Kind?«, schimpfte sie. »Wirst du denn nie erwachsen?«
    Â»Und warum machst du mir dauernd Vorwürfe?«, schnauzte er nicht minder wütend zurück. Immer jagte sie ihn so den Baum hinauf, er konnte nichts dagegen machen.
    Sternglanz wandte sich aufgebracht ab und stapfte durch den Sand davon.
    Buldr seufzte. »Das werden ja noch heitere Tage. Könnt ihr beiden nicht wenigstens für einen Tag oder eine Nacht aufhören zu streiten? Schlimmer als ein Liebespaar, wirklich wahr.«
    Â»Ach, was du redest!« Goren spürte, wie er errötete, aber das konnte zum Glück im blassen Licht niemand sehen. »Was geht dich das überhaupt an!«
    Â»Herrje, zieh mich nicht mit rein, ja?« Buldr hob lachend die Hände. »Ich bin es, der mit euch reisen muss, nicht umgekehrt. Und wenn ihr so weitermacht, ändere ich bald die Richtung, und zwar westwärts, nach Arkenstein, wo es anständiges Schwarzbier und guten Braten gibt, und ich vergesse einfach, den Helden zu spielen!« Bekräftigend nickte er, schickte ein nachdrückliches »Hm!«, hinterher, und legte sich dann wieder hin, mit dem Rücken zu Goren. Kurz darauf schnarchte er, dass die Dünen bebten.
    Goren schlug wütend auf den Sand. Dann stand er auf und suchte nach Sternglanz.
    Die Nyxar war eine Düne hochgeklettert und betrachtete den Himmel, den Umhang fest um sich gezogen. Sie wandte sich nicht um, als Goren ächzend bei ihr ankam.
    Â»Tut mir leid«, sagte er, kaum dass er Luft geholt hatte. »Ich bin ein Feigling, was mein Erbe betrifft. Ich habe keine Angst vor einem Kampf mit dem Schwert, doch hier … kneife ich. Ich weiß, dass es falsch ist, sich so gegen die Magie zu sperren. Ich meine, die meisten Menschen sehnen sich danach und unternehmen alles Mögliche, um irgendwelche Zauber zu bewirken. Ich bekomme alles geschenkt und will es nicht haben.« Schüchtern sah er sie von der Seite an. »Ich fürchte, meine Einstellung wird sich nicht ändern. Also könnten wir zumindest im Grimoire nach einem Spruch suchen.«
    Â»Du bist ...«
    Â»Ein Holzkopf, ich weiß.« Er war versucht, sie in den Arm zu nehmen. Nach all dem, was sie gemeinsam durchgestanden hatten, sollte es anders zwischen ihnen sein. Eine wunderbare Nacht umgab sie, vielleicht die letzte friedliche auf lange Zeit. Ab morgen waren sie zurück im Krieg und mussten sich neuen Aufgaben stellen. Goren wollte ja nicht viel, nur ein wenig Nähe und Wärme. Ein bisschen Anlehnen, sich für einige Momente fallen lassen, ganz ohne düstere Gedanken und Sorgen. Kraft schöpfen aus diesem Moment. Einfach füreinander da sein. Er wollte ihr sagen, dass er sie brauchte. Dass er nicht mehr ohne sie sein wollte. Dass sich ihr unvergleichlicher Anblick in der Finsternis unter dem Berg, als sie nach Rutharts Befreiung Richtung Wüste geflohen waren, zum ersten Mal offenbart und unauslöschlich in sein Gedächtnis gebrannt hatte. Dieses Bild hatte er stets dann vor Augen, wenn er verzweifelt war oder Angst hatte. Es war das Schönste, was er je gesehen hatte, und sein Herz war erfüllt davon. Mit diesem Bild vor Augen konnte es nichts geben, was unüberwindlich war. Nichts, was hoffnungslos war.
    Aber alles, wofür er kämpfte.
    Sternglanz drehte sich um und glitt die Düne hinab. »Geh schlafen«, rief sie über die Schulter. »Wir müssen bald aufbrechen. Und versuch, nicht zu träumen!«
    Â»Mach ich«, antwortete Goren. Und noch einmal leise, bitter und einsam: »Mach ich.« Er streckte sich aus, wo er gerade war, blickte noch eine Weile zum Himmel und über das in sanften Wellen auslaufende Dünenmeer Richtung Süden, hinter dem dunkles Land lag. Dann schlief er ein, traumlos und friedlich. Das Letzte, woran er sich erinnerte, war Sternglanz’ zarte kleine Silhouette vor dem sterngekrönten Himmel. Ohne dass er es wusste, lächelte er im Schlaf.

    Am Morgen kitzelte Goren der erste Sonnenstrahl im Gesicht, er öffnete

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